Tanzen – Warum es gut für unsere körperliche und geistige Gesundheit ist

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Tanzen ist für viele Menschen mehr als nur eine Sportart: Es ist eine leidenschaftliche Kunstform sowie auch die Möglichkeit, Gefühle ohne Worte auszudrücken. Die positive gesundheitliche Wirkung des Tanzens ist mittlerweile gut erforscht: Tanzen wirkt sich sowohl auf die körperliche Gesundheit als auch auf die Psyche positiv aus. Die Gründe hierfür werden im vorliegenden Artikel näher beleuchtet.

Wie unser Alltag unsere Gesundheit beeinflusst

Regelmäßige körperliche Betätigung und Sport sind gut für unsere Gesundheit. So weit, so bekannt. Zahlreiche Studien belegen die gesundheitsfördernde Wirkung ausreichender Bewegung. In westlichen Industrienationen wie Deutschland ist eine regelmäßige körperliche Betätigung in der Freizeit für viele Menschen keine Selbstverständlichkeit. Nicht einmal ein Drittel der Deutschen nimmt jedoch an körperlicher Betätigung teil, deren Ausmaß ausreicht, um einen positiven Gesundheitseffekt zu erzeugen. Für die Gewährleistung der Teilnahme an einer regelmäßigen körperlichen Betätigung, sollte diese nicht lediglich als lästige Pflichtübung angesehen werden. Um durch die Teilnahme an einer Sportart langfristig positive Effekte für die Gesundheit zu erzielen, muss die nötige Motivation und Leidenschaft hierfür erzeugt werden können. Bewegung sollte daher als erfüllende und spannende Freizeitbeschäftigung betrachtet werden.

Der Tanz: (K)eine Sportart unter vielen

Tanzen ist in vielerlei Hinsicht einzigartig unter der Vielzahl von Sportarten, die wir heute kennen. Das Tanzen zeichnet sich durch rhythmische und abwechslungsreiche Bewegungsabläufe. Tanzen kann nicht nur als Profisport betrieben werden, sondern erfreut sich auch als Hobby einer umfassenden Beliebtheit. Durch das Tanzen können sogar die unterschiedlichen Stimmungen der Tänzerinnen und Tänzer zum Ausdruck gebracht und verarbeitet werden. Daher ist Tanzen eine Form sportlicher Betätigung, die die Gefühle eines Menschen mit seiner Umgebung in Einklang bringt. Ein weiterer Vorteil des Tanzens ist die Möglichkeit der Interaktion mit anderen Tänzern, die sich von den klassischen Mannschaftssportarten wie beispielsweise Handball oder Fußball abhebt. Menschen können sowohl in einer Gruppe, mit einem Partner oder einer Partnerin als auch alleine dem Tanzen nachgehen. Interessierte können hier aus einer breiten Vielfalt an unterschiedlichen Tanzstilen wählen: Ob klassischer Walzer, Variationen moderner Tänzer oder leidenschaftlicher Tango. Tanzen kann ebenso eine Form der Meditation sein, ein wöchentliches oder tägliches Ritual, das die Psyche beruhigt. Der Tanz kann aber auch ganz gezielt als Form der Therapie eingesetzt werden.

Das Tanzen und seine Auswirkungen auf die körperliche Gesundheit

Insbesondere in westlichen Industrienationen, in denen das Risiko für Herzkreislauferkrankungen und Diabetes ein alarmierend hoch ist, kann das Tanzen eine Möglichkeit sein, Menschen für regelmäßige körperliche Betätigung zu begeistern und dauerhaft zu motivieren. Eine Studie von Murcia et al. aus dem Jahr 2010 beispielsweise beschäftigt sich mit den Auswirkungen des Tanzens auf die menschliche Gesundheit. Hierfür führten die Autoren der Studie eine Untersuchung in Form einer Online-Umfrage an 475 Tänzerinnen und Tänzern durch. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die Befragten eine positive Auswirkung des Tanzens auf ihre Gesundheit bei sich beobachten konnten. Die Untersuchung von Alpert et al. (2011) kommt zu einem ähnlichen Ergebnis: Den Autoren der Studie zufolge wurde bereits in den 1950er Jahren damit begonnen, die Auswirkungen des Tanzens auf die Gesundheit empirisch zu erforschen. Die Autoren stellen fest, dass Tanzen alle positiven Eigenschaften vieler anderer Sportarten mitbringt:

Beispielsweise stärkt das Tanzen die Muskeln und fördert die Ausdauer. Alpert et al. (2010) gehen zudem davon aus, dass das Tanzen einen besonderen Spaßfaktor mit sich bringt, der Menschen dazu animiert, regelmäßig und mit hoher Motivation und Leidenschaft an dieser Form der körperlichen Betätigung teilzunehmen. Zudem führt das Tanzen zu einem „generellen Wohlfühleffekt“. Das Einstudieren der Bewegungsabläufe der verschiedenen Tänze führen außerdem zu positiven Effekten in der Denkfähigkeit, da das Gehirn angeregt wird, sich mit komplexen neuen Mustern zu beschäftigen (Alpert et al. 2010).

Und auch die Studie von Keogh et al. (2009) kommt zu vergleichbaren Ergebnissen: In ihrer Untersuchung beschäftigen sich die Autoren der Studie mit den Auswirkungen des Tanzens auf die Gesundheit älterer erwachsener Personen. Sie kommen zu dem Ergebnissen, dass das Tanzen die Muskeln älterer Menschen stärken, ihre körperliche Flexibilität ausbauen und ihre Balance verbessern kann.

Das Tanzen und seine Auswirkungen auf die Psyche

Nicht nur die körperliche Gesundheit profitiert von sportlicher Betätigung. Auch auf die Psyche können sich Tätigkeiten dieser Art positiv auswirken. Tanzen kann beispielsweise die Symptome von Depression lindern. Dies stellen beispielsweise Gerber et al. (2014) in einer empirischen Untersuchung heraus. Dies könnte daran liegen, dass Tanzen die Serotoninkonzentration im Blut anregt. Das heißt selbstverständlich nicht, dass Tanzen eine Erkrankung wie Depression heilen kann. Eine Linderung der Symptome allerdings wurden in mehreren Studien herausgestellt (Christensen & Chang 2018). Die Autoren Christensen und Chang (2018) gehen außerdem davon aus, dass die Teilnahme an einer körperlich wohltuenden und freudigen Tätigkeit wie dem Tanzen dazu führen kann, dass es für das Gehirn schwerer wird, in diesen Situationen negative Gefühle zu empfinden.

Ein kurzes Fazit: Warum Tanzen gut für Ihre Gesundheit ist

In jedem Teil der Welt und in jeder Kultur ist der Tanz ganz selbstverständlich eine Ausdrucksform, eine Leidenschaft für den Einzelnen, ein Bindungsritual für ein Paar oder eine Gruppe. Insbesondere dann, wenn starke Gefühle ausgedrückt werden sollen, ist der Tanz eine bevorzugte Form der wortlosen Mitteilung. Von einer reinen Kunstform entwickelte sich der Tanz über die Jahrhunderte hinweg weiter zu einer einzigartigen Mischung aus Kunst, Sport und Meditation. Von den positiven gesundheitlichen Effekte des Tanzens waren Menschen bereits überzeugt, bevor die moderne Wissenschaft diese Annahme mit einer Vielzahl an empirischen Untersuchungen bestätigte (Alpert et al. 2010; Christensen & Chang 2018).
Daher kann abschließend gesagt werden, dass regelmäßige körperliche Betätigung, beispielsweise durch das Tanzen, zu einer signifikanten Steigerung der Lebensqualität führen kann.

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Weitere Informationen

Quellen:

Alpert et al. (2011). The health benefits of dance.
Brand, Ralf. (2010). Sportpsychologie. 49-73. SpringerVS
Keogh et al. (2009). Physical benefits of dancing for healthy older adults: a review
Murcia et al. (2010). Shall we dance? An exploration of the perceived benefits of dancing on well-being
Christensen, Julia F. Chang, Dong-Seon. (2018). Tanzen ist die beste Medizin: warum es uns gesünder, klüger und glücklicher macht.

 

Beitragsbild © Bernard-Verougstraete / Pixabay
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