Was sind Warzen und welche Arten gibt es?
Warzen sind Hautwucherungen, die in unterschiedlichen Größen, Farben und Formen auf der Haut oder Schleimhaut vorkommen und hier nach außen zeigen oder auch nach innen wachsen können. So unterscheidet man vor allem Alterswarzen, Dornwarzen, Stielwarzen, Dellwarzen, Flachwarzen, Pinselwarzen und Feigwarzen. Dabei sind Warzen gutartige Wucherungen, die durch Viren – hauptsächlich den Humanen Papilloma Viren (HPV) – hervorgerufen werden und daher auch ansteckend sind. Es gibt jedoch auch Warzenarten, die andere Ursachen haben, wie die nachfolgende Übersicht deutlich macht.
Alterswarzen – keine Warzen im üblichen Sinn
Bei Alterswarzen handelt es sich um braune oder schwarze Hautwucherungen, die gutartig und nicht ansteckend sind. Sie treten zumeist mit zunehmenden Alter auf, wenn sich überschüssige Hornhaut in der oberen Hautschicht ablagert. Sie haben somit mit Warzen, die durch Viren veruracht werden, nichts gemeinsam. Alterswarzen können vor allem am Rücken, im Gesicht oder den Gliedmaßen auftreten und stellen damit hautpstächlich ein ästethisches Problem dar. Um sie zu entfernen, können sie vom Hautarzt abgeschabt, vereist oder gelasert werden.
Stielwarzen – stielartige Wucherungen
Ebenso wie die Alterswarzen werden auch Stielwarzen nicht von Viren hervorgerufen. Sie sind vielmehr Fibrome, die durch das Wuchern bestimmter Hautzellen – den Fibrozyten – entstehen. Stielwarzen sind damit nicht anstecken und ungefährlich. Aufgrund ihrer stielförmigen Erscheinung werden sie jedoch optisch als störend empfunden. Sie treten vermehrt an weichen Körperstellen wie den Achseln oder am Hals auf und können durch Vereisen, Elektrochirurgie oder eine Laserbehandlung entfernt werden.
Dornwarzen – hochansteckend und schmerzhaft
Die Warzenart, die klassischerweise durch HPV verursacht wird und dabei auch hochansteckend ist, ist die Dornwarze. Ihre Übertragung erfolgt dabei von Mensch zu Mensch über Blut oder kleinste Hautpartikel, wobei vor allem Schwimmbäder oder andere öffentliche Sport- und Schwimmeinrichtungen ein hohes Ansteckungsrisiko birgen. Hier können die HP-Viren bereits bei kleinsten Verletzungen in die Haut eindringen und rufen vor allem bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem eine Warze an den Fußsohlenhervor, die durch den Druck beim Laufen nach innen wächst. Dies fühlt sich meist an, als trete man auf einen Dorn, was der Warze ihren Namen gibt. Dornwarzen können somit sehr unangenehme Schmerzen und in schweren Fällen sogar Entzündungen hevorrufen. Um sie zu entfernen, bietet sich das Vereisen beim Hautarzt an. Man kann sie jedoch auch selbst mit Vereisungsstiften oder Tinkturen auf der Basis von Salicylsäure aus der Apotheke bekämpfen. In jedem Fall sollten Dornwarzen schnellstmöglich behandelt werden, um eine Ausbreitung an den eigenen Füßen und ein Anstecken weiterer Personen zu verhindern.
Dellwarzen – unscheinbar und ungefährlich
Nicht von HP-Viren, sondern durch Pockenviren verursacht werden Dellwarzen. Sie treten zumeist als kleine Hautwucherungen auf, die eine glatte Oberfläche haben und hautfarben, weiß oder transparent sein können. Zudem haben sie eine winzige Öffnung, aus der ein dickes, infektiöses Sekret austreten kann. Dellwarzen werden auch als Mollusken bezeichnet und treten am ganzen Körper und hier nicht selten auch in Gruppen auf. Sie verursachen meist keine Beschwerden, können in seltenen Fällen jedoch einen Juckreiz hervorrufen. Eine Behandlung ist daher regelmäßig nicht erforderlich, kann dabei unter anderem aber auch zu Hause durch ein Pflaster mit Salicylsäure erfolgen.
Feigwarzen – unangenehme Warzen im Genitalbereich
Eine der unangenehmsten Warzenarten ist die Feigwarze. Diese kommt hauptsächlich in der Genital– und afterregion vor, kann aber auch auch auf der Schleimhaut im Mund entstehen. Feigwarzen können hier als rötliche, grau- bräunliche oder weißliche Papeln auftreten und ein übelriechendes Sekret absondern, was ein dauerhaft feuchtes Milieu entstehen lässt. Feigwarzen können außerdem mehrere Zentimeter groß werden und sich spontan selbt zurückbilden. Es besteht jedoch auch die Gefahr, dass sie unbehandelt immer größer werden und immer schlimmere Beschwerden hervorrufen. Dazu zählen insbesondere Juckreiz sowie Brennen und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr. Daher sollten Feigwarzen – auch, weil sie hochansteckend sind – schnellstmöglich behandelt werden. Sie gelten zudem als Geschlechtskrankheit, weshalb bei einer Behandlung stets beide Partner berücksichtigt werden sollten, um ein gegenseitiges, erneutes Anstecken zu vermeiden.
Pinselwarzen – hauptsächlich ein kosmetisches Problem
Auch Pinselwarzen entstehen durch eine Infektion mit HP-Viren. Man erkennt sie an ihrem gefächerten, pinselartigen Aussehen, das manchmal mit dem der Stielwarze verwechselt werden kann. Pinselwarzen treten häufig an den Augenlidern, dem Kinn, am Hals oder auch in der Mund- und Lippenregion auf. Vor allem bei Männern können sie hier beim Rasieren stören. Insgesamt verursachen Pinselwarzen jedoch keine Beschwerden. Aufgrund der Gefahr des Ausbreitens der Warzen sollten sie dennch behandelt werden. Die Behandlung der Pinselwarzen erfolgt dabei standardmäßig beim Hautartzt durch Vereisen.
Flachwarzen – Warzen bei Kindern und Jugendlichen
Schließlich unerscheidet man bei den Warzen auch die Art der Flachwarzen. Diese treten zumeist bei Kindern und Jugendlichen auf. Auch sie werden von HP-Viren hervorgerufen. Flachwarzen erkennt man – entsprechend ihres Namens – daran, dass sie eine flache, glatte Oberfläche bei hautfarbener Färbung haben. Sie kommen nicht selten gehäuft an einer Körperstelle vor und sind ungefährlich. Ihre Behandlung erfolgt – sofern es notwendig erscheint – ähnlich wie bei den meisten Warzenarten durch Vereisen, was wiederrum beim Hautarzt, oder auch zu Hause durch Verreisungsstifte aus der Apotheke erfolgen kann.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die typischen Warzenarten durch Infektionen mit HP-Viren entstehen und ansteckend sind. Dabei verursachen jedoch nicht alle Warzenarten behandlungsbedüftige Symptome. Spätenstens dann, wenn eine Warze jedoch Probleme verursacht, sollte ein Facharzt aufgesucht werden, um vor allem einem Ausbreiten der Warzen entgegenzuwirken. Dies gilt vor allem für Feigwarzen – auch, wenn ihr Auftreten äußerst unangenehm ist, kommt man hier um eine ärztliche Behandlung nicht herum.