Zooanthroponose: Krankheiten werden vom Hund auf den Menschen übertragen

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Unter den Begriff der Zooanthroponose fallen alle Erkrankungen, die vom Tier auf den Menschen übertragbar sind. Auch Hunde können ihren Hundehalter anstecken. Zum gesunden Miteinander von Menschen und Hund gehören prophylaktische Maßnahmen zum Gesundheitsschutz beider. Erkennt der Hundehalter im Ernstfall Krankheitssymptome an seinem Hund, kann er schnell reagieren und eine Erkrankung zeitig behandeln lassen. Krankheitserreger sind unter anderem Viren, Bakterien und Pilze. Der Hund ist dabei nicht immer der direkte Überträger, sondern fungiert auch als sogenannter Zwischenwirt.

Parasitenbefall durch Hundeflöhe

Den Hundefloh fängt sich Ihr Vierbeiner draußen ein und bringt ihn mit ins Haus. Der Floh kann seinen Wirt, den Hund, verlassen und auf den Menschen überspringen. Flohstiche beim Menschen fallen durch juckende, gerötete Hautstellen auf. Wenn es soweit gekommen ist, müssen nicht nur Hund und Mensch behandelt werden. Auch die gesamte Wohnung, insbesondere die Lieblingsplätze des Hundes, müssen mit Flohmitteln behandelt und neutralisiert werden.

Gefahr durch Zecken

Beim Spaziergang können sich Zecken im Fell des Hundes niederlassen, ohne sich dort festzusaugen. Zecken wandern häufig vom Hund auf den Menschen über und beißen sich erst dort fest. Zum Schutz des Hundes und des Menschen können Vorsorgemaßnahmen eingesetzt werden, wie Zeckenhalsband oder flüssige Spots, die vom Nacken bis zur Schwanzspitze des Hundes verteilt werden und einen Zeckenbefall verhindern. Eine genaue Fellkontrolle nach dem Spaziergang sorgt dafür, die Zecken rechtzeitig zu finden und zu entfernen. Ist es dennoch zu einem Zeckenbiss beim Menschen oder Hund gekommen, sollte im Zweifelsfall der Rat eines Arztes eingeholt werden.

Milbenerkrankungen Räude und Krätze

Milbenerkrankungen lösen beim Hund viele unangenehme Symptome aus, die der Hund erst ab einem bestimmten Krankheitsstadium durch starkes Kratzen und Unruhe deutlich mitteilen wird. Zu Beginn der Krankheit setzen sich die Milben an den Haarbälgern des Fells fest und suchen sich von dort den Weg durch die Haut. Erst jetzt beginnt der hartnäckige Juckreiz. Bei der Räude leidet der Hund unter wunden Stellen an Augen, Nase, Ohren und zwischen den Zehen. Es können sich Schuppen und Krusten bilden. Rote Flecken und kahle Stellen auf der Haut sind weitere Warnsignale. Die Räude kann mit Milben tötenden Mitteln gut eingedämmt und austherapiert werden. Eine Übertragung der Milben auf den Menschen erfolgt nur in sehr seltenen Fällen, etwa bei einer erheblichen Schwächung des menschlichen Immunsystems. In diesen Sonderfällen kann eine sogenannte Pseudokrätze auftreten. Sie verursacht Brennen auf der Haut und juckende Bläschen. Als Schutzmaßnahmen vor Milbenerkrankungen des Hundes gelten gute Körperpflege und die Einhaltung gängiger Hygienemaßnahmen.

Tollwut durch Hundebiss

Seit 2008 gilt Deutschland als ein tollwutfreies Land. Dennoch ist es möglich, dass erkrankte Tiere die tödlich verlaufende Viruskrankheit aus dem Ausland einschleppen und andere Tiere oder Menschen anstecken. Am häufigsten übertragen wird die Krankheit durch einen Biss oder durch infizierten Speichel oder Blut. Symptome bei erkrankten Hunden sind unter anderem Fieber, Erbrechen, Wesensveränderungen, Aggressivität und Lähmungserscheinungen. Im Endstadium der Krankheit kommt es zu Krämpfen. Das Tier stirbt schließlich an Atemlähmung. Der einzige wirksame Schutz vor Tollwut ist eine Tollwutimpfung. Wird ein Hund ohne Impfschutz von einem infizierten Tier gebissen, kann der Tierarzt keine therapeutischen Maßnahmen einleiten. Der Hund muss eingeschläfert werden. Ein regelmäßiger und lückenloser Impfschutz ist unverzichtbar, wenn der Halter seinen Hund und sich selbst dauerhaft schützen möchte. Menschen können sich durch den Biss eines an Tollwut erkrankten Tieres anstecken. In Ländern wie Indien, Südostasien, Afrika und China erkranken noch immer zahlreiche Menschen nach einem Tierbiss an Tollwut. Insbesondere vor Reisen in diese Gebiete ist eine Tollwutimpfung ratsam.

Canine Leptospirose: Stuttgarter Hundeseuche

Die bakterielle Infektionskrankheit Leptospirose endet für ungeimpfte Hunde häufig tödlich. Die krankheitsverursachenden Bakterien werden von Nagern ausgeschieden und kommen in stehenden Gewässern wie Pfützen und Tümpeln vor. Eine Ansteckung ist auch über den Urin oder das Blut bereits infizierter Hunde möglich. Appetitlosigkeit, Fieber und Müdigkeit gehören zu den Krankheitssymptomen. Mit Antibiotikum lässt sich die Leptospirose gut behandeln. Menschen stecken sich über den Kontakt mit dem Urin oder dem Blut ihres kranken Hundes an. Als Therapie wird ebenfalls Antibiotikum verabreicht.

Hundebandwurm und Fuchsbandwurm

Beide Wurmerkrankungen sind meldepflichtige Infektionskrankheiten. Nur der Fuchsbandwurm kommt in Deutschland vor. Eine Ansteckung mit dem Hundebandwurm erfolgt meist im Ausland. Menschen sind in der Regel resistent gegen den Fuchsbandwurm. Zu Erkrankungen kann es bei einem schwachen Immunsystem kommen. Einer Wurmerkrankung beim Hund kann durch die regelmäßige Wurmkur vorgebeugt werden. Hundehalter, die die Hinterlassenschaften ihres Vierbeiners üblicherweise einsammeln, erkennen die ersten Anzeichen des Wurmbefalls frühzeitig.

Vorsorge und Hygiene schützen Mensch und Hund

Wenn es auch erschreckende Krankheiten gibt, die der Hund auf den Menschen übertragen kann, so sind die Ansteckungsgefahren relativ gering. Es ist viel wahrscheinlicher, sich bei anderen Menschen mit Krankheitserregern zu infizieren. Für das Zusammenleben mit dem Hund müssen einige Regeln hinsichtlich Hygiene und Sauberkeit beachtet werden. Sorgt der Hundehalter dann noch für einen umfassenden Impfschutz bei seinem Vierbeiner, ist er gut geschützt vor einer Zooanthroponose.

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Beitragsbild © dife88 / Pixabay
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