Die Deutschen gelten als wahre Katzenliebhaber. Mittlerweile leben etwa 12 Millionen Katzen in unseren Haushalten. Viele Tiere landen jedoch oft auch wieder in den Tierheimen. Dafür ist leider auch oft der unterschätzte finanzielle Aufwand für die Verpflegung einer Katze verantwortlich. Es ist daher enorm wichtig, dass Sie im Vorfeld kalkulieren, ob Sie Ihr neues Familienmitglied auch dauerhaft versorgen können. Das erspart dem Tier und Ihnen selbst unnötiges Leid.
1) Anschaffungskosten
Für die Anschaffung einer Katze fallen je nach Rasse und Herkunftsort unterschiedliche Kosten an. Es kann aber auch vorkommen, dass Jungtiere verschenkt werden. Besonders im ländlichen Bereich werden Babies immer wieder kostenlos abgegeben. Auch in Tierheimen warten viele Katzen auf ein neues Zuhause. Die Abnahmegebühren für Adoptionen liegen bei ungefähr 100 Euro. Wenn Sie auf der Suche nach einer Rassekatze sind, sollten Sie sich an einen eingetragenen Züchter wenden. Ein gezüchtetes Katzenjunges kostet zwischen 500 und 1500 Euro. Zu beachten sind auch anfängliche Entwurmungen und Impfungen, deren Kosten je nach Tierarzt schwanken.
Daneben fallen natürlich auch Kosten für die erste Ausstattung Ihres Tieres an. Darunter fällt eine Katzentoilette, Futter- und Trinknäpfe und ein Kratzbaum. Katzentoiletten gibt es in unterschiedlichsten Ausführungen. Von sehr einfachen Toiletten ohne Haube ab bereits etwa 15 Euro gibt es auch selbstreinigende Luxusvarianten mit mehreren Türen für weit über 150 Euro. Zur Toilette gehört natürlich auch Streu und eine Schaufel zur Entfernung der Hinterlassenschaften. Zur besseren Hygiene ist es auch ratsam, wenn Sie sich mehrere Näpfe anschaffen. Kratzbäume variieren in Optik und Preis ebenfalls erheblich. Es gibt bereits kleinere, einfache Modellen aus einer Sisal/Plüschkombination um die 30 Euro. Je hochwertiger das Material ist und je umfangreicher die Klettermöglichkeiten konstruiert sind, desto tiefer müssen Sie auch in die Geldbörse greifen.
Für einen Kratzbaum aus Bananenblatt oder Naturholz ist oftmals mit mehreren Hundert Euro zu rechnen. Katzbäume zählen aber in jedem Fall zur Grundausstattung einer Katze, da sie wichtige Bedürfnisse Ihres Tieres stillen: Hier leben Katzen ihren Kletter- und Spieltrieb aus, bevor sie es sich in einer der Mulden oder Höhlen auch gerne gemütlich machen. Letztlich ist der Kratzbaum natürlich ideal, um die Krallen zu schärfen. Somit bleiben Ihre Möbel unverschont.
Besonders junge Katzen freuen sich auch über Spielzeug wie Bälle oder Angeln, die es in Supermärkten schon ab 2 Euro gibt. Wenn Sie sich für eine Langhaarkatze entscheiden, ist auch tägliches Bürsten sinnvoll. Ihr Tier wird es Ihnen danken. Zusammenfassend: Bei einer einfachen Erstausstattung haben Sie mit mindestens 100 Euro zu rechnen. Nach oben sind den Kosten aber keine Grenzen gesetzt.
2) Laufende Ausgaben pro Monat
Monatlich kommen vor allem Kosten für Futter und Katzenstreu auf Sie zu. Es bewährt sich ein guter Mix aus Trocken- und Nassfutter. Hochwertiges Nassfutter zeichnet sich durch einen hohen Fleischanteil aus und ist oft getreidearm. Je nach Qualität des Futters und Größe des Tieres bewegen sich die Kosten zwischen ungefähr 20 und 50 Euro. Dazu kommen noch gelegentliche Ausgaben für zusätzliche Leckereien.
Nicht zu unterschätzen sind die Ausgaben für das Katzenstreu. Auch hier gibt es wieder Qualitäts- und somit Kostenunterschiede. Am günstigsten sind die Kosten für mineralistisches Streu, das aus Betonit, Kalk oder oder Ton besteht. Gern verwendet wird auch das Silikat-Streu, das Kristallen ähnelt. Aktuell geht der Trend aber in Richtung umweltfreundliches Ökostreu. Es lohnt sich, nicht zu den billigsten Streuprodukten zu greifen. Diese verursachen nur mehr Arbeit durch häufigeren Austausch und letztlich erst wieder Mehrkosten. Durchschnittlich können Sie für das Katzenstreu monatlich 10 bis 20 Euro veranschlagen.
Die monatlichen Kosten erscheinen relativ überschaubar. Dennoch gilt zu bedenken, dass Sie Ihre Fellnasen im Schnitt 15 Jahre lang begleiten.
3) Tierarztkosten
Auch eine Katze bleibt vor gelegentlichen Verletzungen und Krankheiten nicht verschont. Tierärztliche Behandlungen können ziemlich kostenintensiv ausfallen. Es ist empfehlenswert, über eine Katzenversicherung nachzudenken. Prämien belaufen sich auf etwa 10 Euro im Monat. Im Ernstfall deckt die Versicherung hohe Arztrechnungen ab.
Kosten entstehen auch für Kastrationen und die jährlichen Impfungen. Auch Wohnungskatzen sollten jährlich jedenfalls gegen Katzenschnupfen geimpft werden. Die Kosten betragen ungefähr 100 Euro dafür. Bei Freigängern ist auch an einen Schutz gegen Tollwut zu denken.
4) Mögliche weitere Ausgaben
Wenn Sie Ihrer Katze Freigang gewähren, empfiehlt sich der Einbau einer Katzenklappe. Hochwertige Klappen (Kosten: etwa 70 Euro) verfügen über eine Microchipsteuerung und verhindern, dass fremde Tiere eindringen. Katzen lieben es, auf Balkonprüstungen oder Fensterbänken zu balancieren. Nicht selten kommt es dabei zu Unfällen oder unerlaubten Ausflügen. Hier schaffen entsprechende Sicherungen oder Netze an den Fenstern bzw. am Balkon Abhilfe. Die Kosten für die Anschaffung liegen zwischen 30 und 50 Euro.
Bedenken Sie außerdem Betreuungskosten im Falle Ihrer Abwesenheit. Es gibt mobile Katzensitter, aber auch Tierpensionen. Katzensitter betreuen Ihre Katze in Ihrer Wohnung. In einer Katzenpension lebt Ihr Tier wiederum mit anderen Artgenossen zusammen. Rechnen Sie mit Ausgaben von etwa 10 bis 30 Euro am Tag.