Für unseren vierbeinigen Liebling tun wir bekanntlich nahezu alles: Nicht selten bedeutet das auch, dass wir ihn ausgiebig verwöhnen. Grundlegend ist das auch nichts Schlechtes, doch wie bei allen Dingen geht es hier um das Maß. Denn wenn Herrchen oder Frauchen es mit den Leckerchen etwas zu gut meint, kann das schnell im Übergewicht des Hundes enden. Doch ab wann ist ein Hund zu dick?
Wann ist mein Hund zu dick?
Nicht jede Hunderasse ist gleich drahtig oder sportlich. Es gibt zahlreiche Rassen, die schon mit einer gesunden Figur kräftiger wirken als andere Hunde. Beste Beispiele sind der Mops und der Windhund: Denn während der eine groß und schmal ist, ist der andere klein und – wie der Name es bereits andeutet – von Natur aus eher etwas „mopsig„. Das Problem mit dem Übergewicht ist jedoch auch bei Hunden ein tatsächliches: Laut dem Focus war im Jahr 2013 einer von vier Hunden zu dick.
Doch wie sieht das perfekte Hundegewicht aus? Welche Folgen kann es haben, wenn der Vierbeiner zu dick ist? Und wie kann man als Tierbesitzer Übergewicht beim Hund entgegenwirken – oder dieses wieder senken? Fragen über Fragen, denen wir in diesem Text etwas genauer auf den Grund gehen werden.
Vorerst muss man sich als Hundebesitzer jedoch darüber im Klaren sein, ab wann ein Hund dick ist – und ab wann nicht. Allerdings gibt es kein „perfektes“ Hundegewicht. Auch hier kommt es natürlich auf verschiedene Faktoren an: in erster Linie die Größe des Hundes, die Rasse, das Alter und die Sportlichkeit. Denn wie es auch beim Mensch der Fall ist, wiegen Muskeln auch beim Hund mehr als Fett. Hier gilt – wie auch beim Menschen – die Waage ist nicht das Maß aller Dinge.
Unterschiede bei den Rassen
Zudem neigen vor allem sehr wuschelige Fellnasen dazu dicker auszusehen, als sie eigentlich sind. Daher ist es übergreifend ratsam, sich mit den durchschnittlichen Gewichtswerten von verschiedenen Rassen zu beschäftigen – aber im Zweifelsfall einen Tierarzt zurate zu ziehen. Denn auch Gewichtstabellen sind schwammig. Als Beispiel: Ein ausgewachsener Dackelrüde wiegt je nach Art und Größe in der Regel zwischen 5 und 9 Kilogramm, ein Schäferhundrüdezwischen 30 und 40 Kilogramm und ein Mops etwa 6 bis 8 Kilogramm. Da es hier bei allen Rassen mehr oder weniger starke Größenunterschiede geben kann, kann so mancher Hund und vor allem auch Mischling bereits innerhalb der ungefähren Gewichtsangaben Übergewicht mit sich herumtragen.
Wie erkenne ich Übergewicht beim Hund?
Grundlegend sagt man, dass ein Hund sich im Bereich seines Idealgewichts bewegt, wenn man noch seine Taille erkennen kann. Das lässt sich bei etwas buschigen Hunden zum Beispiel gut erkennen, wenn der Hund nass ist. Zudem sollten man die Rippen oder die Knochen unter der Rute noch ertasten können. Sind die Rippen und Knochen nur schwer spürbar, ist der Hund sehr wahrscheinlich bereits zu dick. Stehen sie hingegen vor, ist das Tier sehr wahrscheinlich zu dünn. Zum Teil lässt sich Übergewicht jedoch nicht nur am Gewicht als solches erkennen, sondern auch am Verhalten und Zustand des Hundes. Ist der Hund nach dem Spielen beispielsweise schnell aus der Puste, ist merklich träge oder bewegt sich nur sehr schwerfällig, könnte durchaus auch anstatt eines ernsteren Leidens einfach „nur“ Übergewicht vorliegen. Darüber hinaus kann sich Übergewicht auch darin zeigen, dass der Hund viel ruht und „faul“ wird oder, dass sein Fell an Glanz und Fülle verliert.
Mein Hund hat Übergewicht: Was nun?
Ihr Hund hat Übergewicht. Sie haben es geahnt und der Tierarzt hat es bestätigt. Was nun? Dieser Frage müssen sich zahlreiche Hundebesitzer immer wieder stellen – vor allem, wenn der geliebte Vierbeiner ein höheres Alter vorweist. Denn ältere Hunde neigen von Natur aus dazu, sich weniger zu bewegen, was sie unter Umständen dick werden lässt: wenn man die Ernährung nicht entsprechend anpasst. Im Fachhandel oder beim Tierarzt des Vertrauens findet sich aus diesem Grund spezielles Hundefutter für Senioren. Dieses wurde in puncto Nährstoffe an den geringeren Verbrauch von älteren Hunden angepasst. Mit diesem lässt sich Übergewicht jedoch nur vermeiden, wenn der Liebling aus Altersgründen etwas träger wird.
Liegt bereits Übergewicht vor, heißt es zum einen Diäthalten und zum anderen das Bewegungspensum zu steigern. Letzteres bietet sich vor allem bei jüngeren Hunden und Hunden mittleren Alters an, die dennoch bereits an Übergewicht leiden.
Die Vorgehensweise
Etwas weniger Schlaf und Futter und etwas länger Spazierengehen und Spielen ist in diesem Fall also empfehlenswert. Hält der Tierarzt es zudem für sinnvoll, kann die Ernährung auf Diätfutter umgestellt werden. Auch dieses führt dem Hund weniger Fett und Kohlenhydrate zu, sodass dieser zwar satt wird, aber im besten Fall dennoch wieder an überflüssigem Gewicht verliert. Auch Barfen ist oft eine gute Möglichkeit, um den Hund gesund, nährstoffreich, aber ohne Zusatzstoffe und somit ohne Dickmacher zu ernähren. Zudem sollten Herrchen und Frauchen ihr Belohungs– und Verwöhnprogramm überdenken. Bekommt der Hund oft Leckereien vom Tisch? Oder wird er eventuell etwas zu häufig mit einem Leckerchen belohnt? Ist dies der Fall, sollte man als Tierbesitzer zum Wohle des Hundes handeln und beides einschränken: Egal wie treu der Hundeblick auch sein mag, wenn es zum Frühstück Leberwurst gibt. Auch bei Leckerchen gibt es übrigens natürliche Alternativen. Probieren Sie es doch einmal mit einem Stück Möhre oder Apfel – viele Hunden lieben auch Gemüse!