Die Asiatische Tigermücke (lateinisch „Aedes albopictus„) gehört zur Gruppe der Insekten und ist der Familie der Stechmücken zugehörig. Ursprünglich im Asiatisch-Pazifischen Raum lebend hat sich diese Insektenart durch die Seeschifffahrt weltweit ausgebreitet. Das gesundheitliche Problem, welches durch die Asiatische Tigermücke für den Menschen hervorgerufen wird: Die Asiatische Tigermücke ist ein Überträger von Krankheitserregern auf den Menschen. Bisher gab es in Deutschland noch nicht einen einzigen solchen Fall einer erfolgreichen Krankheitsübertragung. Es gibt aber klare Hinweise, dass dies zukünftig geschehen könnte.
Wie können Sie die Asiatische Tigermücke erkennen?
„Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.“ Deshalb sehen Sie bitte zuerst Fotos an, damit Sie haben eine ungefähre Vorstellung von diesem Insekt bekommen. Es handelt sich um eine relativ kleine Stechmückenart, die eine maximale Länge von etwas weniger als einem Zentimeter selten erreicht. Auffällig ist die schwarz-weiße Färbung des Sechsfüßers – besonders am Hinterleib und den Hinterbeinen. Aber auch die vom Hinterkopf bis zum Flügelansatz gehende weiße Linie ist sehr markant. Die ungemusterten Flügel können als transparent beschrieben werden. Gern wird die Asiatische Tigermücke mit einem „fliegenden Mini-Zebra“ verglichen.
Wie ernährt, wächst, verhält und pflanzt sich die Asiatische Tigermücke fort?
Die Asiatische Tigermücke ernährt sich von Pflanzensäften und Nektar. Weil sie es für die Eibildung benötigen, sind (ausschließlich) die Weibchen Blutsauger. Die Larven ernähren sich im Wasser von Mikroorganismen und organischem Material. Aedes albopictus ist eine sehr aggressive Stechmückenart: Stiche auf die menschliche Haut geschehen nicht nur in der Nacht, sondern auch am Tag. Die Asiatische Stechmücke ist bezüglich der vorhandenen Umweltbedingungen äußerst anpassungsfähig uns pflanzt sich sehr schnell fort.
Wo ist die Asiatische Stechmücke derzeit in Deutschland und Europa beheimatet?
Von 2007 bis 2013 traten in Deutschland nur einzelne Exemplare der Asiatischen Stechmücke auf. Doch hat sich diese Situation grundlegend verändert: Nunmehr treten – besonders in den Sommermonaten – größere Populationen auf. In den folgenden Bundesländern ist sie in Deutschland verbreitet:
1. Bayern (in den Gebieten um Bamberg, Kulmbach, Nürnberg und Trosdorf)
2. Hessen (weiträumige Beheimatung).
In Europa finden sich entsprechende Regionen besonders in
1. Frankreich (Dengue– und Chikungunya-Fieber)
2. Italien (Chikungunya-Fieber)
3. Kroatien (Dengue-Fieber) und in
4. Spanien (Chikungunya-Fieber).
Im Unterschied zu Deutschland gab es in den genannten europäischen Nachbarländern wiederholt Krankheitsfälle durch die Asiatische Stechmücke. In insgesamt 26 Staaten in Europa konnte die Asiatische Stechmücke nachgewiesen werden.
Welche Krankheiten sind durch die Asiatische Tigermücke übertragbar?
Die Asiatische Tigermücke ist in der Lage, mehr als zwanzig virusbedingte Krankheiten beim Menschen durch die Übertragung folgender Krankheitserreger auszulösen. Erreger
1. des Dengue-Fiebers
2. des Chikungunya-Fiebers
3. des Gelbfiebers
4. der St.-Louis-Enzephalitis
5. des West-Nil-Fiebers
6. des Zika-Fiebers und
7. Fadenwürmer (Dirofilarien).
Es ist sehr wahrscheinlich, dass sich die Asiatische Tigermücke zu einem bestimmten Zeitpunkt auch in Deutschland etabliert haben wird.
Was sind die Voraussetzungen, damit es zur Übertragung einer Krankheit kommt?
Eine Krankheitsübertragung kann nur erfolgen, wenn sich gleichzeitig eine bestimmte Zahl von Exemplaren der Insektenart Aedes albopictus in einer ausreichenden Dichte und mit einer Krankheit infizierte Menschen an einem Ort aufhalten. Es müssen also klimatisch geeignete Bedingungen vorhanden sein, damit sich sowohl die Krankheitserreger als auch die Krankheitsüberträger überhaupt entwickeln können.
Warum ist die Gefahrenlage in Deutschland im Moment relativ gering?
Die notwendigen Voraussetzungen für die Krankheitsübertragung liegen in Deutschland derzeit nicht vor. Einerseits gibt es in Deutschland eine relativ geringe Anzahl von Menschen, die mit den Krankheiten infiziert sind, welche von der Asiatischen Stechmücke übertragen werden können. Zum anderen sind deren Populationsgrößen in Deutschland zur Zeit begrenzt. Trotzdem schätzt das Umweltbundesamt in einer aktuellen Verlautbarung das Auftreten der Asiatischen Stechmücke in Deutschland als „potenzielles Risiko für die menschliche Gesundheit“ ein. Dies gilt wegen der dann auftretenden begünstigenden klimatischen Bedingungen ganz besonders für die Sommermonate. Dann sind begrenzt auftretende Epidemien am wahrscheinlichsten. Ein weiterer Risikofaktor ist der Aufenthalt einer wachsenden Zahl schon infizierter ausländischer Personen in Deutschland.
Was können Sie tun, um die Gefahr einer Infektion zu minimieren?
Zuerst einmal können Sie all das tun, was Sie auch sonst tun würden, um die Entwicklung anderer Arten von Stechmücken zu verhindern. Sie sollten also die Bildung stehender Gewässer zu verhindern suchen. Vogeltränken und Regenfässer sollten (mindestens!) einmal wöchentlich gänzlich entleert werden. Hohlräume (wie beispielsweise Container) sollten mit entsprechenden Deckeln verschlossen oder aber mit einem Netz ein- und ausflugsicher hergerichtet werden. Ihre Fenster sollten ein Fliegengitter erhalten: Dann wird es Stechmücken unmöglich gemacht, bei geöffneten Fenstern in Ihre Wohnung zu gelangen. Wenn Sie dann noch darauf achten, dass Sie ihre Kleidung im Sommer so auswählen, dass Ihr Körper möglichst großflächig bedeckt ist, so haben Sie schon das Wesentliche zur Prävention einer Infektionskrankheit getan.
Wie kann ich mich über die Asiatische Tigermücke noch umfassender informieren?
Aufgrund der durch die Erdklimakrise hervorgerufenen starken Klimaveränderungen steigt die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Faktoren, die die Asiatische Stechmücke in Deutschland heimisch werden lassen. Die Lage kann sich – besonders im Sommer – sehr schnell verändern! Um gut und aktuell informiert zu sein, sollten Sie einen Medien-Mix wählen: Ein Printmedium (Ihre Tages- oder Wochenzeitung) sollten Sie mit ausgewählten Beiträgen der elektronischen Medien ergänzen. Diese zeichnen sich durch eine besonders hohe Aktualität aus: wie zum Beispiel dieser Beitrag. Sie können übrigens auch selbst aktiv werden, wenn Sie der Asiatischen Stechmücke begegnen sollten: Indem Sie nämlich Ihr örtliches Gesundheitsamt darüber informieren. Die aktuelle Entwicklung der Ausbreitung der Asiatischen Stechmücke wird auch recht zeitnah dokumentiert – wie zum Beispiel im entsprechenden Wikipedia-Eintrag.