Beim Stichwort Diabetes denken viele sofort an Folgeerkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall. Aber die Volkskrankheit kann auch wortwörtlich ins Auge gehen, wie zum Beispiel beim diabetischen Makulaödem (DMÖ).
Was Kalk in Wasserleitungen ist, kann zu viel Zucker in unseren Blutgefäßen sein: Auf Dauer kann er zu Ablagerungen und Schäden führen. Die Durchblutung wird schlechter und damit die Versorgung mit Nährstoffen und Sauerstoff. Der Körper bildet neue Blutgefäße, die jedoch undicht sind. Durch diese Gefäßveränderungen wird beim diabetischen Makulaödem (DMÖ) das Sehen an der Stelle des schärfsten Sehens in der Netzhaut, der Makula, stark eingeschränkt. Unbehandelt droht eine Erblindung.
Warnsignal verzerrte Sicht
Haupt-Symptom des DMÖ ist eine verzerrte und unscharfe Sicht: Konturen verschwimmen, Farben verblassen, Kontraste verflachen. Flecken können im Sichtfeld auftauchen. Die Erkrankung kann jeden Menschen mit Diabetes treffen. Daher ist eine regelmäßige Vorsorge beim Augenarzt besonders wichtig. Risikofaktoren sind langfristig erhöhter Blutzucker und Blutdruck, eine diabetische Nierenerkrankung und Rauchen. Frühzeitig erkannt, lässt sich das DMÖ gut behandeln und kontrollieren.
Moderne Medikamente, Ärzte sprechen hier von VEGF-Hemmern, unterbinden das Wachstum von geschädigten Gefäßen in der Netzhaut. Der Wirkstoff wird direkt ins Auge gespritzt. Das ist ein Routineeingriff, der in der Regel schmerzfrei verläuft. Bei einer regelmäßigen Behandlung kann das Sehvermögen erhalten und häufig sogar verbessert werden.
Aufklärung ist gefragt
Antworten auf alle Fragen rund um die Erkrankung, zur Vorbeugung und zum Umgang mit Seheinschränkungen finden Betroffene, Angehörige und Interessierte unter www.das-diabetische-auge.de. Hier gibt es auch eine Reihe von Videos, die erklären, was bei diabetischen Augenerkrankungen passiert und wie der Arzt diese erkennen und behandeln kann. Großer Beliebtheit erfreut sich auch die Facebook-Seite von „Das Diabetische Auge“, auf der sich Betroffene austauschen können.