Laut Berechnungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) infizieren sich weltweit ungefähr eine Million Menschen mit einer sexuell übertragbaren Krankheit – pro Tag! Auch hierzulande treten die sogenannten STI (engl. „sexually transmitted infections“) häufig auf. Zum Welttag sexuelle Gesundheit am 4. September erklärte das IPF: Für STI muss sich niemand schämen, sie kommen häufig vor und sind – früh erkannt – ebenso häufig heilbar. Bei Beschwerden im Genitalbereich unterstützen diverse Labortests eine schnelle Diagnose.
Chlamydien verursachen Unfruchtbarkeit
Während Neuinfektionen mit HIV nach Einschätzungen des Robert-Koch-Instituts (RKI) tendenziell rückläufig sind, nehmen andere Infektionen, etwa mit Chlamydien, weltweit zu. Die sieben häufigsten STI in Deutschland sind Chlamydien, Syphilis, Gonorrhoe, HIV, Humane Papillomaviren (HPV), Herpes und Hepatitis B. Fünf davon sind den meisten jedoch unbekannt. Auf die Frage, welche STI ihnen außer HIV noch bekannt seien, nannten in einer Befragung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung nur 14 Prozent Hepatitis. Herpes kannten zwölf Prozent, Chlamydien zehn Prozent. Dieses Unwissen birgt Gefahren. Zum Beispiel Chlamydien: Jährlich infizieren sich rund 300.000 Frauen und Männer in Deutschland mit den Bakterien. Obwohl es labordiagnostische Nachweisverfahren und ein kostenloses Screening für Frauen bis 25 Jahre gibt, bleiben viele Infektionen unentdeckt. Mit fatalen Folgen: Bei 40 Prozent der erkrankten Frauen führen die Bakterien, die sich auf den Schleimhäuten von Harnröhre, Scheide und Enddarm ansiedeln, zu Gebärmutterentzündungen, verklebten Eileitern oder Unfruchtbarkeit.
Vorsorge nutzen: Urintest deckt Infektionen auf
Bei Chlamydien-Infektionen und -vorsorge ist ein Urintest Standard. Ergänzend können Abstriche aus Scheide, Harnröhre oder After – auch bei Männern – genommen werden.