In den Wechseljahren verändert sich das Gleichgewicht der Hormone im weiblichen Körper – mit bekannten Folgen für die Fruchtbarkeit, den Stoffwechsel, den Schlaf und die Psyche. Weniger bekannt ist, dass auch die Augen auf die hormonellen Veränderungen reagieren: Nahezu zwei Drittel aller Frauen haben in und nach den Wechseljahren mit trockenen Augen zu kämpfen.
Das Trockene Auge ist nicht nur unangenehm, in ausgeprägter Form kann es auch die Sehschärfe und Lebensqualität deutlich beeinträchtigen. Für die Entstehung oder Verschlechterung eines Trockenen Auges in den Wechseljahren ist vor allem ein Rückgang der Androgene bedeutsam.
Da die Androgene auch für die Produktion des wässrigen Tränenfilms aus der Haupttränendrüse und den kleinen Drüsen in der Bindehaut mitverantwortlich sind, droht mit sinkendem Androgenspiegel zugleich ein Tränenmangel. Dieses Defizit kann zur Entzündung der Augenoberfläche und zur Schädigung der Hornhaut führen, was die Sehkraft weiter beeinträchtigt. So entsteht ein regelrechter Teufelskreis.
Was aber können Frauen jetzt schon tun, um Beschwerden zu lindern oder ihnen vorzubeugen? Tränenersatzflüssigkeiten ohne Konservierungsstoffe, die in der Apotheke rezeptfrei erhältlich sind, können Symptome des Trockenen Auges oft mildern. Auch auf eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme sollte geachtet werden. Bei geringer Luftfeuchtigkeit helfen Luftbefeuchter, Räume mit Staub und Rauch sind zu meiden. Frauen, die viel am Bildschirm arbeiten, sollten auf einen kompletten Lidschlag achten und ihren Augen zudem regelmäßige Pausen zur Entlastung gönnen.
In jedem Fall aber sollten Patientinnen mit ausgeprägten oder anhaltenden Beschwerden augenärztlichen Rat einholen, um die individuellen Ursachen des Trockenen Auges und die genaue Zusammensetzung des Tränenfilms untersuchen zu lassen.