Neben den Feigwarzen, die hauptsächlich im Genitalbereich auftreten, sind vor allem Dornwarzen eine unangenehme und schmerzhafte Angelegenheit. Dabei treten sie fast ausschließlich an den Fußsohlen auf und werden – wie die meisten Warzenarten – von Viren übertragen. Doch wie entstehen Dornwarzen genau, wie kann man sie behandeln und wie lassen sie sich vorbeugen?
Entstehung von Dornwarzen
Dornwarzen – die auch Plantar– oder Stechwarzen genannt werden – werden von den Humanen Papilloma Viren – kurz: HPV oder HP-Viren – übertragen. Von diesem Virenstamm sind inzwischen über 150 verschiedene Typen bekannt, von denen manche insbesondere für Gebärmutterhalskrebs, aber auch andere Krebsarten im Kehlkopf-, Mund-, Genital– und Analbereich verantwortlich sein können. Dabei sind HP-Viren hoch ansteckend, weshalb eine Infektion vor allem auch im Rahmen von Warzen behandelt werden sollte – von den Virentypen, die für Warzen verantwortlich sind, geht zumeist jedoch kein Risiko für das Ausbrechen einer Krebserkrankung aus. Dornwarzen werden somit durch Viren hervorgerufen, mit denen man sich bei anderen Menschen durch direkten Blutkontakt, oder auch im Wege von Schmierinfektion – das heißt über winzige, infizierte Hautzellen, die an Gegenständen, Fußböden oder Ählichem anhaften können – ansteckt. Hier stellen vor allem Schwimmbäder oder andere öffentliche Sporteinrichtungen ein hohes Infektionspotential dar, vor allem, da die HP-Viren sehr resistent sind und lange überleben können. Damit aus einer HPV-Infektion eine Dornwarze entsteht, müssen jedoch mehrere Faktoren zusammentreffen. So müssen die HP-Viren zunächst durch die Haut in den Körper eindringen, was über mikroskopisch kleine Verletzungen – für die vor allem trockene, rissige Haut und durch Feuchtigkeit aufgeweichte Haut anfällig ist – möglich ist. Zudem bricht eine HPV-Infektion hauptsächlich bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem aus, weshalb es auch vorkommen kann, dass der Körper bei Kontakt mit den HP-Viren diese sofort erfolgreich bekämpft. Konnten die HP-Viren – bei einer Inkubationszeit von mehreren Wochen bis hin zu einem Jahr – jedoch über die Haut eindringen und hier eine Infektion hervorrufen, so infizieren sie nach und nach das betroffene Gewebe, woraufhin eine Warze entsteht. Bei Dornwarzen besteht dabei die Besonderheit, dass diese durch das Körpergewicht und den Druck beim Laufen nach Innen wachsen. Dabei kann es sich anfühlen, als laufe man auf einem ‚Dorn‘, was Schmerzen und in schweren Fällen sogar Infektionen am Fuß verursachen kann.
Symptome und Erscheinungsmerkmale
Dornwarzen werden häufig mit Hühneraugen verwechselt. Während diese jedoch als dauerhafte Verhornungen der Haut durch andauernde Druckbelastung entstehen und gelblich erscheinen, haben Dornwarzen einen weichen, weißen Kern, in dem meist einige winzige schwarze Punkte zu erkennen sind. Diese schwarzen Punkte entstehen durch minimale Blutungen im Gewebe. Dornwarzen sind zudem meistens rundlich und haben um den weichen Kern herum eine dickere Hornschicht. Vor allem, wenn sie an der Fersen oder den Zehenballen, auf denen ein großer Druck lastet, vorkommen, können Sie sehr schmerzhaft sein. Hier kann sich jeder Schritt so anfühlen, als laufe man auf etwas Spitzem wie einem Dorn, was der Warzenart ihren Namen gegeben hat. Da sich Dornwarzen nicht immer – und wenn, dann erst nach ein bis zwei Jahren – spontan selbst zurückbilden, sollten sie frühzeitig behandelt werden, um ein Ausbreiten der Infektion und damit das Entstehen weiterer Warzen zu verhindern.
Behandlungsmöglichkeiten
Dornwarzen lassen sich nicht einfach sofort entfernen. Eine bewährte Behandlungsform ist hierbei das Vereisen beim Hautarzt. Dabei trägt der Hautarzt bei der sogenannten ‚Kryotherapie‚ bis zu -196 Grad kalten, flüssigen Stickstoff – in der Regel mit einem Wattestäbchen – direkt auf die Warze auf, woraufhin die oberen Hautschichten und damit auch das Warzengewebe absterben. Diese etwas schmerzhafte Behandlung muss meist nach kurzer Zeit wiederholt werden, ist aber sehr effektiv. Das Prizip des Vereisens lässt sich aber auch zu Hause mit geeigneten Mitteln aus der Apotheke selbst anwenden. Diese wirken meist jedoch nur bis zu einer Temperatur von -57 Grad und enthalten keinen flüssigen Stickstoff. In schweren Fällen kann auch das Lasern der Warze oder die Elektrokauterisation, bei der der Hautarzt das erkrankte Gewebe unter Einsatz eines feinen Brenneisens herausschneidet, angezeigt sein. Darüber hinaus haben sich für die Behandlung ohne ärztliche Begleitung auch Lösungen oder Pflaster mit Salicysäure bewährt, die täglich auf die Warze aufgetragen werden und welche die oberen Hautschichten auflösen, wodurch sich das Warzengewebe nach und nach ablöst und entfernt werden kann. Ähnlich wirken auch Mittel mit Monochloressigsäure, die ebenso in der Apotheke erhältlich sind.
Als Hausmittel gegen Dornwarzen sind darüber hinaus auch Teebaumöl sowie frischer Knoblauch oder frische Zwiebeln geeignet, die mit antiviralen Eigenschaften gegen die HP-Viren wirken. Außerdem kann man mit Zitronensäure das Austrocknen der betroffenen Haustellen vorantreiben und in der Folge die jeweils oberen Schichten der Dornwarze abtragen. Schließlich gilt auch morgendlicher Eigenurin, der stark desinfizierend wirkt und die Dornwarze austrocken lässt, als altbewährtes Hausmittel. Bei der Selbstbehandlung sollte jedoch stets darauf geachtet werden, dass man nur das tatsächlich bereits lösbare Warzengewebe abträgt, damit man neue Infektionen vermeidet.
Dornwarzen erfolgreich vorbeugen
Um eine Infektion mit HP-Viren zu vermeiden und damit dem Entstehen von Dornwarzen vorzubeugen, sollte man zunächst in Schwimmbädern, Hotels oder anderen öffentlichen Einrichtungen – vor allem Sporteinrichtungen wie Fitnessstudios – nicht barfuß laufen. Außerdem sollten Möglichkeiten der Fußdesinfetkion – die inzwischen in vielen Hallenbädern angeboten werden – genutzt werden; alternativ kann man die Füße beispielsweise nach einem Schwammbadbesuch auch zu Hause desinfizieren. Zudem verringert auch eine gute Fußpflege rissige Haut, in die HP-Viren leichter eindringen können. Schließlich ist ein gesunder Körper mit einem starken Immunsystem meist besser in der Lage, eine etwaige HPV-Infektion zu bekämpfen, weshalb auch ein insgesamt gesunder Lebensstil Dornwarzen vorbeugen kann.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass Dornwarzen zu den Warzen gehören, die weniger ein asthetisches, dafür aber ein umso schmerzhafteres Problem darstellen. Obwohl sie auch spontan abheilen können, ist es ratsam, stets eine Behandlung von Dornwarzen in Betracht zu ziehen, um ein Ausbreiten der Infektion zu vermeiden. Dabei gibt es eine VIelzahl möglicher Behandlungsansätze, die auch für den Hausgebrauch geeignet sind. Schließlich kann man Infektionen mit HP-Viren und damit der Entstehung von Dornwarzen jedoch auch sehr gut mit einer umfassenden Körperhygiene- und Pflege vorbeugen, was bereits mit kleinen Maßnahmen möglich ist.