Als Dellwarze oder Molluske bezeichnet man krankhafte Veränderungen der Haut, die auf eine Infektion mit einer speziellen Gruppe von Pockenviren zurückgeht. In der Medizin als Molluscum Contagiosum bekannt, ist die Dellwarze keine richtige Warze, sondern eine knötchenartige, aber gutartige Hauterscheinung (Effloreszenz). In den meisten Fällen ist diese Erscheinung harmlos und heilt innerhalb von wenigen Monaten von selbst ab. Nur in manchen Fällen ist die Behandlung der Dellwarzen vonnöten.
Aussehen und Ansteckung
Im Durchschnitt sind Dellwarzen nur wenige Millimeter groß und besitzen eine weiße oder leicht rötliche Farbe. Ihre Oberfläche ist glatt und glänzend. Mittig befindet sich die namensgebende Delle mit einer kleinen Öffnung. In der Regel treten Dellwarzen in größerer Anzahl auf und können hundertfach am Körper der Betroffenen auftreten. Sie befinden sich vor allem an den Extremitäten, wie Genitalien, Fingern, Händen oder dem Oberkörper. Durch Druckausübung auf die Dellwarze entleert sich diese und gibt eine teigige Flüssigkeit aus, die auch als Molluscumbrei bezeichnet wird. Betroffen sind überwiegend Kinder mit Neurodermitis oder Personen mit Immunschwäche. Normalerweise verursacht eine Infektion mit Dellwarzen keine Schmerzen. Als gelegentliches Symptom kann Juckreiz auftreten.
Die Ursache für die Entstehung von Dellwarzen ist eine Infektion mit dem Molluscum–Contagiosum-Virus, das der Familie der Pockenviren angehört. Die Infektion erfolgt dabei über eine Schmierinfektion oder Kontaktinfektion. Die Übertragung findet meist im eigenen Haushalt, beispielsweise über die Benutzung gemeinsamer Handtücher, statt. Auch Kindergärten oder Schwimmbäder sind Gefahrenherde für Infektionen. Die Gefahr für Kinder im Grundschulalter ist am höchsten ausgeprägt. Auf der gesamten Welt sind ungefähr 6% der Bevölkerung mit dem Virus infiziert. Mangelnde Hygiene und Armut erhöhen das Risiko einer Übertragung. Die Inkubationszeit des Virus variiert stark und kann zwischen zwei Wochen und sechs Monaten betragen.
Die effektive Bekämpfung von Dellwarzen
In fast allen Fällen klingt die Infektion mit Dellwarzen von selbst wieder ab. Meist benötigt das Immunsystem seine Zeit, um den Erreger zu vernichten. Statt einer aktiven Behandlung empfiehlt es sich, geduldig auf das Abheilen zu warten. In manchen Fällen jedoch ist eine ärztliche Behandlung angeraten. Dies kann in folgenden Fällen vonnöten sein:
1. Dellwarzen müssen nicht nur am Körper auftreten. In manchen Fällen kann auch das Gesicht betroffen sein. Aus rein kosmetischen Gründen kann hier die Entfernung der Dellwarzen erfolgen.
2. Es besteht das geringe Risiko einer Entzündung der Haut in der Umgebung der Dellwarzen. Vor allem Kinder kratzen an der Haut um die Dellwarzen und können das Immunsystem durch eine weitere Infektion unnötig belasten. Um dies zu verhindern, können Dellwarzen vorbeugend entfernt werden.
3. Für die Abheilung kann das körpereigene Immunsystem in schwerwiegenden Fällen mehrere Jahre benötigen. Im Zeitraum zwischen dem Ausbruch der Dellwarzen und der kompletten Genesung ist ein erhöhtes Ansteckungsrisiko gegeben. Um dieses zu vermeiden, kann sich eine manuelle Bekämpfung der Dellwarzen lohnen.
Mögliche Komplikationen
In seltenen Fällen kann es zu Komplikationen wie Ekzemen, Abszessen, Schmerzen, Narbenbildung oder sekundären Infektionen kommen. Die Entstehung von Abszessen ist nicht immer als Komplikation zu werten, da diese auch durch die natürlichen Immunreaktionen des Körpers entstehen können. Potentielle Hautläsionen sind zu vernachlässigen und stellen nur ein rein kosmetisches Problem dar.
Welche Behandlungsmethoden gibt es?
Die heutige Medizin bietet viele verschiedene Behandlungsmethoden für Dellwarzen an. So hat man die Auswahl zwischen der Kürettage, der Kryotherapie oder der Behandlung mit diversen Ätzmitteln.
1. Die Kürettage
Als Kürettage bezeichnet man das mechanische Abtragen der Dellwarzen mit einem scharfen Schaber. Die Abtragung der Dellwarzen findet dabei unter einer lokalen Betäubung statt. Nach der Entfernung der Dellwarze wird die Wunde desinfiziert, um eine Ausbreitung der Dellwarzen auf andere Körperpartien zu vermeiden. In den meisten Fällen ist die Behandlung erfolgreich. Nur in etwa drei Prozent aller Fälle bilden sich die Dellwarzen nach.
2. Die Kryotherapie
Als Kryotherapie bezeichnet man die Behandlung der Dellwarzen mit extremer Kälte. Mithilfe eines speziellen Applikators wird flüssiger Stickstoff auf die Dellwarze gegeben. Durch die extreme Kälte stirbt die Dellwarze ab. Schon nach kurzer Zeit fällt diese von selbst ab.
3. Die Behandlung mit Ätzmitteln
Eine weniger extreme Art der Behandlung ist die Behandlung mit Ätzmitteln. Durch Mittel dieser Art löst sich die Dellwarze nach und nach schichtweise auf. Die abgestorbene Schicht wird in mehreren Schritten abgetragen, bis die Warze komplett abgestorben und entfernt ist. Diese Behandlung lässt sich auch zuhause durchführen. Als Ätzmitteln kommen hierbei Säuren wie Milchsäure, Essigsäure oder Salicylsäure zum Einsatz. Durch deren antivirale Wirkung erhöhen sich die Erfolgschancen dieser Behandlung. Besonders bewährt hat sich der Einsatz von Kaliumhydroxid.
Vorbeugung und Vorsichtsmaßnahmen
Gefährdet sind vor allem Personen, die im direkten Kontakt mit an Dellwarzen erkrankten Personen stehen. Die Warze sollte unter keinen Umständen selbst angefasst werden, da das Sekret hochansteckend ist. Die Entfernung sollte nur beim Hautarzt erfolgen. Dieser kann das ansteckende Material fachmännisch entfernen und die betroffene Hautpartie sorgsam desinfizieren. Da das Virus über eine Schmierinfektion übertragen wird, sollten Gegenstände der Hygiene wie Bademäntel, Handtücher oder Waschlappen nur getrennt genutzt werden. Personen mit einem aktiven Sexualleben können sich nur bedingt gegen eine Infektion schützen, da Kondome keinen absoluten Schutz gegen eine Infektion bieten.