Die Wahrheit zu E-Zigaretten

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E-Zigaretten – von wegen gesunde Alternative

Immer mehr Raucher steigen unter anderem aus Gesundheitsgründen auf die E-Zigarette um. Laut Angaben des Verbandes sind die tabakfreien E-Zigaretten „mindestens 95 % weniger schädlich“. Diese Angabe veranlasst einige Suchtforscher zu erklären, dass E-Zigaretten eine harmlose und somit gute Alternative zur Rauch- und Nikotinentwöhnung klassischer Tabakzigaretten seien, doch lässt sich diese These nicht belegen. Aktuelle Befragungen zeigen, dass sich der langfristige Nutzen bei der Entwöhnung nicht nachweisen lässt.
Dagegen zeigen sich erste Gesundheitsgefahren, deren Ausmaß aufgrund mangelnder Langzeitbeobachtungen nicht vollständig absehbar ist. Zwar zeigen die Studien, dass E-Zigaretten weniger schädlich als Tabakzigaretten sind, doch unschädlich sind sie deswegen nicht. In Tabakrauch können mehr als 70 verschiedene krebserregende Substanzen nachgewiesen werden. Das Aerosol von E-Zigaretten enthält im Gegensatz tatsächlich weniger Schadstoffe, dafür auch entzündungsfördernde und reizende Schadstoffe. Das Bundesinstitut für Risikoforschung und das Deutsche Krebszentrum warnen deshalb davor, das Gefahrenpotenzial von E-Zigaretten zu unterschätzen.

E-Zigaretten erhöhen das Risiko für Lungenkrankheiten

Durch den Dampf der E-Zigarette dringen feinste Partikel bis tief in die Lunge ein und setzen sich dort fest. Die Folgen sind Husten, Asthma, Bronchitis oder Entzündungen sowie eine verringerte Lungenfunktion. In aktuellen Studien konnte gezeigt werden, dass die durch das Rauchen der E-Zigarette ausgelösten Entzündungen langfristig zu einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) führen können.
Forscher konnten im Blut von Menschen nach dem „Dampfen“ sogar Genveränderungen feststellen. Verstärkt war dabei die Genaktivität in Bereichen, die für das Herz-Kreislauf-System zuständig sind.
Daher machen Forscher der California University darauf aufmerksam, dass das Rauchen der E-Zigarette die Risiken erhöht, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden

Nikotin noch der harmloseste Inhaltsstoff – Krebserregende Substanzen im Liquid

Auch wenn nicht alle Liquids Nikotin enthalten, lassen sich teilweise viel gefährlichere Inhaltsstoffe finden.
Als Basis des Liquids dient Propylenglykol, ein Stoff, der auch als Theaternebel eingesetzt wird. Dieser Dampf kann die Augen und Atemwege reizen und zu Irritationen führen. Bislang ist nicht klar, welche Folgen ein langfristiger Konsum dieser Substanz hat.
Erhitzt man die Liquids, so entstehen zudem die Stoffe Acetaldehyd und Formaldehyd. Diese Substanzen reizen die Schleimhäute, schädigen die Atemwege und werden als krebserregend angesehen. Besonders das starke Erhitzen des Liquids sorgt für deutlich höhere Dosen als bei Tabakzigaretten. Einer US-Studie zufolge entsteht etwa das 5- bis 14-fache der Menge, die beim Rauchen einer ganzen Schachtel aufgenommen wird.
Weltweit haben sich Forscher bereits mit den Zusammensetzungen von Liquids beschäftigt und meist erschreckenden Ergebnissen festgestellt. An der Universität Wien konnte man nachweisen, dass die Substanzen Formaldehyd, Chrom und Blei in die Körper von Rauchern gelangten.
Die Studien beziehen sich aber überwiegend auf die Auswirkungen der flüssigen und nicht der verdampften Liquids. Man weiß bereits, dass einige Aromastoffe schädlich sind. So kann der Stoff Diacetyl beim Einatmen für schwere Entzündungen der Atemwege sorgen. Weitere Duftstoffe wie Benzylalkohol oder Zimtaldehyd verursachen Kontaktallergien.

Unklare Rechtslage fördert gesundheitsschädliche Liquids

Henkler-Stephani bemängelte die verschiedenen rechtlichen Anforderungen an die Liquids. Während Liquids mit Nikotin unter das strengere Tabakrecht fallen, zählt für Liquids ohne Nikotin die weniger strenge CLP-Verordnung der Europäischen Union. Zum Gesundheitsschutz müssten jedoch für alle Liquids die gleichen Standards und Regelungen gelten.

Langzeitfolgen könnten noch viel schlimmer sein

Die Langzeitfolgen des Konsums von E-Zigaretten lassen sich zum jetzigen Zeitpunkt noch gar nicht umfassend abschätzen. Die bisherigen Erkenntnisse zeigen aber, dass von diesen Geräten eine beträchtliche Gesundheitsgefahr ausgeht. Daher ist es von der Zigarettenindustrie fahrlässig und unverantwortlich, E-Zigaretten als harmlose, moderne Alternative zu verkaufen, erklärt Prof. Dr. med. Michael Pfeifer, Präsident der DGP.

WHO verschärft die Warnung vor E-Zigaretten

Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) verschärft ihre Warnung vor E-Zigaretten noch einmal. E-Zigaretten seien „ohne Zweifel“ gesundheitsschädlich und „nicht sicher“, erklärte die WHO in einem Bericht, in dem auch verschiedene Gesundheitsrisiken für (Passiv-) Raucher aufgezählt werden: der Dampf von E-Zigaretten könne zu Schädigungen bei Föten im Mutterleib und vom Gehirn von Kindern und Jugendlichen führen.

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Foto: © lindsayfox - pixabay.com
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