Diabetes mellitus zählt zu den häufigsten Erkrankungen westlicher Gesellschaften. Es handelt sich hierbei um eine Stoffwechselerkrankung. In Deutschland leben aktuell rund acht Millionen Patienten mit der Zuckerkrankheit. Erfahren Sie in diesem Beitrag, welcher Zusammenhang zwischen Diabetes mellitus und trockenen Augen existiert.
Diabetische Retinopathie: Diabetes verändert die Netzhaut
Diabetische Retinopathie zählt zu einer der häufigsten Netzhauterkrankungen. Diabetiker im Alter zwischen 20 und 65 Jahren erblinden am häufigsten aufgrund dieser Diagnose. Diabetes mellitus lässt den Blutzuckerspiegel stark ansteigen. Infolge dessen kommt es zu einer Belastung der Kapillaren und Blutgefäße. Ärzte sprechen hier von Mikroangiopathie. Direkt im Auge zeichnet sich diese Diagnose durch spezifische Folgen aus. Es kommt zu einer Verstopfung der Kapillaren. Zudem werden die Blutgefäßwände durchlässiger und die Augenflüssigkeit dringt in umliegendes Gewebe ein. Zu beobachten ist dieser fortschreitende Vorgang durch Blutungen und / oder Schwellungen (Ödeme) in der Netzhaut. Bleibt eine fachgerechte Behandlung aus, kann sich die beschriebene Netzhautveränderung bis hin zur Netzhautablösung entwickeln. Letzteres führt zur Erblindung von Diabetikern.
Neben diesen Effekten bemerken Patienten häufig trockene Augen.
Ursachen für trockene Augen bei Diabetikern
Durch die oben beschriebene Durchblutungsstörung einzelner Augenstrukturen werden essenzielle Nervenbahnen, welche für die Versorgung des Auges verantwortlich sind, geschädigt. Unter anderem sind vorrangig jene Nerven betroffen, welche die Steuerung der Tränendrüsen ermöglichen. Folglich bleibt die adäquate Kontrolle der Tränenproduktion aus. Die hergestellte Tränenflüssigkeit genügt nicht, das gesamte Auge zu versorgen. Die Augen von Diabetikern werden trocken. Aufgrund dessen besteht die Gefahr, dass Patienten anfälliger für bestimmte Erkrankungen wie beispielsweise Lidrandentzündungen oder Bindehautentzündungen sind. Treten diese Krankheitsbilder bei Patienten mit Diabetes mellitus auf, steigt die Wahrscheinlichkeit erneut, dass die Augen trocken werden.
Prävention und Behandlung trockener Augen bei Diabetes mellitus
Grundsätzlich ist es ratsam, bei der Diagnose Diabetes die Augen in regelmäßigen Abständen einer fachärztlichen Konsultation zu unterziehen. Diese Art der Vorsorge ermöglicht es, spezifische Veränderungen der Augen frühzeitig zu erkennen und entsprechend zeitnah zu behandeln. Akute Folgewirkungen können auf diesem Weg verhindert werden. Darüber hinaus ist es unabdingbar, den Blutzuckerspiegel bei Diabetikern mithilfe von Insulin in Balance zu bringen. Dies verhindert eine nachhaltige Schädigung unterschiedlicher Organe und Körperfunktionen.
Sobald Patienten mit Diabetes mellitus trockene Augen selbst bemerken, ist eine zeitnahe Konsultation des Augenarztes empfehlenswert. Einerseits beeinträchtigt dieser Umstand die Lebensqualität deutlich. Andererseits besteht die Gefahr, dass die Hornhaut im Verlauf der Zeit geschädigt wird. Um diese Folgewirkungen trockener Augen gezielt zu vermeiden, stehen dem behandelnden Arzt unterschiedliche Behandlungsmethoden und Präparate zur Verfügung.
Unabhängig beziehungsweise in Kombination mit der ärztlich verordneten Therapie können Diabetiker Beschwerden mithilfe von befeuchtenden Augentropfen lindern. Alternativ dazu stehen pflegende Augensalben zur Verfügung. Darüber hinaus hat sich die Anwendung von Tränenersatzmitteln bewährt. Diese Präparate mildern die Beschwerden von gereizten Augen mithilfe eines Schutzfilmes. Bereits nach kurzer Zeit wird das brennende und juckende Gefühl trockener Augen gelindert.
Bewährte Hausmittel bei trockenen Augen
Bevor apothekenpflichtige Präparate von Diabetikern genutzt werden, kann es hilfreich sein, vorerst alte Hausmittel gegen trockene Augen einzusetzen. Eine regelmäßige, sanfte Masse beider Lidränder ermöglicht eine Verbindung der Tränenflüssigkeit und dem Talg der Lidranddrüsen zu einem schützenden Tränenfilm. Es ist empfehlenswert, sich das genaue Vorgehen vor der ersten Anwendung vom Augenarzt zeigen zu lassen.
Weiter ist es für Diabetiker besonders wichtig, während langer Arbeiten am PC des Öfteren die Augen zu schließen. Einige Sekunden lang wird der Augapfel dabei hoch und runter bewegt. Ähnlich wie im Schlaf erfolgt dadurch eine erneute Benetzung der Hornhaut. Darüber hinaus empfiehlt sich der regelmäßige Blick in die Ferne. Genießen Sie circa aller zehn Minuten den Blick aus dem Fenster.
Diabetiker sollten zudem darauf achten, täglich genügend Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Empfehlenswert ist es, verqualmte Zimmer und Aufenthaltsorte grundsätzlich zu meiden. Während der Autofahrt ist das Gebläse so zu positionieren, dass der warme oder kalte Luftzug nicht direkt ins Gesicht pfeift. Gerade während der kühlen Jahreszeit ist trockene Luft im Büro oder zu Haus zu meiden. Ein Luftbefeuchter und Grünpflanzen können hierbei Abhilfe schaffen.