In Deutschland leben rund 40 Prozent der Menschen mit mindestens einer chronischen Krankheit. Etwa vier Millionen von ihnen haben Asthma, eine chronisch-entzündliche Erkrankung der Atemwege mit Symptomen wie Husten, Atemnot oder einem Engegefühl in der Brust. Doch es sind nicht nur körperliche Beschwerden, die Menschen mit Asthma zu schaffen machen.
Viele Betroffene fühlen sich durch ihre Krankheit unwohl und trauen sich nicht, mit anderen über ihr Asthma zu sprechen. Das zeigt auch eine Umfrage, laut der fast die Hälfte der Teilnehmer*innen mit unkontrolliertem Asthma ihre Erkrankung schon mal verheimlicht hat. Die Gründe sind unterschiedlich: Einige Betroffene möchten nicht als krank wahrgenommen werden oder ihren Liebsten nicht zur Last fallen und anderen ist es unangenehm, wegen ihrer Erkrankung im Mittelpunkt zu stehen.* Doch nicht über sein Asthma zu sprechen, kann gesundheitliche Folgen haben: 42 Prozent der Befragten** hatten akute Symptome wie Atemnot, weil sie aus Scham ihre Medikamente nicht vor anderen einnehmen wollten.
Niemand ist allein krank: Was können Angehörige tun?
Auch Angehörige wissen oft nicht, was sie sagen sollen, oder wie sie helfen können. Eine beidseitige, offene Kommunikation ist aber gerade bei Asthma besonders wichtig. Sie kann dazu beitragen, Verschlechterungen der Erkrankung früher zu bemerken. Außerdem können Angehörige Betroffene mit den richtigen Worten dazu motivieren, mit der Lungenfachärztin oder dem -arzt über ihren Asthma-Status und mögliche Therapieanpassungen zu sprechen.
Wer zum engen Umfeld von Menschen mit Asthma gehört, sollte sich über die Krankheit informieren. Es hilft, zu wissen, was einen Asthma-Anfall auslösen kann und was im Notfall zu tun ist. Freunde und Familie können aber auch eine wichtige emotionale Stütze sein, etwa indem sie Betroffene ernst nehmen, ihnen zuhören und nachfragen. Außerdem können sie Menschen mit Asthma zu einer gesunden Ernährung, täglicher Bewegung und regelmäßigen Kontrolluntersuchungen ermutigen.