Es muss nicht immer ein Reizdarm sein!
Immer wieder auftretende Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfälle können zahlreiche Ursachen haben. Werden vom Therapeuten Unverträglichkeiten und entzündliche Darmerkrankungen ausgeschlossen, liegt die Vermutung einer mit Durchfällen verbundenen Form des Reizdarmsyndroms nahe. Bei diesem Syndrom schlagen unter anderem Stress und Konflikte bis zum Darm durch. Doch wiederkehrende Durchfälle können auch in einer Minderfunktion der Bauchspeicheldrüse begründet sein, der sogenannten exokrinen Pankreasinsuffizienz (EPI).
Durchfall ist nicht gleich Durchfall: „Fettstuhl“ als Leitsymptom
Neben Bauchschmerzen und Blähungen sind sowohl beim Reizdarm als auch bei der exokrinen
Pankreasinsuffizienz wiederkehrende Durchfälle typisch, die über mindestens 4 Wochen hinweg immer auftreten. Bei der exokrinen Pankreasinsuffizienz kann die Bauchspeicheldrüse nicht mehr ausreichend Verdauungsenzyme produzieren. Vor allem Nahrungsfette werden unzureichend verdaut und finden sich im Stuhl wieder. Einen sogenannten Fettstuhl können Betroffene daran erkennen, dass er voluminös ist, faulig riecht, in der Toilette kleben bleibt und Fettaugen im Toilettenwasser sichtbar sind. Treten die Beschwerden vor allem direkt nach stark fetthaltigen Mahlzeiten auf, spricht dies eher für eine Fehlfunktion der Bauchspeicheldrüse als für einen Reizdarm. In diesem Fall kann eine Laboruntersuchung beim Therapeuten Auskunft über eine mögliche exokrine Pankreasinsuffizienz geben. Eine typische Untersuchung oder ein Marker für den Reizdarm gibt es dagegen nicht.
Hilfe bei wiederkehrenden Durchfällen, Bauchschmerzen und Blähungen
Mangelt es aufgrund einer Bauchspeicheldrüsenschwäche an Verdauungsenzymen, können zu jeder
Mahlzeit Enzymersatzpräparate eingenommen werden. Deren Enzyme werden entweder aus der
Bauchspeicheldrüse von Schweinen (Pankreatin) oder aus Reispilzkulturen (Rizoenzyme) gewonnen.
Letztere bieten sich besonders für Pateinten an, die Bedenken gegen Wirkstoffe tierischen Ursprungs
haben. Zur Linderung der Beschwerden eigenen sich für Reizdarm-Patienten neben einer Umstellung
der Ernährung, Stressbewältigung und krampflösenden Medikamenten eine unterstützende Behandlung mit pflanzlichen Arzneimitteln, die gegen Symptome wie Durchfall, Blähungen und Krämpfe wirken wie z. B. die Kombination aus Myrrhe, Kamille und Kaffeekohle.