Schwangerschaftsdiabetes rechtzeitig erkennen

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Statistisch gesehen freuen sich zu Jahresbeginn die meisten Paare über einen positiven Schwangerschaftstest. Bei etwa fünf Prozent der werdenden Mütter steigen jedoch während der Schwangerschaft die Blutzuckerwerte über das gesunde Maß hinaus an. Dieser sogenannte Gestationsdiabetes verläuft häufig ohne Symptome, kann jedoch zu Komplikationen führen.

Gezielte Tests im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge sorgen dafür, dass diese besondere Form der Zuckerkrankheit rechtzeitig entdeckt und behandelt werden kann.

Kostenloser Glukose-Test für alle Schwangeren

Um Schwangerschaftsdiabetes frühzeitig zu erkennen, übernimmt die gesetzliche Krankenversicherung die Kosten für den sogenannten Glukose-Challenge-Test (GCT) zwischen der 24. und 27. Schwangerschaftswoche (SSW). Bei Risikofaktoren wie Bluthochdruck und Übergewicht kann der Test auch früher stattfinden. Zunächst trinkt die Schwangere einen Sirup, der 50 Gramm Glukose enthält. So wird gewissermaßen der Glukosestoffwechsel des Körpers „herausgefordert“. Eine Stunde später bestimmen Ärzte den Blutzuckerwert. Werte über 200 Milligramm Glukose pro Deziliter Blut (mg/dl) gelten laut Mutterschaftsrichtlinien als klare Bestätigung eines Schwangerschaftsdiabetes. Werte über 135 mg/dl und unter 200 mg/dl müssen durch einen weiteren Test geklärt werden.

Fachgesellschaften empfehlen Glukosetoleranztest

Zur Überprüfung des Diabetes-Verdachts eignet sich der orale Glukose-Toleranztest (oGTT). Mediziner bestimmen zunächst aus einer Blutprobe den Nüchternblutzucker, bevor die Schwangere eine Lösung mit 75 Gramm Glukose trinkt. Jeweils eine und zwei Stunden danach wird der Glukosewert im Blut gemessen. Anhand dieser Werte lässt sich erkennen, wie schnell der Körper Glukose abbauen kann – und wie schwer der Schwangerschaftsdiabetes ausgeprägt ist. Der orale Glukose-Toleranztest liefert genauere Ergebnisse als der Glukose-Challenge-Test. Medizinische Leitlinien und Fachgesellschaften empfehlen daher dieses Testverfahren für alle Schwangeren.

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Weitere Informationen

Weitere Informationen enthalten der Beitrag „Im Fokus: Diabetes“ und das IPF-Faltblatt „Suchtests bei Schwangeren und Neugeborenen“. Es kann kostenlos unter www.vorsorge-online.de heruntergeladen oder bestellt werden.

Bild: Stocksnap Pixabay
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