In diesem Artikel möchten wir Ihnen einen umfassenden Überblick über die Thematik einer Schwangerschaft mit 45 geben. Wie wahrscheinlich ist es, in dem Alter schwanger zu werden? Gibt es eine spezielle Betreuung durch den Frauenarzt oder muss man in anderen Bereichen des Lebens seine Gewohnheiten ändern? Welche Risiken bestehen für die Mutter und das noch ungeborene Kind? Und natürlich möchten wir auch den unerfüllten Kinderwunsch mit 45 betrachten und die Möglichkeiten sich in diesem Lebensabschnitt den Traum von einer Familie zu verwirklichen.
Die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft mit 45
Allgemeinhin gilt die Aussage, dass eine Frau mit zunehmendem Alter häufiger Probleme hat ein Kind zu bekommen. Dies ist auch wissenschaftlich belegbar, denn mit fortschreitendem Alter nimmt die Befruchtungsfähigkeit der weiblichen Eizellen deutlich ab. So haben Frauen mit einem Alter von 45 Jahren nur noch eine 2-3%ige Chance schwanger zu werden. Im Vergleich dazu haben Frauen zwischen dem 20 und 25 Lebensjahr eine 30% Chance schwanger zu werden. Den Statistiken zu Folge hat eine Frau im Alter von 27 die größten Chancen schwanger zu werden und schon ab dem 35. Lebensjahr nimmt die Chance einer Schwangerschaft rapide ab. Dennoch beträgt sie im 40. Lebensjahr noch 10%. Hierbei bezieht man sich auf den Zeitpunkt der Befruchtung beim Geschlechtsverkehr am Termin des Eisprungs.
Behandlung von schwangeren Frauen im 45. Lebensjahr
Eine besondere Betreuung oder Behandlung erfährt man bei seinem Frauenarzt nicht. Es gelten dieselben Vorsorgeuntersuchungen, wie für eine jüngere Frau. Denn allein das Alter einer Frau ist nicht entscheidend für die Behandlung. Wesentlich wichtiger ist, laut dem Frankfurter Professor Frank Louwen für Gynäkologie und Geburtshilfe, der Gesundheitszustand der Frau. Ist eine Frau auch noch im fortgeschrittenen Alter von 45 Jahren gesund und fit, dann wird die Schwangerschaft genauso komplikationslos verlaufen, wie bei einer 25-jährigen. So die Meinung des Arztes. Wenn es jedoch darum geht in diesem Alter eine Schwangerschaft zu planen, ist die Unterstützung der Ärzte ratsam. Hier sollte sich sowohl die Frau als auch der Mann eines Fortpflanzungsfähigkeitstest unterziehen. Hieraus können Schlüsse gezogen werden, ob und in wie weit Mittel und Wege der Reproduktionsmedizin notwendig sind.
Ist eine besondere Ernährung notwendig, wenn man mit 45 schwanger ist?
Auch in diesem Punkt unterscheidet sich die Schwangerschaft einer Frau im Alter von 45 nicht von der einer 25 jährigen Frau. Soweit aus gesundheitlichen Gründen nicht andere Medikamente oder Nahrungsergänzungsmittel notwendig sind, brauchen schwangere Frauen mit 45 auch nur Jod und Folsäure zu sich zu nehmen. Besonders entscheidend ist ein gesunder Lebensstil mit einer guten Portion Bewegung.
Welche Komplikationen können bei einer Schwangerschaft mit 45 auftreten?
Das wohl größte Risiko bei einer Schwangerschaft mit 45 ist die Entstehung selbst. Wie bereits im ersten Abschnitt erwähnt, sinkt die Anzahl der produzierten Eizellen mit jedem Lebensjahr. Besonders stark ist der Rückgang der Produktion ab dem 30. Lebensjahr zu beobachten. Bei über 40-jährigen Frauen sinkt die Quote schon auf unter 5%. Daher kann bis zur Schwangerschaft einer 45-jährigen Frau ein Zeitraum von gut einem Jahr vergehen, ohne dass diese Frau gesundheitliche Probleme hat.
Ein weiteres nicht zu verachtendes Risiko besteht hinsichtlich der Störung der Chromosomen des noch ungeborenen Kindes. Besser bekannt dürften diese Krankheitsbilder unter den Namen Trisomie 21 oder Down-Syndrom bekannt sein. Dieser Gendefekt wird durch die weiblichen Eizellen ausgelöst und wird bedingt durch das Alter der Eizellen. Darüber hinaus kann es zu noch schwereren Chromosomenstörungen kommen, die zu einer Fehlgeburt führen oder die Überlebensrate des Kindes bei der Geburt stark reduzieren. Aus diesem Fakt heraus ist auch die Einstufung von bereits 35 jährigen schwangeren Frauen als Risikoschwangerschaft entstanden. Ein Vergleich macht deutlich, dass diese Einstufung berechtigt ist: Bei einer jungen Frau liegt die Wahrscheinlichkeit einer Störung der Chromosomen des Fötus bei 1:1700. Wohingegen eine schwangere Frau mit 45 bereits ein Risiko von 1:400 in sich trägt.
Zuletzt soll noch auf die wohl häufigsten Komplikationen bei einer Schwangerschaft eingegangen werden, die sich aber nicht nur bei älteren Frauen beobachten lassen. Es handelt sich hierbei um Schwangerschaftsdiabetes und schwangerschafts-induzierte Hypertonie (Bluthochdruck). Beide Krankheiten verschwinden wieder sobald das Kind zur Welt gebracht wurde. Es ist jedoch unbedingt notwendig dies medizinisch kontrollieren und beobachten zu lassen. Weitere Risikofaktoren liegen in diesem Bereich vor, wenn die schwangere Frau mit 45 bereits Vorerkrankungen wie etwa Bluthochdruck, Übergewicht oder Diabetes hat. In diesen Fällen sollte ebenfalls eine enge Begleitung durch den betreuenden Frauenarzt erfolgen.
Kinderwunsch mit 45
Liegt keine Schwangerschaft vor, sondern ist ein Kinderwunsch mit 45 vorhanden, sollten die Hilfsmittel der Reproduktionsmedizin in Anspruch genommen werden. Sei es in erster Linie ein Fruchtbarkeitstest für beide Partner. Sollte im Ergebnis feststehen, dass die natürliche Empfängnis nur geringe Aussichten auf Erfolg hat, dann kann der Weg der künstlichen Befruchtung eingeschlagen werden. Hierbei stehen die Insemination, die In-Vitro-Fertilisation und die Intrazytoplasmatische Spermieninjektion als unterschiedliche Verfahren zur Verfügung. Der zuständige Facharzt wird in einem Beratungsgespräch erörtern, welches die passende Methode ist.
Zusammenfassend lässt sich demnach festhalten, dass eine Schwangerschaft mit 45 nicht grundsätzlich risikobehafteter ist, als eine Schwangerschaft in jungen Jahren. Es gibt Risikofaktoren, über die die werdende Mutter Bescheid wissen sollte und die durch entsprechende Untersuchungen des Fötus ausgeschlossen werden können oder gegebenenfalls frühzeitig medizinische Eingriffe eingeleitet werden können. Jedoch stellen die besten Grundlagen für eine komplikationsfreie Schwangerschaft mit 45 eine bewusste Lebensweise und eine gesunder körperliche Verfassung dar.