Schwerer Schlaganfall: Folgen, Heilungschancen und Risikofaktoren

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Ein schwerer Schlaganfall kann erhebliche und vor allem bleibende Schäden erzeugen. Daher sollte in diesem Fall besonders schnell reagiert und geholfen werden, um schwerwiegende Folgen zu vermeiden.

Unterschied zu einem leichten Schlaganfall

Um den Unterschied zu einem leichten oder stillen Schlaganfall zu verstehen, muss zunächst der Begriff definiert werden. Es handelt sich um eine Durchblutungsstörung oder einen vollkommenen Abschnitt von der Durchblutung mancher Hirnregionen.
Bei einem leichten oder kleinen Schlaganfall klingen die Symptome innerhalb von 24 Stunden wieder ab. Es wurde nur eine kleine Region des Hirns beeinträchtigt und vergleichsweise wenig Hirnzellen sind abgestorben.

Bei einem schweren Schlaganfall besteht die Durchblutungsstörung hingegen in größeren Abschnitten und für längere Zeit. Daher sind die Folgen auch entsprechend schwerwiegender.

Die Folgen eines schweren Schlaganfalls

Welche Folgen beziehungsweise Symptome bei einem schweren Schlaganfall entstehen, ist abhängig von der jeweilig betroffenen Hirnregion.

Bei einem Schlaganfall im Kleinhirn ist mit den folgenden Symptomen und Schäden zu rechnen:

  • Störungen der Koordination
  • Gleichgewichtsstörungen
  • unkontrollierbares Zittern

Ein Schlaganfall im Stammhirn löst hingegen diese Beschwerden aus:

  • Schwindel und Übelkeit bis hin zum Erbrechen
  • unkontrollierbare Bewegungen
  • Sehstörungen
  • einseitige Lähmungen der Gliedmaßen

Rechte oder linke Gehirnhälfte?

Wer einen schweren Schlaganfall hatte, leidet oftmals unter einer einseitigen Lähmung. Befindet sich diese rechts, war die linke Hirnhälfte von der Durchblutungsstörung oder sogar einem vollständigen Verschluss eines Blutgefäßes betroffen. Ist die linke Seite gelähmt, fand der Schlaganfall in der rechten Hirnhälfte statt.

Die Ursache dafür findet sich in der Überkreuzung der Hirnhälften. Die rechte Hemisphäre kontrolliert die linke Körperhälfte und die linke Hemisphäre die rechte Körperseite.

Schwerer Schlaganfall: Prognose

25 bis 30 Prozent der Betroffenen sterben an einem schweren bis sehr schweren Schlaganfall beziehungsweise an den Folgen davon. Denn neben schwerwiegenden Lähmungen und Sprachstörungen wird auch das Immunsystem beeinträchtigt. Daher werden Betroffene anfälliger für Infektionen, was beispielsweise eine Lungenentzündung aber auch andere Erkrankungen nach sich ziehen kann.

Es kann daher wichtig werden, dass besondere Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden. Vor allem in Zeiten mit erhöhten Infektionszahlen, wie durch Erkältungen oder Grippe, sollte Menschenkontakt gemieden werden. Zudem sollte ganz besonders auf eine gesunde Lebensweise geachtet werden.

Wichtig in erster Linie ist jedoch eine schnelle Erkennung des Schlaganfalls. Denn umso schneller dieser erkannt und behandelt wird, desto besser stehen die Heilungschancen im Anschluss.

Eine gute Orientierung für die Betroffenen selbst aber auch für die Helfer bietet die sogenannte FAST-Regel. Hierbei handelt es sich um eine Abkürzung:

  • F: Für englisch „face“ Gesicht. Eine halbseitige Lähmung ist sehr schnell festzustellen, wenn der Betroffene zum Lächeln aufgefordert wird. Denn dann kann nur ein Mundwinkel nach oben gezogen werden. Das Lächeln ist also einseitig.
  • A: Dieser Buchstabe steht für das englische Wort „arms“, im Deutschen also Arme. Diese sollten bei einem Verdacht auf einen Schlaganfall nach vorne auf Brusthöhe ausgestreckt und mit den Handflächen nach oben zeigend ausgestreckt gehalten werden. Ist dies nicht symmetrisch möglich, ist das ein deutlicher Hinweis auf eine Störung im Gehirn.
  • S: Das S ist die Abkürzung für „speech“, also Sprache. Beginnt der Betroffene plötzlich zu lallen oder kann die gewollten Wörter nicht mehr produzieren, ist auch das ein Anzeichen eines Schlaganfalls. Allerdings tritt die sogenannte Aphasie unter Umständen auch bei einem Migräne-Anfall auf. Sie ist dennoch Grund zur Sorge, für sich alleine genommen jedoch kein sicheres Anzeichen für einen schweren Schlaganfall.
  • T: „Time“ oder auch Zeit steht für die Geschwindigkeit mit der reagiert werden muss. Wenn auch nur ein Verdacht auf einen Schlaganfall besteht, sollte daher sofort ein Arzt gerufen werden. In der Zwischenzeit muss der Betroffene beruhigt sowie warm und sicher gelagert werden. Bei Bewusstlosigkeit oder Problemen mit der Atmung ist eine stabile Seitenlage zu gewährleisten. Der Betroffene sollte so gelagert werden, dass er auf der gelähmten Seite zu liegen kommt.

Schwerer Schlaganfall: Heilungschancen

Lähmungen, Sprachstörungen und ein geschwächtes Immunsystem können zwar meist behandelt aber nicht immer geheilt werden. Wie gut die Heilungschancen stehen, ist von dem individuellen Fall abhängig. Entscheidend sind die folgenden Punkte:

  • In welchem Bereich des Gehirns fand der Schlaganfall statt?
  • Wie schwer war der Hirnschlag beziehungsweise die Durchblutungsstörung?
  • Wie viel Zeit verging bis zur medizinischen Behandlung?

Die individuelle Chance auf eine Heilung oder der Grad der Besserung lassen sich daher nicht pauschal vorhersagen und oftmals auch erst in der Therapie feststellen.

Welche Risikofaktoren gibt es für schwere Schlaganfälle?

Es finden sich verschiedene Risikofaktoren für einen schweren Schlaganfall. Darunter:

  • Übergewicht: Übergewicht sowie eine falsche Ernährung und die daraus entstehenden Mangelzustände und Überversorgungen können eine Vielzahl von Krankheiten begünstigen und belasten nicht nur die Gelenke. Auch die Gefahr für Verstopfungen der Gefäße und ein dadurch erhöhtes Risiko für Infarkte – wie einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall – steigt an.
  • erbliche Vorbelastung: Bei einer genetischen Veranlagung meinen viele, dass eine Vorbeugung nicht möglich ist. Die erbliche Vorbelastung lässt sich auch nicht abstellen oder heilen. Mit entsprechenden Maßnahmen kann das Risiko dennoch gesenkt werden. Dazu gehören eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung. Auch Entspannung sollte nicht vernachlässigt werden, vor allem während besonders Stress belastender Phasen.
  • Vorerkrankungen: Diabetes mellitus, Bluthochdruck sowie Arteriosklerose und weitere Krankheiten können das Risiko für einen schweren Schlaganfall erhöhen. Daher sollten sie frühzeitig und rigoros behandelt werden. Regelmäßige Kontrollen sind ebenfalls sinnvoll.
  • Bewegungsmangel: Bewegung wie beispielsweise Spaziergänge oder Ausdauersport, sind wichtig für die Durchblutung. Ist diese eingeschränkt, kann ein Schlaganfall die Folge sein.

Kann einem schweren Schlaganfall vorgebeugt werden?

In gewissem Maße ist das durchaus möglich. Wichtig ist lediglich, dass eine insgesamt gesunde Lebensgestaltung gewählt wird. Eine ausgewogene Ernährung, eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, Bewegung und Entspannung sind ebenso entscheidend wie die Behandlung von Krankheiten.

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Beitragsbild: © 295644396 / AdobeStock

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