Die Symptomatik eines Schlaganfalles ist sowohl von Mensch zu Mensch als auch von Mann zu Frau unterschiedlich. Männer zeigen bei einem Schlaganfall häufig klassische Symptome, wie zum Beispiel neurologische Störungen. Bei Frauen äußert sich der Schlaganfall eher durch Symptome wie verstärkte Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen sowie Schwindelgefühle. Dagegen kündigt sich der Hirninfarkt bei Männern eher nicht durch Beschwerden im Bereich des Magen und Darms an.
Im Weiteren zeigen sich bei während eines Schlaganfalls oft zusätzlich diese Symptome:
- Atemnot
- Herz-Rhythmus-Störungen sowie Brustschmerzen
- Schluckauf
- Schmerzen im Gesicht
- Gelenk- und Gliederschmerzen
Schlaganfall bei Frauen: Warnsignale ernst nehmen
Frauen, die ohnehin zu einer der Risikogruppen gehören, wie zum Beispiel Raucherinnen oder diejenigen, die unter Bluthochdruck leiden, sollten bestimmte Signale ernst nehmen. Steigen die Blutdruckwerte über einen Wert von 140/90 mmHg, sind regelmäßige ärztliche Untersuchungen wichtig. Raucherinnen, die sich wenig bewegen oder Frauen, die wenig oder gar kein Sport treiben, sollten sich ebenfalls in wiederkehrenden Abständen vom Arzt untersuchen lassen. Ein erhöhtes Risiko besteht ebenso für Frauen, die Langzeitblutzuckerwerte (HGA1C-Werte) von mehr als 5,5 oder bei Diabetes von mehr als 7 haben. Risikoreich ist auch ein LDL-Cholesterinwert von weniger als 100.
Besonders beunruhigend ist, dass viele Frauen sich der Risiken für einen Schlaganfall nicht bewusst sind. Nur elf Prozent der deutschen Frauen sind bekannt, dass sie mit einem speziellen Risikofaktor leben. Bei den Männern sind es noch weniger. Dabei besteht für Frauen, die regelmäßig hormonelle Mittel zur Empfängnisverhütung einnehmen ein besonders hohes Risiko, von einem Schlaganfall betroffen zu sein. Die Verhütungsmittel begünstigen nämlich die Entstehung von Blutgerinnseln, welche zu einem Hirnschlag führen können. Frauen, die in der Schwangerschaft sind, haben ebenfalls ein hohes Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden. Besonders in der Zeit der letzten Monate vor der Entbindung sowie kurz nach der Geburt kann es zu einem Hirninfarkt bei den Frauen kommen. Darüber hinaus wurde ein Zusammenhang zwischen der Migräne, welche Frauen häufiger als Männer befallen und einem Schlaganfall beobachtet.
Die klassischen Anzeichen
Neben den typischen Zeichen für Frauen sollten Betroffene ebenso auf das Auftreten der klassischen Symptome eines Gehirnschlages achten. Die klassischen Merkmale für einen Schlaganfall sind halbseitige Lähmungen oder solche Lähmungserscheinungen, die auf bestimmte Körperteile beschränkt sind. Lähmungen der Arme, Beine oder Behinderungen er Gesichtsmuskeln, die sich in hängenden Augen- oder Mundwinkeln zeigen, sind wichtige Warnungen auch für Frauen. Ebenso Sprach- oder Sehnervstörungen sind weitere bekannte Zeichen für einen Schlaganfall. Weibliche Betroffene sollten darauf achten, ob sie Laute nur noch undeutlich formulieren können oder nicht mehr die richtigen Worte finden. Im Weiteren können Taubheitsgefühle in Armen und Beinen sowie starker Schwindel auftreten, auch Bewusstlosigkeit kann vorkommen. Bei einem geplatzten Gefäß im Gehirn entsteht in der Regel ein starker Schmerz im Kopf. Viele Formen des Schlaganfalles verlaufen im Übrigen ohne Symptome.
Schlaganfall bei Frauen: Schnelles Handeln geboten
Besonders Frauen haben Probleme damit, einen Schlaganfall bei sich selber festzustellen oder Symptome allarmierend zu deuten. Denn die meisten weiblichen Betroffenen gehen davon aus, dass ein Gehirnschlag meistens bei Männern vorkommt und weniger bei Frauen zum Tragen kommt. Dabei ist es von größter Wichtigkeit, bei dem Auftreten von Symptomen so bald wie möglich einen Notarzt zu verständigen. Je länger ein aufgetretener Schlaganfall ohne Behandlung auftritt, desto stärker können die Schäden in der Folgezeit sein. Im Weiteren droht eine andauernd anhaltende Behinderung oder sogar der Tod.
Hierzulande erleiden ungefähr 270.000 Menschen pro Jahr einen Schlafanfall. Davon sind 55 Prozent der Frauen davon betroffen. Nach Herzkrankheiten und einer Krebserkrankung ist es die häufigste Erkrankungsart mit Folgeschäden wie einer schweren bleibenden Behinderung bei Erwachsenen. Der Gehirninfarkt ist eine der häufigsten Todesursachen. In 80 Prozent der Fälle, in denen es zu einem Schlaganfall gekommen ist, war ein Gefäßverschluss im Gehirn die Ursache, wie zum Beispiel ein Blutgerinnsel, welches auch als ischämischer Infarkt bezeichnet wird. Bei den verbleibenden 20 Prozent der Erkrankungen war eine Hirnblutung verantwortlich für den Gehirnschlag, das wird hämorrhagischer Infarkt genannt.
Dabei gehört Vorhofflimmern zu einem der gefährlichsten risikobehafteten Faktoren für einen Schlaganfall. Früher waren davon am häufigsten Männer betroffen. Doch heutzutage gibt es immer mehr Frauen, die gefährdet sind. Neben Medikamenten wie der Antibabypille und Umweltfaktoren kann der Grund dafür ebenso in der gestiegenen Lebenserwartung zu suchen sein. Ältere Menschen haben ohnehin ein erhöhtes Risiko, von einem Hirnschlag betroffen zu sein.