Jeder vierte Mensch wird nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in seinem Leben einmal psychisch krank. In Deutschland leiden rund 800.000 Menschen unter Schizophrenie und 5.250.000 Patienten an Depressionen. Deshalb engagiert sich das forschende Pharmaunternehmen Janssen Deutschland auf dem Gebiet der Neurowissenschaften und feiert 2018 das 60-jährige Bestehen im Bereich der psychischen Gesundheit.
Im Jahr 1958 entdeckte Dr. Paul Janssen einen Wirkstoff für die Behandlung von Menschen mit Schizophrenie. Dies war eine Innovation, die den Menschen mit Schizophrenie eine Therapie zuhause ohne Zwangsjacke ermöglichte.
Schizophrenie kommt schleichend
Schizophrenie ist eine chronische psychiatrische Erkrankung, die sich aufgrund individueller Verwundbarkeit und Umweltfaktoren schleichend entwickelt und bei etwa 1 Prozent der Bevölkerung auftritt. In Deutschland leiden rund 800.000 Menschen unter Schizophrenie; jedes Jahr werden 13.000 Menschen neu diagnostiziert.
Schleichende Veränderungen wie Stimmungsschwankungen, sozialer Rückzug oder Ängste gehen den offensichtlichen Symptomen wie Halluzinationen oder dem Gefühl der Beobachtung bzw. Verfolgung oftmals voran. Anders als vielfach angenommen, handelt es sich aber bei Betroffenen nicht um gespaltene Persönlichkeiten.
Neben Medikamenten zählen zu einer fachgerechten Behandlung psychosoziale Therapien wie Psychoedukation, Familienintervention, Hilfe im Arbeitsverhältnis und Training der persönlichen Fähigkeiten sowie kognitive Verhaltenstherapie. 20 Prozent der Betroffenen mit einer ersten psychotischen Episode können wieder völlig psychisch gesund werden. Die übrigen 80 Prozent leiden unterschiedlich stark ausgeprägt an Symptomen und Rückfällen.
Im Gedankentief
Typisch für eine Depression sind die gedrückte Stimmung, wiederkehrende negative Gedanken und ein gehemmter Antrieb. Definitionsgemäß gehen häufig Freude und Lustempfinden, Selbstwertgefühl, Leistungsfähigkeit, Einfühlungsvermögen und das Interesse am Leben verloren. Diese Symptome treten zeitweise auch bei gesunden Menschen auf. Bei einer Depression sind sie jedoch länger vorhanden, schwerwiegender ausgeprägt und senken deutlich die Lebensqualität. „300 Millionen Menschen erkranken pro Jahr an Depressionen, 800.000 begehen Suizid“, sagt Tarun Dua von der WHO-Fachabteilung für psychische Gesundheit.
Früherkennung ist wichtig
Schizophrenie und Depressionen belasten nicht nur die Betroffenen, sondern auch Angehörige, Freunde und Kollegen. Die Chance, den Verlauf der Krankheit günstig zu beeinflussen, ist umso größer, je früher man sie erkennt und behandelt. Eine frühe Diagnose ist allerdings oft schwierig, da sich Schizophrenie häufig über einen langen Zeitraum entwickelt. Daher wird Schizophrenie meist erst bei der ersten psychotischen Episode diagnostiziert. Spezialisten findet man in sogenannten Früherkennungszentren.