Studien zeigen: Jeder dritte Erwachsene in Deutschland hat eine Erkrankung der Schilddrüse, ohne es zu wissen. Eine Unterfunktion des Organs zeigt sich etwa daran, dass Betroffene leicht frieren oder sehr kälteempfindlich sind. Kommen Beschwerden wie dauernde Müdigkeit, Antriebsschwäche, Konzentrations- und Gedächtnisschwierigkeiten hinzu, sollten Betroffene dies nicht auf den trüben Winter schieben. Besser ist es, die Schilddrüse untersuchen zu lassen, rät das IPF. Bluttests zeigen, ob die Schilddrüse gesund ist.
TSH-Wert bestimmt Wohlbefinden
Die schmetterlingsförmige Schilddrüse steuert den Stoffwechsel des Organismus. Verantwortlich dafür sind die in der Schilddrüse gebildeten Hormone Trijodthyronin (T3) und Tetrajodthyronin (T4). Produziert die Schilddrüse in Folge einer Unterfunktion zu wenig Hormone, läuft der gesamte Stoffwechsel auf Sparflamme. Auch wenn die Erkrankung nur leicht ausgeprägt auftritt, kann sie den Organismus langfristig schädigen. So treibt der verlangsamte Stoffwechsel die Blutfettwerte in die Höhe – das Risiko für Gefäßerkrankungen wie Atherosklerose (Gefäßablagerungen) und entsprechenden Folgeerkrankungen, zum Beispiel Herzinfarkt oder Schlaganfall, steigt.
Bluttest für klare Diagnose
Wichtigster Faktor für die Diagnose ist der Anteil des Hormons TSH im Blut. Es steuert, wie viel von den Hormonen T4 und T3 ausgeschüttet wird. Das Zusammenspiel von TSH- und T-Werten nutzen Mediziner für die Diagnose mittels Blutprobe. Liegt der TSH-Wert zu hoch, die T-Werte jedoch gleichzeitig zu niedrig, bestätigt das den Verdacht einer Unterfunktion: Der Körper versucht, durch höhere TSH-Ausschüttung die Hormonproduktion anzuregen. Ergeben die Labortests normale T-Werte bei erhöhtem TSH, ist die Unterfunktion noch leicht ausgeprägt. Um bei einer Verschlechterung der Störung schnell mit Medikamenten gegensteuern zu können, sollten Betroffene ihre Schilddrüsenwerte regelmäßig überwachen lassen.