Laut einer Studie von Statista leidet jeder zehnte Deutsche unter chronischen Rückenschmerzen. Sogar jeder zweite Deutsche ist mehrmals monatlich davon betroffen. Chronische Rückenschmerzen stellen daher die zweithäufigste Diagnose für Krankschreibungen, nach Infekten der oberen Atemwege. Oftmals gehen die Schmerzen von alleine wieder weg. Bestehen sie aber länger als sechs Wochen, spricht man einer chronischen Erkrankung und die bedarf ärztlicher Behandlung.
Ursachen für chronische Rückenschmerzen
Es ist festgestellt worden, dass Rückenschmerzen oft ein Symptom sind, dass durch eine sitzende Lebensweise oder Bewegungsmangel verstärkt wird. Aber auch bei sportlichen Menschen, kann es zu stechenden und lähmenden Rückenschmerzen kommen. Hinter Rückenschmerzen steht nur selten eine schwere Erkrankung wie Krebs oder Rheuma. Ein eher seltener Anteil geht auf eine Einengung des Wirbelkanals oder auf einen Bandscheibenvorfall zurück.
Die Mehrzahl der Betroffenen leidet unter funktionellen oder unspezifischen Rückenschmerzen. Das bedeutet, dass die Beschwerden nicht auf einen eindeutigen Krankheitsprozess zurückzuführen sind. Es bestehen deshalb keine Veränderungen an der Wirbelsäule, sondern es handelt sich um Störungen an Gelenken, Bändern und Muskeln. Manche Muskeln sind einfach überfordert, andere wiederum verhärten und verkürzen sich. Viele der Betroffenen sind sich nicht bewusst, dass Bewegungsmangel, Stress oder Fehlhaltungen zu chronischen Rückenschmerzen führen können.
So kommen chronische Rückenschmerzen oft aus dem Alltag und haben weniger mit der Wirbelsäule an sich zu tun. Chronische Rückenschmerzen können auch nach einem Hexenschuss entstehen. Dabei schießt ein plötzlicher und heftiger Schmerz in die Lendenwirbelsäule, der in die Beine ausstrahlen kann. Dadurch kann eine Bewegungssperre oder Taubheitsgefühle in den Beinen auftreten. Der Betroffene kann sich nicht mehr richtig aufrichten. Dieser Schmerz ruft eine Verspannung hervor, woraus sich chronische Rückenschmerzen entwickeln können.
Der chronische Rückenschmerz in der Lendenwirbelsäule
Hält der Schmerz mehr als 6 Wochen an und beeinflusst er die Hälfte eines Tages, spricht der Arzt von chronischen Schmerzen. Die können sich zu einer eigenständigen Krankheit entwickeln. Man spricht dann oft von einem Schmerzgedächtnis. Die Schmerzen werden zum täglichen Begleiter, wodurch sich die Lebensqualität einschränken und auch die Psyche belasten kann. Deshalb raten Ärzte auch gerade bei akuten oder nur einmaligen Beschwerden eine Therapie anzufangen. Wenn die Rückenschmerzen oft auftreten und stark sind, sollte durch eine ärztliche Untersuchung die Ursache gesucht werden um die Schmerzen zu lindern. Wenn es keine körperlichen Ursachen für Rückenschmerzen gibt, kann auch aus einer negativen Grundeinstellung oder depressiven Phasen der Schmerz entstehen.
Die Diagnose bei chronischen Rückenschmerzen
Damit die Ursache von chronischen Schmerzzuständen gefunden wird, hat der Arzt verschiedene Methoden. Anfangs steht das ausführliche Gespräch mit dem Arzt und die körperliche Untersuchung. Danach können bildgebende Verfahren wie Röntgen, Ultraschall, CT oder MRT eingesetzt werden. Eine sofortige Abklärung der Schmerzen ist erforderlich, wenn sich die Rückenschmerzen verschlimmern, wenn es zu Lähmungserscheinungen in den Beinen kommt. Auch ein Taubheitsgefühl im Gesäßbereich bedarf einer sofortigen Abklärung.
Wenn die Psyche Rückenschmerzen verursacht
Eine Behandlung von Rückenschmerzen kann sich als schwer herausstellen, wenn psychologische Fakten dazukommen. So kann es bei depressiven Symptomen vorkommen, dass der Rückenschmerz chronisch wird. Bei Problemen in der Partnerschaft oder am Arbeitsplatz treten dann öfter Rückenschmerzen auf. Bei Angst vor dem Schmerz, kann sich der Betroffene aus seinem gewohnten Alltag zurückziehen und isoliert sich somit. Dadurch kann das Schmerzproblem größer werden. Deshalb sollte neben der Schmerztherapie bei Rückenschmerzen auch die Psyche mit behandelt werden.
Wie sieht die Therapie bei Rückenschmerzen aus?
Welche Therapie angebracht ist, richtet sich nach der Ursache der Beschwerden. Das Ziel dabei ist, die Schmerzen zu verringern und so die Chronifizierung zu vermeiden. Besteht der Schmerz bereits seit längerer Zeit, kann daraus ein Schmerzgedächtnis entstehen. Das belastet den Patienten dann selbst bei kleinsten Anlässen. Es gibt mehrere Arten der Therapie:
- Wärmeanwendungen
- Massagen
- Entspannungsverfahren
- Sport und Bewegung
- Schmerzmittel
Gerade bei Rückenschmerzen neigen Patienten dazu, sich sehr zu schonen. Es sollte aber Bettruhe vermieden werden, weil diese keine Linderung bringt, sondern nur schadet. Durch die Schonhaltung wird die Muskulatur geschwächt, was die Schmerzen verstärken kann. Es wird deshalb empfohlen, auch bei Rückenschmerzen stets aktiv zu bleiben und die gewohnten Tätigkeiten nicht einzuschränken. Empfehlenswert sind Rad fahren, Schwimmen oder leichtes Gehen.
Therapie mit Schmerzmitteln?
Schmerzmittel können tatsächlich zu einer vorübergehenden Schmerzlinderung verhelfen. Allerdings beseitigen die Medikamente nicht die Ursache, sondern lindern nur die Symptome. Anfangs können Schmerzmittel sinnvoll sein, damit der Patient aus seiner Schonhaltung heraus kommt und sich schmerzfrei bewegen kann. Da viele Schmerzmittel aber auf die Nieren, den Magen oder das Herz gehen, sollten sie nur eine gewisse Zeit eingenommen werden.
Fazit:
Normalerweise sind Rückenschmerzen harmlos, können den Patienten aber in seinem Alltag stark einschränken. So können leichtere Beschwerden mit einer steten Bewegung und Wärmebehandlung verschwinden. Treten die Schmerzen aber häufig auf, so ist es sinnvoll, einen fachärztlichen Arzt (Orthopäde) aufzusuchen.