Röteln sind im Kindesalter harmlos – aber nicht bei schwangeren Frauen, da das Virus den Embryo schädigen kann. Eine Impfung sorgt für Schutz.
Masern, Mumps und Röteln werden oft als harmlose Kinderkrankheiten abgetan, „die doch irgendwann alle einmal haben“. Diese lässige Fehleinschätzung kann aber schlimme Folgen haben: Im Kindesalter sind Röteln zwar harmlos. Erkrankt aber eine schwangere Frau an dem Virus, kann dies zu schweren Missbildungen beim Kind oder sogar zu einer Fehlgeburt führen. Trotz dieses hohen Risikos besteht immer noch eine unzureichende Durchimpfung bei Röteln, und das sogar bei Frauen im gebärfähigen Alter.
Eine Studie Studie des Robert Koch-Instituts zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland stellte fest: Während bei den 18- bis 29-jährigen Frauen rund 80 Prozent gegen Röteln geimpft sind, hat mit etwa 46% fast die Hälfte aller Frauen im Alter von 30 bis 39 Jahren keinen ausreichenden Röteln-Impfschutz – und das, obwohl immer mehr Frauen ihr erstes Kind erst nach dem 30. Lebensjahr bekommen.(1) Dieser fehlende Impfschutz stellt ein enormes Risiko für ungeborene Kinder dar.
Embryo in Gefahr!
Erkrankt eine Frau während ihrer Schwangerschaft an Röteln, kann das Virus auf dem Blutweg über die Plazenta direkt in den Kreislauf des Embryos gelangen. Dadurch wird das ungeborene Kind ebenfalls infiziert, was zu einer Schädigung der Zellen führt und somit eine Fehlbildung der Organe oder eine Fehlgeburt auslösen kann.
Die sog. Rötelnembryopathie zeigt sich meist an Augen, Ohren und am Herzen. Blindheit, Innenohrtaubheit und Herzfehler können die Folgen sein. Auch geistige Behinderungen oder eine Leberentzündung sind möglich. Nach einer Schätzung haben in Deutschland jährlich etwa 100 Babys eine Rötelnembryopathie, weltweit sogar bis zu 300.000. Im Gegensatz zu den Masern gibt es eine bundesweite Meldepflicht für Röteln erst seit dem 1. April 2013.
Unzureichende Durchimpfungsraten
Das Ziel der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist es, dass kein Kind mehr mit einer Rötelnembryopathie geboren wird. Selbst in Deutschland sind aber leider noch ungeborene Kinder einer Infektion ausgesetzt, da eine gewisse Impfmüdigkeit in der Bevölkerung zu beobachten ist. Vielen Menschen sind die schwerwiegenden Folgen von Infektionskrankheiten offenbar nicht bewusst. Bei Röteln kommt hinzu, dass die Krankheit bei Erwachsenen oft ohne Symptome verläuft. Damit steigt natürlich die Gefahr, dass sich weitere Personen infizieren.
Wie ist Ihr Impfstatus?
Die Rötelnerkrankung ist eine impfpräventable Erkrankung, d.h. sie lässt sich durch eine Impfung vermeiden. Eine Impfung während der Schwangerschaft ist jedoch nicht möglich. Frauen im gebärfähigen Alter sollten daher dringend ihren Impfstatus überprüfen lassen und laut Ständiger Impf-kommission STIKO zweimal geimpft sein. Empfohlen wird die Impfung mit einem Kombinationsimpfstoff, der gleichzeitig vor Röteln, Mumps und Masern schützt. Auch alle Männer, die nach 1970 geboren wurden sollten über mindestens eine Masern-Mumps-Röteln-Impfung verfügen.
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