Rasante Entwicklung bei der CED-Therapie: Neue Medikamente für Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

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Die Behandlungsmöglichkeiten für Menschen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) erweitern sich derzeit mit hoher Geschwindigkeit. Allein in den vergangenen 12 Monaten wurden mehrere Wirkstoffe zugelassen, die auf unterschiedliche Weise die überschießende Aktivität des Immunsystems modulieren und die für die Patienten stark belastenden Erkrankungen deutlich positiv beeinflussen.

Diese Medikamente werden dringend benötigt, betont die DGVS. Schließlich betreffen die zu den Autoimmunerkrankungen zählenden Erkrankungen Morbus Crohn und Colitis ulcerosa vorwiegend junge Menschen, sind bislang nicht heilbar und ihre Häufigkeit nimmt zu.

Neue Biologika für die CED-Behandlung

Die konventionelle Therapie von CED besteht in der Regel zunächst aus einer Entzündungshemmung und Steroiden, auch Immunsuppressiva werden häufig eingesetzt. In den vergangenen zehn Jahren haben vor allem neue Wirkstoffe aus der Klasse der Biologika die Therapie der CED revolutioniert. Dabei handelt es sich um sogenannte monoklonale Antikörper, die gezielt gegen Immunbotenstoffe oder ihre Rezeptoren wirken und so das Entzündungsgeschehen durchbrechen. Biologika müssen jedoch bisher meist gespritzt werden und kommen in der Regel erst dann zum Einsatz, wenn die konventionelle Therapie nicht ausreicht oder nicht vertragen wird.

JAK-Inhibitoren – in Tablettenform verfügbar

Dagegen können die Wirkstoffe aus der noch jungen Substanzgruppe der Januskinase-Inhibitoren (JAK) in Tablettenform eingenommen werden. Sie wirken immunmodulierend, indem sie wichtige Signalwege des Immunsystems blockieren. Sie besitzen derzeit eine Zulassung für mittelschwere und schwere Verläufe, die nur unzureichend mit konventionellen Mitteln behandelt werden können.

Sowohl bei den bisherigen Biologika als auch bei JAK stehen damit nun Substanzen mit hoher Wirkstärke mit deutlich weniger Nebenwirkungen als bei einer Kortisontherapie zur Verfügung als noch vor wenigen Jahren. Daher sollten die Wirkstoffe aus Sicht von Experten möglichst früh im Krankheitsverlauf zum Einsatz kommen.

Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten e.V. (DGVS)

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Foto: Darm - (c) Alicia Harper_Pixabay.com
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