Brustkrebs trifft immer die anderen – bis zu dem Tag, an dem die Diagnose ausgesprochen wird. Dann gerät die Welt von einem Moment auf den anderen ins Wanken. Dabei ist es wichtig, zu wissen: In der Behandlung von Brustkrebs wurden in den letzten Jahren große Fortschritte erzielt – und die Therapien werden immer stärker an die individuellen Eigenschaften der Erkrankung angepasst.
Allein in Deutschland werden jedes Jahr rund 70.000 Frauen mit der Diagnose Brustkrebs konfrontiert. Das sogenannte Mammakarzinom, wie es medizinisch heißt, ist damit die mit Abstand häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Und was die wenigsten wissen: Auch Männer können an Brustkrebs erkranken – mit hierzulande rund 600 Neuerkrankungen pro Jahr ist ihr Risiko jedoch erheblich geringer als bei Frauen.
Aber ganz unabhängig, ob Frau oder Mann – ganz wichtig ist es, zu wissen: Brustkrebs ist schon lange kein Todesurteil mehr. Wird die Erkrankung frühzeitig entdeckt, sind die Chancen heute gut, wieder gesund zu werden. Und auch im fortgeschrittenen Stadium gelingt es immer besser, die Erkrankung langfristig zu kontrollieren.
Brustkrebs ist nicht gleich Brustkrebs
Ein wichtiger Grund, warum die Überlebenschancen bei Brustkrebs in den vergangenen Jahren stetig gestiegen sind, ist das immer tiefere Verständnis der Erkrankung selbst. Denn heute weiß man längst: Brustkrebs ist nicht gleich Brustkrebs. Vielmehr unterscheidet man heute verschiedene Formen von Brustkrebs. Je nachdem, welche Eigenschaften der Krebs aufweist und welche Faktoren sein Wachstum beeinflussen und antreiben.
Individuelle Behandlungsstrategien
Auf Basis dieses Wissens wurden in den vergangenen Jahren verschiedene Behandlungsstrategien entwickelt, die auf die individuellen Eigenschaften der Erkrankung abgestimmt sind. So ist beispielsweise schon lange bekannt, dass das Wachstum einiger Brustkrebszellen durch die weiblichen Geschlechtshormone Östrogen und Progesteron stimuliert wird. Bei dieser Form von Brustkrebs kann eine Antihormontherapie in Frage kommen. Bei einer anderen Form von Brustkrebs kommt hingegen ein spezieller Eiweißstoff – der sogenannte HER2-Rezeptor – besonders häufig auf den Krebszellen vor und treibt die Teilung der bösartigen Zellen voran. Ärzte sprechen dann vom sogenannten HER2-positiven Brustkrebs. Gegen diese Form der Erkrankung, wurden in den letzten Jahren spezielle Antikörper entwickelt, die den HER2-Rezeptor gezielt blockieren.
Neue Perspektive: Krebsimmuntherapie
Aber auch bei Formen von Brustkrebs, die weder auf eine Antihormontherapie noch auf eine gegen den HER2-Rezeptor gerichtete Antikörpertherapie ansprechen, konnten in der jüngsten Vergangenheit Fortschritte erzielt werden: So kommen einige Patienten mit einem sogenannten Triple-negativen Brustkrebs im fortgeschrittenen Stadium möglicherweise für eine Krebsimmuntherapie in Frage. Ziel dieser Behandlungsstrategie ist es, die Stärke der körpereigenen Immunabwehr gezielt gegen die bösartigen Zellen zu aktivieren.
Diese Beispiele zeigen: Gegen Brustkrebs gibt es schon lange nicht mehr die eine Standardtherapie – vielmehr kann die Behandlung heute immer besser an die individuelle Lebens- und Krankheitssituation angepasst werden. Umso wichtiger ist es, dass der Krebs auf seine Eigenschaften getestet wird. Und, dass daraus resultierende mögliche Therapiestrategien mit der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt offen besprochen werden.
Mit freundlicher Unterstützung der Roche Pharma AG, Grenzach-Wyhlen