Nagelpilz: rechtzeitig erkennen und effektiv behandeln!

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Nagelpilz rechtzeitig erkennen und behandeln

Nagelpilz ist eine Pilzinfektion der Zehen- oder Fingernägel, die in den meisten Fällen auf fadenförmige Pilze (Dermatophyten) zurückzuführen ist und deren charakteristisches Merkmal eine deutliche Verdickung und Gelbfärbung der befallenen Nägel ist. Die Behandlung von Nagelpilz ist langwieriger als die von Fußpilz und sollte so früh wie möglich erfolgen, da andernfalls das Risiko besteht, dass der Nagel vom Pilz zerstört wird und die Infektion auf weitere Nägel übergreift. Neben der ästhetischen Beeinträchtigung kann die durch den Pilz beschädigte Nagelplatte Schmerzen verursachen und Schwierigkeiten beim Gehen machen. Die Ansteckung erfolgt in der Regel dort, wo es feucht ist und Menschen barfuß laufen, beispielsweise in Duschen von Sportanlagen, in Saunen und in Schwimmbädern. Zu den Risikogruppen für eine Nagelpilz-Erkrankung gehören ältere Menschen, solche mit Durchblutungsstörungen, Diabetiker, Patienten, die die körpereigene Immunabwehr unterdrücken müssen, und Sportler.

Was ist Nagelpilz?

Schätzungen zufolge ist jeder fünfte Erwachsene in Deutschland von einer Infektion mit Nagelpilz betroffen. Bei älteren Menschen geht man sogar davon aus, dass jeder zweite einen Nagelpilz hat. Mediziner sprechen von einer Onychomykose (Onycho = Nagel, Mykose = Pilzinfektion). Der Erreger ist in den meisten Fällen (rund 80 %) ein fadenförmiger Pilz, der in der Lage ist, das in den Haut- und Nagelzellen enthaltene Keratin zu verwerten. Meistens sind die Fußnägel betroffen, was daran liegt, dass diese zum einen stärkeren Belastungen ausgesetzt sind (zum Beispiel beim Sport) und zum anderen durch das ständige Tragen von Schuhwerk ein feuchtes Klima entsteht, das den Erregern hervorragende Lebensbedingungen bereitet. Insbesondere durch die mechanische Belastung beim Sport können Mikroverletzungen am Fuß entstehen, durch die die Pilzsporen eindringen. Da die Erreger von Nagelpilz in den meisten Fällen die gleichen sind wie beim Fußpilz, kann es sein, dass ein unbehandelter oder nicht konsequent austherapierter Fußpilz die Basis für den Befall der Nägel bildet.

Wie lässt sich Nagelpilz erkennen?

Der Befall eines Finger- oder Fußnagels mit einem Pilzerreger geht bei vielen Betroffenen mit zwei charakteristischen Symptomen einher, die sich beide oft schon mit bloßem Auge erkennen lassen. Sobald der Pilz sich unter der Nagelplatte ausbreitet, verliert diese ihren Glanz und nimmt eine trübe, gelbliche Färbung an. Diese Verfärbung ist zugleich ein Indikator dafür, wieviel Nagelsubstanz bereits befallen ist. Der Verlauf ähnelt sich in vielen Fällen: Die Infektion beginnt am freien Nagelrand und breitet sich dann nach und nach bis zum Nagelbett aus. Die zweite charakteristische Veränderung, die bei einer Nagelpilz-Infektion zu beobachten ist, betrifft die Dicke der Nagelplatte selbst – sie schwemmt regelrecht auf und wird in Folge der Infektion am Rand bröckelig. Dadurch wird auch die Pflege der Nägel erheblich erschwert, das Schneiden mit einer Schere wird nahezu unmöglich. Je mehr Nagelsubstanz befallen ist, umso schwieriger und langwieriger wird die Behandlung.

Wie wird Nagelpilz behandelt?

Die Behandlung von Nagelpilz, wie immer sie auch im Einzelfall erfolgen mag, erfordert vom Patienten, sich strikt an die Therapievorgaben zu halten – und sie erfordert vor allem viel Geduld. Wenn man sich vergegenwärtigt, dass Nägel zwischen einem halben und gut einem Millimeter pro Woche wachsen, lässt sich ermessen, wie lange es dauert, bis ein zwei Zentimeter langer Zehnagel komplett nachgewachsen ist und die befallene Nagelsubstanz verschwunden ist. Mediziner gehen davon aus, dass es rund ein halbes Jahr dauert, bis befallene Nägel komplett ausgeheilt sind. Deshalb sollten Betroffene so früh wie möglich mit der Behandlung beginnen, denn ein Nagelpilz verschwindet nicht von alleine. Je weniger Nagelsubstanz befallen ist, umso größer ist die Aussicht auf eine erfolgreiche Behandlung.

Basis der Therapie von Nagelpilz ist die äußerliche Behandlung (z.B. mit speziellen Lacken oder Cremes). Je nach Ausbreitung der Infektion wird die äußerliche Behandlung durch innerlich einzunehmende Medikamente ergänzt. Bei der innerlich wirkenden Therapie erhält der Betroffene verschreibungspflichtige Tabletten, deren Wirkstoff über die Blutbahn bis zum Nagelbett gelangt und dort die Pilzzellen bekämpft. Zu den Wirkstoffen, die bei dieser so genannten systemischen Therapie eingesetzt werden, gehören die Substanzen Terbinafin, Fluconazol oder Itraconazol. Bei der äußerlichen Therapie ist es wichtig, dass die Wirkstoffe die Nagelplatte durchdringen können, weshalb bei verschiedenen Lacken der Nagel vor dem Auftragen gründlich abgefeilt werden muss. Einen anderen Weg geht das Canesten Extra Nagelset: Bei der 2 + 4 Wochen Kurztherapie werden erkrankte Nagelbereiche gelöst und die Ausbreitung der Pilzerreger gestoppt. In der ersten Phase der Therapie, die zwei Wochen dauert, muss der Anwender den betroffenen Fuß oder die betroffene Hand zunächst etwa 10 Minuten lang baden und dann gut abtrocknen. Anschließend wird ein kurzer Salbenstrang mit einer Wirkstoffkombination aus Harnstoff und dem Antipilzmittel Bifonazol aufgetragen und mit einem Pflasterverband abgedeckt. Nach 24 Stunden kann das Pflaster gelöst werden. Danach wird mit einem kleinen Spatel die durch den Harnstoff aufgeweichte Nagelsubstanz abgetragen. Durch diese Behandlung werden nur kranke Nagelstellen entfernt, die gesunde Nagelsubstanz wird nicht angegriffen. Diese Behandlungsschritte werden zwei Wochen lang täglich wiederholt. Danach setzt der Betroffene die Behandlung mit einer Creme mit dem Wirkstoff Bifonazol fort. Die Creme muss einmal täglich an den Stellen aufgetragen werden, die zuvor mit dem Nagelset behandelt wurden. Bei dieser Form der Therapie kann der Arzneistoff zum Nagelpilz vordringen und die Pilzerreger bekämpfen. Die zweite Phase der Behandlung muss vier Wochen durchgehalten werden. Danach ist die insgesamt sechs-wöchige Kurztherapie abgeschlossen und der Nagel kann gesund nachwachsen. Grundvoraussetzung für den Behandlungserfolg ist die Therapietreue. Beide Therapiezeiträume müssen komplett durchgehalten werden, weil bei einem vorzeitigen Abbruch die Gefahr besteht, dass die Infektion erneut aufflammt.

Wann sollte bei einer Nagelpilz-Infektion der Arzt aufgesucht werden?

Nicht immer bekommen Menschen, die an einer Nagelpilz-Infektion erkrankt sind, das Leiden in eigener Regie mit Selbstmedikation in den Griff. Das ist allerdings kein Grund, die Behandlung aufzugeben und sich in sein Leiden zu fügen. Als Faustregel für den Arztbesuch gilt: Wenn mehr als drei Nägel befallen oder wenn bei einem Nagel mehr als zwei Drittel der Nagelplatte betroffen sind, sollte Hilfe bei einem Mediziner gesucht werden. Er wird die richtige Therapie, die dem Stadium des Befalls angemessen ist, finden. Je weiter sich die Erkrankung ausgebreitet hat, umso langwieriger wird die Therapie. Deshalb sollten Menschen mit einer Nagelpilz-Infektion nicht damit zögern, eine konsequente Behandlung zu beginnen. Je früher der Pilz mit geeigneten Maßnahmen bekämpft wird, desto schneller wird die Ausbreitung gestoppt und desto schneller wird auch ein Behandlungserfolg sichtbar.

Wie kann man Nagelpilz vorbeugen?

Die Behandlung von Nagelpilz ist langwierig und erfordert Geduld. Wer seinen Nagelpilz erfolgreich bekämpft hat, wird deshalb bestrebt sein, eine neuerliche Infektion mit dem hartnäckigen Erreger zu verhindern. Des Risiko einer Nagelpilz-Infektion lässt sich vermindern, wenn Betroffene beispielsweise Fußpilz-Infektionen nicht auf die leichte Schulter nehmen, sondern schon diese konsequent bekämpfen, weil die Erreger von Fuß- und Nagelpilz in der Regel identisch sind und von den Zehenzwischenräumen auf die Nagelplatten übergreifen. Zur Vermeidung von Nagelpilz sollte man sich zudem darum bemühen, möglichst viel frische Luft an die Füße gelangen zu lassen, um das feuchte Klima, indem die Pilze gedeihen, gar nicht erst entstehen zu lassen. Hilfreich ist atmungsaktives und nicht zu enges Schuhwerk. Im öffentlichen Raum (Duschen von Sportanlagen, Schwimmbäder, Saunen) ist das Tragen von Badeschuhen eine wichtige Vorsichtsmaßnahme, mit der sich verhindern lässt, das auf dem Boden liegende, infizierte Hautschuppen den Weg zu den Zehen finden. Nach dem Duschen oder Baden müssen die Zehen gründlich abgetrocknet und eventuell sogar trocken geföhnt werden, weil die durch die Feuchtigkeit aufgeweichte Haut besonders empfindlich ist. Bei der Auswahl von Socken empfehlen sich Produkte aus Naturfasern, weil diese in der Lage sind, mehr Feuchtigkeit aufzunehmen.

Was müssen Nagelpilz-Infizierte beachten, um die Ansteckung anderer Menschen zu vermeiden?

Wenn eine Nagelpilz-Erkrankung vorliegt, sollten die Betroffenen einige Vorsichtsmaßregeln beachten, um nicht Personen in ihrem Umfeld mit den Erregern zu infizieren. Nach dem Auftragen der Antipilzmittel ist es unerlässlich, sich gründlich die Hände zu waschen. Auch sollten Betroffene dafür Sorge tragen, dass Handtücher, Badvorleger sowie andere persönliche Gegenstände nicht mit anderen Personen geteilt werden. Für die Pflege der von einer Pilzinfektion betroffenen Hautregion sollte ohnehin stets ein gesondertes Handtuch verwendet werden. Auch über die gemeinsame Verwendung von Nagelscheren und Nagelfeilen kann sich der Pilz weiterverbreiten. Wer an einem Nagelpilz leidet, sollte seine Nägel also sicherheitshalber mit Scheren und Feilen pflegen, die niemand anderes mitbenutzt. Ratsam ist es zudem, die benutzten Gerätschaften nach dem Gebrauch zu desinfizieren. Socken sollten wenn möglich bei Temperaturen von mindestens 60 °C gewaschen werden, auch die Verwendung eines speziellen Desinfektionswaschmittels kann sinnvoll sein.

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