Rosacea – so blumig und schmeichelnd sich der Name anhört, für die Betroffenen bedeutet er oft psychische und physische Beeinträchtigungen. Etwa vier Millionen Patienten in Deutschland leiden unter dieser chronischen Hautkrankheit.
Viele Betroffene sind in regelmäßiger Behandlung und bekommen vom Hautarzt wirksame Medikamente, die Rötungen, Papeln oder Pusteln im Gesicht lindern, so dass sie dann häufig fast erscheinungsfrei sind. Das ist zwar ein Erfolg, dennoch wünschen sich viele Patienten, dass die Symptome komplett verschwinden. Denn jede einzelne Pustel im Gesicht ist sichtbar und erinnert sie täglich an die Krankheit.
Emotionale Bürde Rosacea
Die erste weltweite Online-Umfrage „Rosacea: Beyond the visible“1 bestätigt die enorme Krankheitsbelastung der Betroffenen in verschiedenen Lebensbereichen. Dabei waren z. B. mehr als die Hälfte der befragten erwerbstätigen Patienten (55 %) durch die Rosacea in ihrer Arbeitsproduktivität beeinträchtigt. Zudem gaben 86 % der Befragten an, dass sie ihren Alltag auf Grund der Rosacea geändert haben: Die Hälfte der Patienten versucht z. B. UV-Strahlung zu vermeiden, ein Drittel verzichtet auf den Genuss von Alkohol und ein Viertel auf scharfe Lebensmittel. Leider bestätigte auch jeder dritte Betroffene den Verlust von Selbstvertrauen durch die Rosacea-Symptome. Jedoch zeigen die Umfrageergebnisse auch erfreuliches: Die Lebensqualität von Rosacea-Betroffenen kann deutlich gesteigert werden, wenn Patienten mit Hilfe einer konsequenten Therapie vollständig erscheinungsfrei, bzw. CLEAR werden.1
CLEAR ist das Therapieziel bei Rosacea
Einschränkungen der Lebensqualität können vermieden werden, wenn Patienten CLEAR sind.2 Heute weiß man, dass Rosacea mit modernen Medikamenten in vielen Fällen bis zum völligen Verschwinden der Symptome behandelt werden kann. Die Haut ist dann „CLEAR“ („erscheinungsfrei“).
Vielen Patienten ist dabei gar nicht klar, dass „fast erscheinungsfrei“ zu wenig ist, um die Erkrankung optimal in den Griff zu kriegen. Denn der Unterschied zwischen „fast erscheinungsfrei“ und CLEAR („vollständig erscheinungsfrei“) ist größer, als die meisten Patienten denken.
In der Rosacea-Therapie bezeichnet CLEAR oder „erscheinungsfrei“ deshalb den Zustand von vollständig symptomfreier Haut. Patienten weisen dann keinerlei Papeln und Pusteln oder Rötungen mehr auf. Diesen Zustand sollten Patienten gemeinsam mit ihren Hautärzten in enger Kommunikation anstreben, denn im Zustand CLEAR erleben Betroffene eine enorme Verbesserung ihrer Lebensqualität und neue Schübe treten seltener und später auf.2 Wer CLEAR ist, fühlt sich deutlich wohler in seiner Haut und kann beruflich und privat wieder ein normales Leben führen.
Moderne Medikamente und Basismaßnahmen
Die Auswahl des Medikaments ist entscheidend für den Therapieerfolg: Patienten, die moderne Medikamente verwenden, werden häufiger und schneller CLEAR als diejenigen, die Arzneimittel anwenden, die schon seit vielen Jahren auf dem Markt sind.2 Zusätzlich sollten Triggerfaktoren wie UV-Strahlung, Stress, scharfe Speisen, Alkohol etc. gemieden werden. Auch die Anwendung einer geeigneten Hautpflege und die Verwendung eines guten UV-Schutzes unterstützen die Therapie.
Haben Betroffene auch nach mehreren Monaten das Gefühl, dass der Behandlungserfolg nicht zufriedenstellend ist, sollte der Hautarzt angesprochen werden. Vor allem sollte auch in diesem Fall die Therapie nicht ohne Rücksprache mit dem Hautarzt beendet werden.
Literatur:
- Beyond the visible online report, BMJ Hosted Website; letzter Zugriff: Dezember 2018
- Webster G. et al. J Dermatolog Treat. 2017; 28(5): 469-474.