Neurodermitis ist die häufigste chronisch-entzündliche Hauterkrankung. Mehr als 3,6 Millionen Menschen in Deutschland sind davon betroffen. Die nicht ansteckende Erkrankung verläuft schubweise und hat ein individuelles, vom Lebensalter abhängiges Erscheinungsbild. Sie gilt als nicht heilbar, ist aber behandelbar. Die Therapie besteht je nach Schweregrad hauptsächlich aus der Behandlung der charakteristischen Hauttrockenheit, der äußerlichen Anwendung von entzündungshemmenden Wirkstoffen und systemischen Medikamenten.
Um auf die Erkrankung aufmerksam zu machen, findet am 14. September der Internationale Neurodermitis Tag statt – in diesem Jahr zum fünften Mal und zu einem ganzen Monat verlängert. Vom 1. bis zum 30. September dreht sich in diesem Jahr alles rund um die zahlreichen Facetten der Erkrankung und die Menschen dahinter. Das Ziel: Je besser Betroffene ihre Neurodermitis kennen, desto einfacher können sie Ängste und Unsicherheiten aus dem Weg räumen und einen selbstbewussten Umgang entwickeln.
Dass Neurodermitis mehr als nur „kaputte“ Haut ist, ist wissen Betroffene selbst sehr gut. Menschen, die nicht von der Erkrankung betroffen sind, können sich häufig gar nicht vorstellen, was ein Leben mit Neurodermitis eigentlich bedeutet.
Schäden nicht nur äußerlich
Äußerlich zeigt sich die Neurodermitis durch typische Hautveränderungen wie Hautrötungen, verkrustete und/oder nässende Ekzeme und einen quälenden, teils unerträglichen Juckreiz. Die Erkrankung verläuft in wiederkehrenden Schüben von unterschiedlicher Dauer und Schwere, aber die Ursachen und Entzündungen „unter der Haut“ sind immer da: es spielen die genetische Veranlagung, eine Fehlsteuerung des Immunsystems, eine gestörte Barrierefunktion der Haut sowie Umweltfaktoren zusammen.
Facetten einer Neurodermitis
Je nach Schwere der Erkrankung kann die Neurodermitis sämtliche Lebensbereiche beeinflussen: Sport- und Freizeitaktivitäten sind nicht uneingeschränkt möglich, Pflegeprodukte und Kleidung müssen wohlüberlegt gewählt werden und es kann zu Schlafstörungen kommen.
Dieser September soll so facettenreich werden wie die Auswirkungen der Neurodermitis, mit spannenden Fakten und wertvollen Alltagstipps, Interviews mit Betroffenen und Expert*innen, Bloggs, einer Podcast-Episode und einem Instagram-Takeover von einer betroffenen Familie vom 20. bis zum 26. September. Ein besonderes Highlight: das Instagram Live am 14. September um 19 Uhr auf @leben_mit_neurodermitis.info. Hier berichtet die von Neurodermitis betroffene Clara, wie sie gelernt hat, selbstbewusst mit der Erkrankung umzugehen.
Mehr Selbstbewusstsein
Erste Schritte zu einem selbstbewussten Umgang mit Neurodermitis sind, sich über die eigene Erkrankung zu informieren, sich persönliche Ziele zu setzten, den Austausch mit anderen Betroffenen zu suchen und Wege zu finden, den Alltag gut zu meistern. Helfen kann auch das Gespräch mit eine*r Fachärzt*in, besonders, da es mittlerweile innovative Therapieoptionen gibt, die eine langfristige Krankheitskontrolle möglich machen können.