Ein typischer Rat bei Hitze lautet: Viel trinken! Das gilt jedoch nicht für alle. Menschen mit Nierenerkrankungen etwa müssen mitunter penibel auf die Trinkmenge achten. Ob die Nieren fit sind, zeigen Labortests. Besteht bereits eine Nierenerkrankung, helfen regelmäßige Kontrolluntersuchungen dabei, die Nierenleistung im Auge zu behalten.
Eiweiß im Urin als Alarmzeichen
Die Nieren übernehmen lebenswichtige Funktionen im menschlichen Organismus: Sie filtern zum Beispiel Abfall- und Giftstoffe aus dem Blut, produzieren für die Blutbildung wichtige Hormone und regulieren den Flüssigkeitshaushalt. Umso wichtiger ist es, Nierenerkrankungen frühzeitig zu erkennen. Erste Anzeichen können Beschwerden wie Bluthochdruck, Wassereinlagerungen an Beinen, um die Augen oder am ganzen Körper sowie häufiges Ausscheiden von hellem Urin sein. Laborwerte wie Eiweißbestandteile im Urin sowie erhöhte Werte körpereigener Abbauprodukte wie Kreatinin und Harnstoff im Blut weisen ebenfalls auf eine Nierenerkrankung hin. Im Rahmen des Gesundheits-Check-ups steht allen Versicherten ab 35 Jahren alle drei Jahre ein Urinstreifentest auf Eiweiß im Urin zu.
Kombinierte Blut- und Urintests für Risikogruppen
Fachleute empfehlen Menschen mit besonderen Risikofaktoren, sich regelmäßig auf chronische Nierenerkrankungen untersuchen zu lassen. Dazu gehören Menschen mit Diabetes, Bluthochdruck und Patient*innen, die die Nieren belastende Medikamente einnehmen müssen. Mittels kombinierter Blut- und Urinuntersuchungen können Labormediziner*innen die Konzentration der Eiweiße Cystatin C, Albumin sowie dem Muskelstoffwechselprodukt Kreatinin messen. Bei begründetem Krankheitsverdacht übernehmen die Krankenkassen die Kosten für die Tests. Liegt bereits eine chronische Nierenschwäche vor, sollten die Nierenwerte mindestens einmal pro Jahr kontrolliert werden.