Die Grippeimpfung in der Schwangerschaft bringt nicht nur einen Nutzen für die werdende Mutter. Auch der Säugling profitiert davon durch einen zusätzlichen Schutz nach der Geburt. Welche Risiken diese Maßnahme in sich birgt und welcher Nutzen sie bringt, zeigt der folgende Artikel.
Das sind die Anzeichen einer Grippe
Durch die Krankenkassen sowie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und das Robert-Koch-Institut (RKI) wird seit einigen Jahren über Gesundheitsfragen aufgeklärt. Unter anderem gibt es eine Aufklärungskampagne zu der saisonal bedingten Grippe, die auch als Influenza bezeichnet wird. Die Grippe, die oft mit einer einfachen Erkältung wie einem grippalen Effekt verwechselt wird, äußert sich durch diese Anzeichen: Einem unvermittelt, heftigen Beginn mit Anzeichen wie Husten, Schnupfen, Abgeschlagenheit, Müdigkeit und Schwindel folgt ein schwerer Verlauf der Symptome. Fieber und Kopfschmerzen können innerhalb kürzester Zeit hinzukommen. Die Grippe entwickelt sich in einem schwereren Ablauf als eine einfache Erkältung.
Grippeimpfung in der Schwangerschaft: Das empfehlen Wissenschaftsinstitute
Der Präsident des RKI, Reinhard Burger spricht regelmäßig vor Beginn der Impfsaison für die Impfung vor Influenza seine Empfehlungen aus: Menschen, bei denen das Risiko eines schweren Krankheitsverlaufes besteht wie chronisch Kranke und ältere Menschen wird die Impfung gegen Influenza empfohlen. Seit dem Jahr 2010 ist diese Empfehlung auch auf die Grippeimpfung in der Schwangerschaft ausgeweitet worden. Schwangere gehören demzufolge zu dem gefährdeten Personenkreis ausdrücklich dazu. Die erhöhte Gefährdung schwangerer Frauen hängt mit vielen Faktoren zusammen. Vielfältige Veränderungen, die während der Schwangerschaft im Körper passieren, können das Immunsystem der Schwangeren schwächen. Virale Erreger, wie das Grippevirus können dadurch leichter in den geschwächten Körper der Schwangeren eindringen. Da die Abwehr der werdenden Mutter ohnehin geschwächt ist, können schwere Krankheitsverläufe die Folge sein.
Meinungen der Frauenärzte zum Thema Grippeimpfung in der Schwangerschaft
Frauenärzte warnen davor, dass werdende Mütter, die während der Schwangerschaft an einer Grippe erkranken, ein erhöhtes Risiko tragen mit der folgenden Begründung: Maßnahmen einer medikamentösen Therapie können zum einen nur eingeschränkt erfolgen, da das Baby durch die Gabe von Medikamenten nicht geschädigt werden darf. Durch ein unerwartet auftretendes hohes Fieber könnte es zum anderen zu einer Frühgeburt kommen. Frauen, die während der Schwangerschaft an Grippe erkranken, die einen schweren Verlauf nimmt, tragen noch weitere Risiken: Nach einer schweren Grippe besteht noch die Möglichkeit von späteren Folgen wie der Erkrankung an einer Lungenentzündung.
So erfolgt die Grippeimpfung während der Schwangerschaft
Bei dem Impfstoff gegen Influenza für Erwachsene handelt es sich um einen Totimpfstoff. Die Grippeimpfung während der Schwangerschaft ist daher in jedem Stadium der Schwangerschaft ohne Bedenken möglich. Die ständige Impfkommission (STIKO) am RKI sowie einige Frauenärzte raten jedoch von einer Grippeimpfung in der Schwangerschaft während des ersten Drittels ab. Die Begründung liegt nicht in den Grippeimpfung Nebenwirkungen, sondern hauptsächlich darin, dass Fehlgeburten, die häufig im ersten Schwangerschaftsdrittel geschehen, fälschlicherweise auf die Grippeimpfung während der Schwangerschaft zurückgeführt werden könnten. Die psychischen Folgen für die Frauen sind nicht abschätzbar. Eine Ausnahme bildet dabei die Gruppe schwangerer Frauen, die wegen einer chronischen Krankheit besonders anfällig sind, an einer Influenza zu erkranken. Diese sollten die Grippeimpfung während der Schwangerschaft unabhängig davon erhalten, in welchem Stadium die Schwangerschaft ist. Laut dem RKI sind die verwendeten Impfstoffe nämlich für die Schwangere und das Ungeborene vollkommen unbedenklich.
Grippeimpfung während der Schwangerschaft hilft dem Baby auch nach der Geburt
Die Grippeimpfung während der Schwangerschaft ist eine positive Maßnahme, die werdende Mütter zum Schutz ihres Kindes treffen können. Auch nach der anstrengenden Geburt, in einer Zeit, in der das Immunsystem geschwächt ist, bietet die Grippeimpfung während der Schwangerschaft weiter erhöhte Sicherheit davor, an der Influenza zu erkranken. Darüber hinaus breitet sich der Schutz auf das Ungeborene aus, denn über die Plazenta werden wichtige Antikörper, die von der Mutter gebildet werden, an das Kind weitergegeben. In den ersten sechs Monaten nach der Geburt ist die Grippeimpfung bei Kindern nämlich noch nicht möglich. Die Kosten für die Grippeimpfung während der Schwangerschaft werden von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.