Gerüche stehen nicht nur in Verbindung mit Emotionen und Erinnerungen, sie haben einen größeren Einfluss auf das Leben, als oftmals angenommen. Der Geruch der Partnerin/des Partners, der Waldspaziergang, das Meer und das Angrillen oder die ersten Plätzchen: Gerüche begleiten unser ganzes Leben und lösen Emotionen und Erinnerungen aus. Gleichzeitig (ver)locken sie uns, können uns aber auch warnen und auf Abstand halten. Zudem spielt der Geruchssinn beim Geschmack eine entscheidende Rolle und ist damit eng mit Genuss verbunden. Doch was wäre, wenn dieser Teil unseres Lebens verloren ginge?
So ergeht es vielen, die von einer Chronischen Rhinosinusitis mit Nasenpolypen, kurz CRSwNP, betroffen sind. Der Verlust des Riechvermögens hat somit großen Einfluss auf den Alltag und die Lebensqualität. Trotz des großen Leidensdrucks sind einige Betroffene unsicher, wann sie zu einem Arzt oder einer Ärztin gehen sollten und wie man sich auf ein solches Gespräch vorbereiten kann.
Häufiger als gedacht
Die chronische Nasen- und Nasennebenhöhlenentzündung (CRS) ist nur wenig bekannt, betrifft aber etwa 11 % der europäischen Bevölkerung1. Rund ein Fünftel davon weist gleichzeitig Nasenpolypen auf (CRSwNP)1. Es handelt sich dabei um gutartige Ausstülpungen der Schleimhaut, die meistens beidseitig und stielartig von den Nebenhöhlen in die Haupthöhle einwachsen und sich im Rahmen einer chronischen Schleimhautentzündung entwickeln. Sie können in ihrer Größe stark variieren: von wenigen Millimetern bis hin zu mehreren Zentimetern. Viele Betroffene leiden an einer Einschränkung des Geruchs- und/oder Geschmackssinns2 bis hin zu seinem vollständigen Verlust.
Wie wichtig ein gut funktionierender Geruchssinn ist, wird oft erst erkannt, wenn er verloren geht. In einer internationalen Studie geben 91% der Deutschen an, den Geruch zu benötigen, um potenzielle Gefahren/Probleme zu erkennen (verdorbenes Essen, Feuer…)4. Darum ist für viele ein wichtiges Behandlungsziel, wieder riechen zu können.
„Seitdem ich wieder was riechen kann, ist es wie ein neues Leben.“
(Silvia, CRSwNP- Betroffene, nachdem sie den Geruchssinn wiedererlangt hat)
Bin ich betroffen?
Um die Erkrankung behandeln zu können, muss eine CRSwNP zuerst richtig diagnostiziert werden. Ein Selbsttest auf der Website www.aktiv-gegen-nasenpolypen.de kann als erste Einschätzung helfen. Stellen Sie selbst Symptome wie eine Einschränkung des Riechvermögens, ein Druckgefühl im Gesicht oder eine verstopfte und/oder laufende Nase über mehr als 12 Wochen3 fest, sollten sie ernst genommen werden. Denn nicht selten können sie unbehandelt zu einer Verringerung der Schlafqualität, Mattheit, teilweise sogar zu Depressionen führen, mit der Folge, dass darunter die ganze Lebensqualität leidet.3 Darum sollte immer das Gespräch mit dem HNO-Arzt/der HNO-Ärztin gesucht werden. Er/Sie weiß, welche Entwicklungen in der Therapielandschaft stattgefunden haben und wird Sie gerne und kompetent über moderne Behandlungsmethoden informieren. Sobald der Termin ansteht, gibt der Link „Vorbereitung HNO-Besuch“ hilfreiche Tipps für die erste Einschätzung und das HNO-Gespräch.