Pilzformen, die die Haut von Menschen befallen, werden mit dem Sammelbegriff Hautpilz bezeichnet. Darunter verbirgt sich eine Vielzahl verschiedener Pilze, die Infektionen auf der Haut, aber auch auf den Nägeln verursachen können. In den Industrienationen leidet etwa jeder dritte Mensch zeitweise an einer Hautpilz-Erkrankung. Damit zählen Hautpilze zu den Krankheiten mit der größten Verbreitung überhaupt. Zahlenmäßig am stärksten vertreten sind Fußpilz-Infektionen. Mit Breitband-Antipilzmitteln, die in der Apotheke frei verkäuflich erhältlich sind, lassen sich Hautpilz-Infektionen in aller Regel sicher und zuverlässig bekämpfen.
Was ist Hautpilz?
Die Haut ist das größte Organ des Menschen und erfüllt eine Vielzahl von Aufgaben, von denen die wichtigste der Schutz des Körpers vor potenziell schädlichen Substanzen und Krankheitserregern ist. Dieser Schutz ist ein komplexes Zusammenspiel der verschiedenen Hautschichten und Drüsen, bei dem vielfältige Funktionen miteinander verwoben sind. Eine besonders wichtige Rolle kommt in diesem Zusammenhang der Hautschutzbarriere zu, die aus Zellen der obersten Hautschicht (Hornzellen) besteht. Wenn diese Schicht aufgrund innerer oder äußerer Ursachen beschädigt ist und ihre Schutzfunktion nicht mehr ausüben kann, wird die Haut anfällig für Angriffe von außen. Unter anderem können Krankheitserreger wie Viren, Bakterien und Pilzen leichter eindringen.
Eine Pilzinfektion kann sich auf der Körperoberfläche (Arme, Beine, Oberkörper, Kopf) ausbreiten – besonders häufig betroffen sind die Füße (Fußpilz) und Nägel (Nagelpilz).
Welche Symptome ruft Hautpilz hervor?
Charakteristisch für eine Infektion mit einem Hautpilz ist in der Regel, dass die Betroffenen darüber klagen, dass die befallenen Körperregionen stark jucken. Weitere Anzeichen für einen Hautpilz können Hautausschläge, Hauteinrisse, Rötungen und Hautablösungen bzw. Schuppungen sein. Wenn die Kopfhaut befallen ist, können unter Umständen auch die Haare ausfallen. Beim vor allem bei älteren Menschen weit verbreiteten Nagelpilz verfärben sich die infizierten Nägel und werden deutlich dicker.
Wie wird Hautpilz diagnostiziert?
Die typischen Anzeichen einer Hautpilzinfektion oder an den Nägeln sind meist schon mit dem bloßen Auge erkennbar. Für eine verlässliche Diagnose, insbesondere wenn der Typ des Erregers genauer bestimmt werden soll, nimmt der Arzt entweder einen Schnelltest vor, bei dem die häufigsten Pilzarten anhand charakteristischer Verfärbungen erkannt werden, oder er gibt eine Laborprobe in Auftrag.
Welche Hautregionen sind besonders gefährdet?
Überall dort, wo es zugleich warm und feucht ist, finden Hautpilze einen idealen Nährboden vor. Ein bevorzugtes Angriffsziel sind Hautfalten, zum Beispiel im Leistenbereich, in den Achselhöhlen oder die Umschlagfalte der weiblichen Brust. Günstige Wachstumsbedingungen bietet meistens auch der Zehenzwischenraum. Die englische Bezeichnung für Fußpilz lautet „athlete’s foot“ und weist darauf hin, dass die Füße von Sportlern häufig betroffen sind, einerseits wegen der schweißgetränkten Schuhe und Strümpfe, andererseits wegen häufiger minimaler Verletzungen der Haut im Fußbereich, die das Eindringen von Pilzen erleichtern.
Wie verläuft eine Hautpilz-Infektion?
Eine Hautpilz-Infektion beginnt in den meisten Fällen damit, dass an den Infektionsherden die Haut aufweicht, sich rötet, schuppt und juckt. Hat der Erreger erst einmal Fuß gefasst, breitet er sich aus. Betroffene sollten eine Infektion so früh wie möglich behandeln, da sonst das Risiko besteht, dass die Infektion auf andere Körperpartien übergreift. Wenn beispielsweise der Fußpilz auf die Nägel übergeht, macht dies die Bekämpfung deutlich aufwändiger, weil Nagelpilz-Infektionen schwieriger zu behandeln sind.
Wie wird Hautpilz behandelt?
Zur Behandlung von Hautpilz genügt in den meisten Fällen ein rezeptfrei in der Apotheke erhältliches Medikament wie beispielsweise Canesten Extra Creme oder Canesten Extra Spray mit dem Wirkstoff Bifonazol. Die Mittel gehören zur empfehlenswerten Gruppe der so genannten Breitband-Präparate, mit denen sich sämtliche relevanten Erreger bekämpfen lassen. Sie entfalten eine pilzhemmende Wirkung und lindern die Symptome schnell. Die Antipilzmittel sind auf die betroffenen Stellen aufzutragen und sorgen dort dafür, dass Rötungen und Hautreizungen nachlassen.
Immer wieder werden zur Bekämpfung von Hautpilz-Infektionen auch Hausmittel empfohlen, in einschlägigen Foren im Internet werden Substanzen wie Teebaumöl, Backpulver und Essig als Hilfe gegen die Erkrankung angeführt. Vom Einsatz dieser Mittel ist jedoch entschieden abzuraten. Diese Hausmittel bekämpfen nicht die Ursache der Erkrankung. Die Anwendung ist zwar in aller Regel harmlos, allerdings verzögert sie den Beginn einer wirksamen Therapie und leistet so der weiteren Verbreitung der Erreger Vorschub. Wer also an einer Hautpilz-Infektion leidet, sollte den Weg zum Arzt oder zum Apotheker gehen und sich von Anfang an für ein wirksames Medikament entscheiden. Falsch empfundene Scham ist ein schlechter Ratgeber.
Wie lässt sich Hautpilz vermeiden?
Pilze sind in unserer Umwelt weit verbreitet und nahezu überall zu finden. Sie sind auch natürlicher Bestandteil der Flora unserer Haut. Allerdings kann es manchmal dazu kommen, dass die Pilze auf ein geschwächtes Umfeld treffen und zudem ideale Bedingungen für eine Vermehrung vorfinden, insbesondere eine feuchte Umgebung. Die wichtigste Regel zur Vorsorge ist deshalb eine gut gepflegte Haut. Nach der Körperwäsche mit Waschgel und warmem Wasser sollte ein gründliches Abtrocknen erfolgen. Eventuell können Betroffene die gefährdeten Körperregionen nach dem Duschen oder Baden auch kurz trocken föhnen. Übertrieben häufiges Duschen schadet der Haut. Die Kleidung sollte nicht zu eng sitzen und aus atmungsaktiven Materialien gefertigt sein.
Ebenfalls sehr wichtig ist die angemessene Pflege der Wäsche. Das heißt: Kleidung, insbesondere Unterwäsche, sollte regelmäßig gewaschen werden. Handtücher sollten ebenfalls häufig gewechselt und gewaschen werden. Die Waschtemperatur für Wäsche, Socken, Handtücher und Bettwäsche sollte mindestens 60 °C betragen, damit die in den Textilfasern enthaltenen Sporen zuverlässig abgetötet werden. Es ist auch möglich, die Wäsche mit einem so genannten Desinfektionswaschmittel zu behandeln, wenn die Textilien nicht bei 60 °C gewaschen werden können. Auch für die Füße und die Fußbekleidung gibt es einige Hygieneregeln, deren Beachtung hilft, Infektionen mit Hautpilzen zu vermeiden. Die wichtigste Regel lautet: In öffentlichen Einrichtungen (Duschen, Umkleiden, Schwimmbädern) sollten immer Badeschuhe getragen werden. Wer barfuß läuft, setzt sich einem erhöhten Risiko aus. Wenn die Füße nass sind, sollte auf ein gründliches Abtrocknen größter Wert gelegt werden. Auch hier kann ein Föhn eingesetzt werden, um beispielsweise den Raum zwischen den Zehen zu trocknen. Das Schuhwerk sollte nach Möglichkeit atmungsaktiv sein und gegebenenfalls täglich mit antimykotischem Spray behandelt werden. Sandalen sind besonders gut geeignet, um Fußpilz vorzubeugen, weil sie viel frische Luft an die Füße lassen.
Was müssen Hautpilz-Infizierte beachten, um die Ansteckung anderer Menschen zu vermeiden?
Wenn eine Hautpilz-Erkrankung vorliegt und behandelt wird, sollten die Betroffenen einige Vorsichtsmaßregeln beachten, um nicht Personen in ihrem Umfeld mit den Erregern zu infizieren. Nach dem Auftragen der Antipilzmittel ist es unerlässlich, sich gründlich die Hände zu waschen. Auch sollten Betroffene dafür Sorge tragen, dass Handtücher, Badvorleger sowie andere persönliche Gegenstände nicht mit anderen Personen geteilt werden. Für die Pflege der von einer Pilzinfektion betroffenen Hautregion sollte ohnehin stets ein gesondertes Handtuch verwendet werden.