Die meisten der heutigen Erwachsenen waren in ihrer Kindheit an Windpocken erkrankt. Seit dieser Zeit schlummern bei fast allen die Varizella-Zoster-Viren, welche die Windpocken ausgelöst hatten, unbemerkt im Körper und werden im Allgemeinen von sogenannten Gedächtniszellen des Immunsystems gut in Schach gehalten. Wenn im Alter diese Zellen jedoch immer weniger werden, schwächelt das gesamte Abwehrsystem häufig und die Wahrscheinlichkeit für den Ausbruch einer Gürtelrose steigt deutlich an.
In Europa erkrankt etwa jeder Dritte im Laufe seines Lebens an einer Gürtelrose, in Deutschland etwa 300.000 Menschen pro Jahr. Ein nässender Hautausschlag sowie Abgeschlagenheit, Fieber, Juckreiz, brennende, stechende Schmerzen und Berührungsempfindlichkeit sind mögliche Symptome. Oft ist alles nach zwei bis vier Wochen überstanden. Doch Komplikationen sind häufig – vor allem die bei bis zu 30 Prozent der Betroffenen auftretende Post-Zoster-Neuralgie1, bei der die quälenden Nervenschmerzen monate- oder sogar jahrelang anhalten können. Eine Gürtelrose im Gesicht kann zu schweren Augen- oder Ohrenschäden führen.1
Prävention vor allem für Senioren
Da es mit den derzeit verfügbaren Therapien nur bedingt möglich ist, die Symptome der Gürtelrose zu lindern und Komplikationen zu verhindern, kommt der Impf-Prävention eine besondere Bedeutung zu.
Deshalb hat deshalb das Expertengremium am Robert Koch-Institut, die Ständige Impfkommission (STIKO), die Gürtelrose-Impfung explizit für alle Menschen ab 60 Jahren empfohlen.2 Für Personen mit einer schweren Grundkrankheit wie Diabetes, rheumatoider Arthritis, Asthma oder einer Immunschwäche gilt die Empfehlung bereits ab 50 Jahren.2 Damit unterstreicht die STIKO den hohen Stellenwert vor allem für Senioren, welchen die Gürtelrose und ihre Komplikationen bei den Experten einnimmt. Seit 2018 steht ein Impfstoff zur Verfügung, der gezielt für ältere Menschen entwickelt wurde und langanhaltend schützen kann. Um den kompletten Impfschutz aufbauen zu können verabreicht der Arzt zwei Dosen im Abstand von zwei bis maximal sechs Monaten in den Muskel. Die Impfung schützt zu rund 90 Prozent vor einer Gürtelrose.
AKTUELL: Impfung wird Kassenleistung
Berlin, 7. März 2019 – Die Impfung gegen Herpes zoster (Gürtelrose) wird zukünftig für alle Personen ab einem Alter von 60 Jahren sowie für Personen mit einer erhöhten gesundheitlichen Gefährdung oder den oben genannten Grundkrankheiten ab einem Alter von 50 Jahren Pflichtleistung aller gesetzlichen Krankenkassen. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat damit beschlossen, die Schutzimpfungs-Richtlinie (SI-RL) an die entsprechende Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) anzupassen.3
Mit freundlicher Unterstützung von GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG
Quellen:
[1] Gnann JW et al., N Eng J Med. 2002; 347(5):340-6. Clinical practice. Herpes zoster.
2 Epidemiologisches Bulletin 50/2018 (https://www.rki.de/DE/Home/homepage_node.html)
3 https://www.g-ba.de/institution/presse/pressemitteilungen/786