Gürtelrose bei Kindern

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Wenn Sie Gürtelrose hören, dann ist ihr erster Gedanke mit Sicherheit nicht, dass auch Kinder davon betroffen sein können. Denn meist handelt es sich um ältere Menschen oder immunschwache, die an dieser Erkrankung, ausgelöst durch den Herpesvirus, leiden. Dabei ist die Gürtelrose bei Kindern eine Folgeerkrankung, die aus Windpocken resultieren kann.

Wie können Kinder eine Gürtelrose bekommen?

Im Grunde genommen ist der Auslöser der Windpocken der gleiche Herpesvirus, der auch die Gürtelrose bedingen kann. Dabei gilt das Virus als hochansteckend und hochinfektiös. Übertragen wird dieses Virus über Sprechen, Berührungen, aber auch Husten. Sie sollten bei infektiösen Kindern beachten, dass Sie gesteigerten Wert auf Hygiene legen. Auf externen Flächen können die Erreger nur sehr kurze Zeit überleben.

Wie verlaufen Windpocken bei Kindern im Normalfall?

Sind Kinder nicht geimpft wurden, dann kann die Infektion sich schnell verbreiten. Besonders in Kindergärten und anderen Gemeinschaftseinrichtungen kommt es zu einem rasanten Infektionsanstieg. Im Normalfall tritt der klassisch juckende Ausschlag zwei Wochen nach der Infektion in Kombination mit Fieber auf. In den meisten Fällen verläuft diese Erkrankung komplikationslos und heilt ohne weitere Beschwerden ab.

Gürtelrose als Komplikation der Windpocken

Wenn Sie feststellen, dass ein Kind mit Windpocken infiziert ist, dann hat die Ausbildung der Antikörper bereits begonnen. Diese machen die Herpesviren unschädlich und verstoffwechseln sie im Körper.
In manchen Fällen schaffen es die Herpresviren aber, dass sie sich in die Nervenzellen der Wirbelsäule zurückziehen können. Diese werden nicht von den Antikörpern angegriffen und so können die Erreger dort weiterhin aktiv werden.

Zumeist halten sich die Viren dann in den Spinalganglien auf, die als Teil des peripheren Nervensystems alle Schmerzsignale und -empfindungen selektieren und weiterleiten können. Diese Nervenbahnen verlaufen in einer gürtelförmigen Weise über Bauch und Brustkorb, erstrecken sich aber auch über Nacken, Becken und Gliedmaße.

Durch den versteckten Herpesvirus, der sich in die DNA der Zellen einschleust, kann dieser ungehindert über mehrere Jahre oder Jahrzehnte existieren. Daher ist die Gürtelrose bei Kindern ein Rezidiv der Windpocken, dass auch erst nach mehreren Jahren ausbrechen kann, sofern eine andere Belastung gleichzeitig auf das Immunsystem einwirkt.

Wie äußert sich eine Gürtelrose bei Kindern ?

Sie sollten zunächst beruhigt sein, dann das Rezidiv der Gürtelrose ist nur ein sehr seltenes Phänomen, dass besonders Kinder mit Transplantaten, Immunschwächen oder schwerwiegenden Erkrankungen und deren Behandlung befallen kann.

Durch eine bestehende Chemotherapie oder anderen immunsuppressive Maßnahmen haben die Herpersviren nun die Chance vermehrt aufzutreten und werden nicht mehr vom Körper zerstört. Zunächst beginnt die Infektion wie eine harmlose Erkältung oder auch eine Grippe.

– Kopfschmerzen
– Gliederschmerzen
– Fieber
– Müdigkeit
– leicht geschwollene Lymphknoten

Diese Schwellung nimmt aber im Verlauf der Erkrankung zu und die Kinder beginnen über Nervenschmerzen im Bereich des betroffenen Nervengürtels zu klagen. Oftmals wird dies begleitet von Empfindungsstörungen und Kribbeln in diesem Areal. Die Viren wandern von einer Nervenzelle zur anderen und programmieren diese auf die Produktion der Viren um.

Im weiteren Verlauf sterben die Gliazellen der Nerven ab, da sie mit der Produktion der Viren überfordert sind. Fresszellen des Körpers wollen nun die Zellen beseitigen und setzen dadurch immer mehr schädliche Stoffe der Viren frei. Das umliegende Gewebe entzündet sich. Womit nicht nur der Nervenstamm, sondern auch die Haut und Muskeln betroffen sind.

Nach nur wenigen Tagen bildet sich entlang dieses Areal ein juckender Ausschlag, der als Wundrose bezeichnet wird. In den Erhebungen sammelt sich Lymphflüssigkeit, die gesättigt ist mit erneuten Erregern. Öffnen sich diese Bläschen, sind sie hochansteckend. Nach einigen Tagen verheilt der Ausschlag wieder.

Wie müssen Kinder mit Gürtelrose behandelt werden?

Kinder, die einmal unter einer Gürtelrose litten, können jederzeit wieder befallen werden. Allerdings ist es wichtig, dass die richtige Diagnose gestellt wurde, die nur durch einen Abstrich des entzündlichen Bereiches nachgewiesen werden kann.

Die Behandlung einer Gürtelrose erfolgt bei Kindern, wie auch bei Erwachsenen in 5 Schritten.

1. Bekämpfung der Viren
Nicht nur die Ausbreitung, sondern auch die lokale Vermehrung der Viren muss unter Einsatz von Virostatika unter Kontrolle gebracht werden.

2. Der Hautausschlag
Durch die offenen Bläschen ist eine gute Angriffsfläche für eine erneute Infektion geschaffen, die von außen bedingt werden kann. Ist das Immunsystem ohne hin schon angeschlagen, dann muss eine entsprechende Behandlung eingeleitet werden, die die Heilung der Haut bewirken kann. Ebenso eine dauerhafte Desinfektion und möglichst narbenfreie Abheilung kann mit Lotions, juckreizmildernden Bädern und speziellen Medikamenten erreicht werden.

3. Sekundärinfektionen
Es ist nicht ungewöhnlich, dass die Infektionen der offenen Hautstellen zu einer bakteriellen Infektion geführt haben, die entsprechend antibiotisch und meist lokal behandelt werden muss, um nicht zusätzlich Auswirkungen auf das Immunsystem zu haben.

4. Komplikation behandeln
Besonders die Gane von unterschiedlichen Medikamenten und der geschwächte Kreislauf des Kindes können zu Komplikationen wie Nierendefekten und Herz-Kreislauf-Problemen führen. Über die Gabe von Volumen und Nährstoffen kann sichergestellt werden, dass eine gute Versorgung des Kindes gewährleistet ist.

Aber auch die dauerhafte Kontrolle der körperlichen Funktionen und des Blutes kann schnell anzeigen, ob eine Infektion vorhanden ist, wie z.B. eine Meningitis, die mit hochdosierten Virustatika behandelt werden muss.

5. Schmerztherapie
Kinder sind schmerzempfindlicher als Erwachsene und besonders wenn die Haut aufgesprungen ist und die Gürtelrose starke Nervenschmerzen verursacht, ist es wichtig, dass diese Schmerzen systemisch eingegranzt werden. Nur so kann eine optimale Heilung bei möglichst guter Verfassung des Kindes erreicht werden.

Wie können Sie der Erkrankung bei Kindern vorbeugen?

Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts ist es wichtig, dass Kinder bereits frühestmöglich gegen Windpocken geimpft werden, dass Herpersviren keine Chance erhalten im kindlichen Körper umfangreichen Schaden anzurichten. So können Sie sicher sein, dass eine klassische Kindererkrankung keine weitreichenden Schäden auslöst.

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Beitragsbild: © Pexels / Pixabay
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