Gen-Experte deckt auf: Burnout wird uns in die Wiege gelegt

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Burnout ist in Deutschland ein wachsendes Problem, das viele Arbeitnehmer betrifft. Die Angst vor dem Erschöpfungssyndrom hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Dabei sind manche Menschen aber anfälliger für die Stresskrankheit als andere. Sowohl äußere Faktoren als auch genetische Veranlagungen sind dafür entscheidend.

Ganze 15 Prozent der Bevölkerung haben ein langsameres Stressresistenz-Gen als andere. Während die große Mehrheit Druck gut aushalten kann, fühlen diese Menschen sich deutlich schneller überfordert. Eine genetische Analyse kann wertvolle Einblicke in die eigene Veranlagung bieten. So wird festgestellt, ob jemand eher zur Gruppe der belastungsresistenten oder der stressempfindlichen Menschen gehört. Dieses Wissen ermöglicht eine gezielte Prävention und zeigt individuelle Maßnahmen zur Stressbewältigung auf. Dr. Daniel Wallerstorfer, Molekularbiologe und Gründer des Biotechnologie-Unternehmens Novogenia, erklärt, warum Burnout nicht nur im Kopf, sondern auch in den Erbanlagen sitzt.

Burnout kann jeden treffen – aber nicht jeder ist gleich gefährdet

Laut einer Studie hat die Angst vor einem Burnout bei Beschäftigten in Deutschland zugenommen. 21 Prozent der Befragten stufen ihr persönliches Risiko als „hoch“ ein. Dabei fällt auf, dass Menschen unterschiedlich auf Belastungen reagieren: Während manche bereits bei geringer Beanspruchung Burnout-gefährdet sind, können andere selbst unter extremen Anforderungen über lange Zeiträume hinweg arbeiten, ohne Symptome zu zeigen. Wenig bekannt ist, dass diese Unterschiede auch genetische Ursachen haben können.
Laut Dr. Daniel Wallerstorfer spielt das COMT-Gen hier eine entscheidende Rolle. „Dieses Gen beeinflusst, wie schnell Dopamin, das Signalmolekül für Erregung, im Gehirn abgebaut wird“, weiß der Experte und erläutert: „Menschen mit einer schnelleren Variante des Gens haben ein geringeres Risiko, an Burnout zu erkranken, da ihr Gehirn Dopamin effizienter abbaut. Bei Menschen mit der langsameren Variante bleibt das Gehirn länger in einem Erregungszustand. Das kann zu besserer Konzentration und einem intensiveren Erleben positiver Situationen führen, erhöht aber auch das Risiko für Überlastung und Burnout, wenn erneut Stress auftritt.“

Genanalysen als Frühwarnsystem

DNA-Analysen können nicht nur helfen, das Burnout-Risiko zu mindern, sondern bieten auch ein Frühwarnsystem für all diejenigen, die genetisch bedingt anfälliger sind. „Gerade für Personen mit einer genetischen Veranlagung für Stress und Burnout ist es wichtig, frühzeitig Bescheid zu wissen“, erklärt Dr. Wallerstorfer. Handlungsempfehlungen und gezielte Stressreduktionstechniken wie Atemübungen, regelmäßige körperliche Aktivität oder mentale Gesundheitsprogramme können rechtzeitig dagegenwirken. So sind genetisch gefährdete Personen in der Lage, ein Burnout oft zu verhindern, bevor es zu ernsthaften Erschöpfungssymptomen kommt.

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Weitere Infos

Weitere Informationen unter https://novogenia.com/de/

Foto: burnout © günter_Pixabay
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