Etwa ein Viertel aller Menschen in Deutschland leidet an Heuschnupfen. Wenn im Winter weniger Pollen fliegen, können Betroffene diese Zeit für eine Desensibilisierung nutzen. Nicht immer gibt die Allergie jedoch im Winter Ruhe.
Verspüren Menschen mit Heuschnupfen plötzlich auch im Winter Allergiesymptome, etwa nach dem Verzehr von Nüssen, Äpfeln oder Karotten, liegt womöglich eine sogenannte Kreuzallergie vor. Labortests unterstützen sowohl die Diagnose von Allergien als auch von Kreuzallergien.
Pollenallergie kann Asthma auslösen
Bei einer Allergie „verwechselt“ das Immunsystem eigentlich harmlose Proteine aus der Umwelt mit bedrohlichen Erregern. So kommt es zu allergischen Entzündungsreaktionen – bei Pollenallergien etwa zu juckender Nase, tränenden Augen oder Schwellungen im Rachen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung ist wichtig, da die Pollenallergie die Entwicklung von Asthma begünstigen kann. Um eine Allergie festzustellen, messen Mediziner*innen die Gesamtkonzentration der IgE-Antikörper im Blut. Erhöhte Werte sprechen für eine Allergie.
Allergie über Kreuz
60 Prozent der Menschen mit Heuschnupfen entwickeln zusätzlich eine Reaktion auf bestimmte Nahrungsmittel. Bei dieser sogenannten Kreuzallergie reagiert das Immunsystem auf Stoffe, die den ursprünglichen Allergenen biologisch oder chemisch sehr ähnlich sind.
So kann zum Beispiel bei einer Gräserpollenallergie auf einmal auch die Tomate im Salat zu Schwellungen und Juckreiz im Rachen führen. Mittels molekulardiagnostischer Tests lässt sich die Beschaffenheit einzelner Allergene genau bestimmen und ermöglichen es so nicht nur, ähnliche Proteinstrukturen zu erkennen. Die Tests helfen auch dabei, die Schwere einer allergischen Reaktion einzuschätzen. Bei Erdnüssen etwa reagiert das Immunsystem auf manche Proteine ganz milde, während andere zu einem schweren allergischen Schock führen können.