Bei der eosinophilen Ösophagitis (abgekürzt: EoE) handelt es sich um eine chronisch entzündliche Erkrankung der Speiseröhre. Die Entzündungsreaktion hat starke Ähnlichkeiten zu Asthma. Beide Erkrankungen werden häufig durch Allergene ausgelöst, daher wird bei der EoE oft auch vom „Asthma der Speiseröhre“ gesprochen.
Eine EoE tritt am häufigsten bei Männern zwischen 30 und 50 Jahren auf. Zu den Hauptsymptomen gehören Schluckbeschwerden und Schmerzen beim Schlucken, aber auch Brustschmerzen und Sodbrennen. Bei EoE-Patienten stehen bestimmte Allergene im Verdacht, in der Speiseröhre eine Entzündung auszulösen: Kuhmilch (≥ 50 %), Weizen (≥ 50 %), Soja, Eier, Nüsse, Fisch und Meeresfrüchte.
Die Diagnose ist oft schwierig und erfolgt teilweise stark verzögert. Vielen Patienten ist gar nicht bewusst, dass sie an einer Erkrankung der Speiseröhre leiden, da sie diesen Zustand als normal betrachten und Vermeidungsstrategien entwickeln.
Eine sichere Diagnose kann nur durch einen Facharzt (Gastroenterologen) erfolgen. Denn auch bei Vorliegen der genannten Symptome kann eine EoE nur durch eine Spiegelung der Speiseröhre mit gleichzeitiger Entnahme von Gewebeproben sicher erkannt werden.
Therapieziel: Verengung vermeiden
Bleibt die EoE unbehandelt, kommt es langfristig fast immer zu Vernarbungen mit einer Verengung der Speiseröhre. Durch verschiedene Therapien lassen sich diese Veränderungen jedoch minimieren, Komplikationen wie einen Verschluss der Speiseröhre vermeiden und die Lebensqualität der Patienten erheblich verbessern.
Zur Verfügung stehen drei verschiedene Behandlungsmöglichkeiten: Diäten, bei denen bestimmte Nahrungsmittel ausgelassen werden, eine Dehnung der Speiseröhre und Medikamente. Seit Mitte 2018 gibt es ein speziell für die EoE entwickeltes, lokal wirksames Kortisonpräparat mit dem Wirkstoff Budesonid in Form einer Schmelztablette.