Durchfall bei Diabetes? – Wie sich bei jedem zweiten Diabetiker die Bauchspeicheldrüsenschwäche auch auf die Verdauung auswirkt

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Die Bauchspeicheldrüse ist nicht nur das zentrale Organ für die Insulinproduktion, sondern hat noch eine ebenso wichtige Zweitfunktion: Sie ist der Produktionsort unserer Verdauungsenzyme. Oft ist Diabetikern nicht klar, dass bei ihnen nicht nur das blutzuckerregulierende Hormon Insulin außer Kontrolle geraten ist, sondern auch ein Mangel an Verdauungsenzymen vorliegen kann.

So weist jeder 2. Patient mit Typ-1-Diabetes zusätzlich eine exokrine Pankreasinsuffizienz (EPI) auf, bei der auch die Produktion der Enzyme zur Spaltung von Nahrungsfetten, Eiweißen und Kohlenhydraten vermindert ist. Bei Betroffenen mit Typ-2-Diabetes tritt dieser Mangel, der z.B. mit wiederkehrendem Durchfall einhergeht, in 32 Prozent der Fälle auf. Diabetiker mit Verdauungsschwäche sollten diese unbedingt bei Ihrem Arzt oder Heilpraktiker ansprechen, denn diese können sich auch auf die Blutzuckereinstellung auswirken. Eine EPI kann über eine Stuhlprobe festgestellt werden – dann können die fehlenden Verdauungsenzyme (z.B. Rizoenzyme) zu den Mahlzeiten verordnen werden.

Verdauungsprobleme bei Diabetes genau beobachten!  

Blähungen, Völlegefühl, Durchfälle, Schmerzen im Oberbauch und eine Unverträglichkeit von fettigen Speisen sind häufige Beschwerden der EPI. Typisch ist gelblicher, voluminöser und übelriechender Fettstuhl, der in der Toilette klebt oder im Spülwasser schwimmt. Da es an Verdauungsenzymen mangelt werden die Beschwerden durch unverdaute Nahrung hervorgerufen und die Probleme treten meist etwa 30 Minuten nach Mahlzeiten auf. Oft wird bei Diabetikern mit Verdauungsproblemen an veränderte Verdauungsprozesse aufgrund der Diabeteserkrankung gedacht, ebenso an Nebenwirkungen der Diabetes-Medikamente. Eine exokrine Pankreasinsuffizienz wird selten in Betracht gezogen – dabei zeigen wissenschaftliche Daten, dass bei fast jedem 2. Diabetiker auch ein Verdauungsenzymmangel vorliegt.

Was tun bei Bauchspeicheldrüsenschwäche?

Aus Angst vor quälenden Symptomen wird von Betroffenen häufig auf Nahrungsfette, nach deren Verzehr die Beschwerden besonders ausgeprägt sind, verzichtet. Neben einem Mangel an fettlöslichen Vitaminen und lebensnotwendigen Fettsäuren kann dies zu Untergewicht führen. Daher müssen die fehlenden körpereigenen Enzyme zu jeder Mahlzeit durch Arzneimittel mit Verdauungsenzymen aus der Apotheke ersetzt werden. Hierbei können beispielsweise Rizoenzyme aus Reispilzkulturen eingesetzt werden. Diese vegetarischen Verdauungsenzyme helfen dabei, die Magen-Darm-Beschwerden bei einer Bauchspeicheldrüsenschwäche effektiv zu reduzieren und ermöglicht eine weitgehend normale Verdauung. Auch die Blutzuckerschwankungen, die mit einer EPI einhergehen, können sich durch die Einnahme von Verdauungsenzymen innerhalb weniger Wochen bessern.

Wie kann ich eine Bauchspeicheldrüsen-bedingte Verdauungsschwäche bei Diabetes erkennen?

  • Wenn Magen-Darm-Symptome wie Durchfälle, Blähungen und Oberbauchschmerzen häufig und immer wieder auftreten

  • Wenn der Durchfall hell, fettig und voluminös ist und im Spülwasser schwimmt (Fettstuhl)

  • Wenn die Symptome etwa 30 Minuten nach dem Essen beginnen

  • Wenn Blutzuckerschwankungen häufig sind und der Insulinbedarf erhöht ist

  • Bei schnellem Gewichtsverlust

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