Blasenschwäche – ein Thema, das Frauen und Männer betrifft

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Obwohl Blasenschwäche in Deutschland ca. 16% der Erwachsenen1 – Frauen und Männer betrifft – wird wenig darüber gesprochen und erst spät Hilfe gesucht. Viele Patienten nehmen über Jahre Einschränkungen in Beruf und Privatleben hin und lassen sich von ihrer Blase den Alltag bestimmen. Erst wenn die Lebensqualität stark beeinträchtigt ist, überwinden Betroffene ihr Schamgefühl und suchen nach Hilfe.

Blasenschwäche ist ein Thema, das sowohl Frauen als auch Männer betrifft – Frauen sind jedoch häufiger und früher betroffen als Männer. Der Anteil der betroffenen weiblichen Bevölkerung wird dabei mit bis zu 42% und der männlichen Bevölkerung mit bis zu 26% angegeben1. Der Spezialist für dieses Beschwerdebild ist der Urologe. Manche Urologen bieten sogar eine Spezialsprechstunde für Betroffene an.

Blasenschwäche und Inkontinenz

Blasenschwäche und Inkontinenz treten oft zusammen auf. Zum einen kann es zu einer Belastungsinkontinenz bei körperlicher Beanspruchung kommen, z. B. beim Treppensteigen, Heben von Lasten usw. Dabei kommt es zu ungewolltem Harnverlust aufgrund einer Schwäche der Beckenbodenmuskulatur, die dazu führt, dass der Schließmechanismus der Harnröhre nicht mehr zuverlässig funktioniert.

Zum anderen kann eine Dranginkontinenz vorliegen. Hierbei ist die Blasenmuskulatur extrem verspannt, was zu einer Überreaktion führt. Es kommt zu einem starken, plötzlichen Harndrang und zu einem nicht zu kontrollierenden Harnverlust. Darüber hinaus gibt es auch Mischformen aus Drang- und Belastungsinkontinenz2.

Ursache einer Blasenschwäche

Bei Blasenschwäche lässt sich häufig keine auslösende Erkrankung feststellen, die Gründe liegen vielmehr in der Anatomie der Frau: der Beckenboden wird bei Frauen viel stärker beansprucht als bei Männern und kann auf Dauer geschwächt werden. Als Folge wird der Verschlussmechanismus der Blase beeinträchtigt. Besonders häufig sind Frauen mit einer Bindegewebsschwäche betroffen. In diesem Fall kann sich eine Blasenschwäche bereits in früheren Jahren bemerkbar machen. Bei den meisten Frauen kommt es allerdings erst nach der Menopause zur Blasenschwäche: durch die geringere Produktion von Östrogen verliert das Gewebe zusätzlich an Elastizität.

Ausschlussdiagnose „überaktive Blase“

Um eine andere Ursache wie z. B. Blasensteine oder eine Prostatavergrößerung ausschließen und die Diagnose „überaktive Blase“ stellen zu können, sind diverse Untersuchungen durch den Urologen notwendig, bevor eine Therapie eingeleitet werden kann1. Zunächst erfolgt jedoch ein eingehendes Anamnesegespräch, um die genauen Symptome und Beschwerden zu erfassen. Danach können weitergehende Untersuchungen zum Ausschluss eines Harnwegsinfekts und eine Ultraschall-untersuchung der Harnwege erfolgen. Darüber hinaus kann bei Männern eine Untersuchung der Prostata angezeigt sein. Um z. B. eine entzündliche Veränderung der Blasenschleimhaut zu erkennen, kann zudem eine Blasenspiegelung notwendig sein; eine sog. urodynamische Untersuchung kann weiteren Aufschluss über die Blasenkapazität, Blasendruck und das Zusammenspiel zwischen Blasen- und Schließmuskel geben1.

Bereiten Sie sich auf das Anamnesegespräch vor

Das Anamnesegespräch ist der wichtige Ausgangspunkt für das weitere Vorgehen. Um dem Urologen möglichst genaue Informationen zukommen lassen zu können und ggfs. die Zeit bis zur Diagnose zu verkürzen, ist es sinnvoll, sich darauf vorzubereiten und im Vorfeld des Arztbesuchs z. B. ein Trink- und Toilettenprotokoll über mindestens 48 Stunden zu führen (ein Blasentagebuch finden Sie z. B. auf der unten angegebenen Website). Des Weiteren sollten Sie folgende Fragen beantworten können: Seit wann leiden Sie unter Blasenschwäche, ist der Harndrang oft dringend und plötzlich, schaffen Sie es manchmal nicht rechtzeitig zur Toilette, müssen Sie nachts häufig zur Toilette, haben Sie Schmerzen beim Wasserlassen, wie lange dauert es, bis Ihre Blase entleert ist bzw. haben Sie das Gefühl, Ihre Blase vollständig entleeren zu können, welche Erkrankungen liegen bei Ihnen vor, welche Medikamente nehmen Sie ein?

Blasenschwäche ist gut behandelbar und die Verbesserung der Lebensqualität ein gut erreichbares Ziel – es lohnt sich also aktiv zu werden und einen Urologen aufzusuchen.

Mit freundlicher Unterstützung der Pharm-Allergan GmbH

www.urologenportal.de, letzter Zugriff am 15.10.18

www.urology-guide.com, letzter Zugriff am 15.10.18

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Beitragsbild © AOK Pressebild
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