Bei der Behandlung von Blasenentzündungen empfehlen Experten auch pflanzliche Antibiotika wie z.B. Senföle aus Kapuzinerkresse und Meerrettich.
Pflanzliche Antibiotika wie die Senföle aus Kapuzinerkresse und Meerrettich können bei unkomplizierten Blasenentzündungen sowie zur Vorbeugung von immer wiederkehrenden Harnwegsinfekten als Mittel der ersten Wahl empfohlen werden. So lautet das Ergebnis einer Expertendiskussion zum Thema „Behandlung von Blasenentzündungen – Wege aus der Resis-tenzfalle“ Ende 2012 in Frankfurt.
„Blasenentzündungen können mit Senfölen wirkungsvoll und nebenwirkungsarm behandelt werden“, erklärten die Experten. Die Mediziner beklagten, dass trotz der zunehmenden Resistenzproblematik chemische Antibiotika in der täglichen Praxis nach wie vor zu häufig eingesetzt werden, und empfahlen – wo möglich – auf wirksame pflanzliche Alternativen auszuweichen. So würden hoch effektive Antibiotika für ernste und bedrohliche Erkrankungen aufgespart und die Gefahr der Resistenzbildung verringert.
Bei ersten Anzeichen einer Blasenentzündung viel trinken und pflanzliche Antibiotika einsetzen
Fast vier Millionen Menschen, vorwiegend Frauen, leiden jährlich an zum Teil immer wiederkehrenden Blasenentzündungen. Schon bei den ersten Beschwerden gilt es, aktiv zu werden, um den Krankheitsverlauf zu mildern. „Viel trinken (bis zu 3 Liter am Tag), um die Bakterien möglichst gleich wieder auszuspülen und schon bei den ersten Anzeichen pflanzliche Antibiotika wie die Senföle einsetzen“, empfiehlt der Urologe Dr. med. Andreas Lucas, Dietzenbach. Die Senföle aus Kapuzinerkresse und Meerrettich können über lange Zeit und sogar vorbeugend gegen Blasenentzündungen eingenommen werden, denn die pflanzlichen Wirkstoffe schädigen nicht die mit uns im Einklang lebenden nützlichen Bakterien, z.B. die Darmbakterien, und sind gut verträglich. Für Pflanzengemische wie die Senföle sind bisher auch nach Langzeittherapie keine Resistenzen beobachtet worden. Bei chemischen Antibiotika können Resistenzen zum Beispiel dadurch entstehen, dass die Behandlung zu früh beendet wird, zu niedrig dosiert ist oder die Einnahme unregelmäßig erfolgt.
Chronische Harnwegsinfekte: Patienten offen für Behandlungsalternativen
„Immer wiederkehrende Blasenentzündungen können die Lebensqualität der Betroffenen extrem beeinträchtigen“, erklärt der Urologe die Not seiner Patientinnen. Aufgrund der mit einer häufigen Antibiotikagabe verbundenen Nebenwirkungen seien vor allem Patienten mit zahlreichen Rückfällen offen für nebenwirkungsärmere Behandlungsalternativen. „Außerdem kann bei ständig wiederkehrenden Blasenentzündungen durch die regelmäßige Einnahme von Senfölen aus Kapuzinerkresse und Meerrettich die Zahl der Erkrankungen dauerhaft gesenkt werden“, ergänzt Lucas.