Schmerzen, Brennen und ständig zur Toilette müssen – 50 bis 70 Prozent aller Frauen leiden mindestens einmal in ihrem Leben an einer Blasenentzündung. Im Winter steigt das Risiko: Kalte Temperaturen schwächen die Abwehr, Bakterien setzen sich schneller an der Blasenwand fest.
Zusätzlich reduziert Kälte im Beckenbereich die Durchblutung – die weißen Blutkörperchen können Bakterien weniger aktiv bekämpfen. Bei typischen Infektionssymptomen sollten Betroffene zügig ihren Urin untersuchen lassen, rät das Infozentrum für Prävention und Früherkennung IPF.
Informationsquelle Urin
Um eine Blasenentzündung eindeutig festzustellen, lässt der Arzt eine Urinprobe im Labor untersuchen. Neben der Anzahl der Bakterien und der weißen Blutkörperchen gibt auch die Auszählung von roten Blutkörperchen und Pilzen im Harnsediment wichtige Hinweise. Leiden Patientinnen zusätzlich zu den typischen Symptomen an hohem Fieber, können Labormediziner auch die Entzündungswerte im Blut prüfen.
Experten raten davon ab, Harnwegsinfekte mit einem Breitbandantibiotikum zu behandeln. Unspezifische Wirkstoffkombinationen tragen dazu bei, dass immer mehr Bakterienstämme gegen die Medikamente resistent werden. Mittels einer Urinkultur können die Labormediziner den Erregertyp ermitteln und testen, auf welche Antibiotika er anspricht (Antibiogramm). Der behandelnde Arzt verschreibt dann den passenden Wirkstoff.
Blut im Urin sowie wiederkehrende und schwer behandelbare Harnwegsinfektionen können auf Blasenkrebs hinweisen. Eine Blasenspiegelung schafft Klarheit. Aber auch Schnelltests im Labor unterstützen eine frühzeitige Diagnose. So können Labormediziner Urinproben auf bestimmte Tumormarker untersuchen.