Microneedling bei Cellulite

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Microneedling – Angriff gegen die Haut zum Cellulite Abbau?

Microneedling wird mit zunehmender Häufigkeit zur Behandlung von Cellulite empfohlen, ist aber jedoch noch vergleichsweise unbekannt. Es soll eine Glättung der Haut erreichen, indem die Neubildung von Kollagen angeregt wird. Die Anwendung ist vergleichsweise einfach und kann sowohl von einem Arzt als auch selbst zuhause durchgeführt werden. Doch wie funktioniert es, um das Erscheinungsbild bei Cellulite zu verbessern?

Was ist Microneedling und wie funktioniert es?

Der Begriff Microneedling steht für eine Behandlung, bei der die Haut mit winzigen, kurzen Nadeln leicht perforiert wird. Hierdurch entstehen winzige Verletzungen. Die Selbstheilung und Durchblutung des Körpers werden angeregt, was einen straffenden Effekt haben kann. Zudem ist die Haut direkt nach der Behandlung aufnahmefähiger für Pflegeprodukte und die Substanzen können tiefer in das Gewebe eindringen.

Dadurch kann wiederum die Wirkung der Pflegeprodukte verstärkt werden. Neben diesen Effekten soll zudem der Lymphfluss verbessert und die Neubildung von Kollagen aktiviert werden. Das Microneedling findet daher nicht nur bei Cellulite Anwendung, sondern wird unter anderem auch bei Narben, zur Reduzierung von Falten, Dehnungsstreifen und bei Hautverfärbungen angewendet.

Die Vorteile des Microneedlings liegen also in den folgenden Faktoren:

-Kollagenaufbau
-verbessertes Eindringen von straffenden und pflegenden Substanzen in die Haut
-Steigerung der Durchblutung
-Anregung des Lymphflusses
-straffen und verdichten der Oberhaut

 

Hilft das Microneedling gegen Cellulite und wenn ja, wie?

Das Microneedling soll das Hautbild bei Cellulite verbessern können, umfassende wissenschaftliche Studien finden sich hierzu jedoch noch nicht. In der Dermatologie wird die Behandlung jedoch bereits seit einigen Jahren und vielfältig genutzt.

Aufgrund der Effekte des Microneedlings wird jedoch davon ausgegangen, dass es zu einer sichtbaren Verbesserung des Hautbilds durch eine Verdichtung und Straffung der Oberhaut kommen kann. Die gesteigerte Durchblutung und die Anregung des Lymphflusses sollen ebenfalls dazu beitragen können, dass der Ausprägungsgrad der Cellulite gemindert wird. Die Unebenheiten beziehungsweise Dellen, die der Cellulite im Volksmund auch die Bezeichnung „Orangenhaut“ einbrachten, sollen reduziert werden und sich eine insgesamt glattere Optik ergeben.

Möglichkeiten des Microneedlings

Das Microneedling kann mit einem sogenannten Dermaroller oder einem elektrischen Pen durchgeführt werden. Bei dem Roller handelt es sich um eine Walze, die mit Edelstahlnadeln versehen ist. Der Rolle wird über die betroffenen Hautareale geführt, wobei sich die Walze dreht und die Nadeln in regelmäßigen Abständen für winzige Verletzungen der Haut sorgen.

Der Pen funktioniert ähnlich, wird jedoch nicht gerollt, sondern über die Hautbereiche geführt. Er eignet sich vor allem für schwierig zu erreichende Stellen und kleinere Hautareale. Daher ist er die bessere Wahl für kleinere Narben oder vereinzelte Dehnungsstreifen sowie das Gesicht.

Abhängig von der empfohlenen Nadellänge für den jeweiligen Einsatzzweck kann das Microneedling zuhause oder bei einem Arzt beziehungsweise in einer Beauty Einrichtung durchgeführt werden. Für Cellulitis werden Nadellängen von 1,0 Millimetern, 1,5 Millimetern und 2,0 Millimetern empfohlen. Bei einer Nadellänge von zwei Millimetern sollte die Nutzung unter professioneller Aufsicht erfolgen beziehungsweise von entsprechend ausgebildetem Personal übernommen werden.

Je länger die Nadeln sind, desto effektiver und schneller gestaltet sich die Behandlung jedoch. Bei stark ausgeprägter Cellulite kann es daher sinnvoll sein, 1,5 bis 2,0 Millimeter lange Nadeln für das Microneedlings einzusetzen.

 

Ablauf des Microneedlings

Der Ablauf des Microneedlings gestaltet sich vergleichsweise einfach und schnell. Lediglich die folgenden Schritte sollten dabei beachtet werden:

-Reinigung: Da bei der Behandlung von Cellulite durch Microneedling Mikroverletzungen erzeugt werden, muss die Haut zuvor gründlich gereinigt und desinfiziert werden. Anderenfalls besteht das Risiko für Entzündungen und Infektionen. Auch der Dermaroller beziehungsweise die Nadeln sollten vor dem Einsatz gründlich gereinigt und desinfiziert werden.
-Betäubung: Ab einer Nadellänge von 0,75 Millimetern kann das Microneedling als leicht schmerzhaft empfunden werden. Für Personen mit starkem Schmerzempfinden kann die Anwendung sogar sehr schmerzhaft sein. Daher ist es bei Cellulite und den entsprechenden Nadellängen sinnvoll, vor dem Microneedling eine Betäubungscreme aufzutragen. Diese wird auch speziell für das Microneedling angeboten, um Reizungen der Haut und Entzündungen zu vermeiden.
-Microneedling: Der Roller wird mit leichtem Druck über die betroffenen, gereinigten und desinfizierten Hautbereiche geführt. Dabei wird jeweils achtmal von oben nach unten und achtmal von rechts nach links gerollt. Um das korrekte Vorgehen zu lernen und den Druck richtig zu dosieren, ist bei der ersten Anwendung eine professionelle Anleitung sinnvoll.
-Pflegeprodukte: Im Anschluss an das Microneedling kann die Haut mit entsprechenden Pflegeprodukten versorgt werden, die durch die winzigen Öffnungen in der Haut nun besser und tiefer eindringen können. Gut geeignet bei Cellulite sind straffende Mittel oder Substanzen, die die Bildung von Kollagen begünstigen können. Denn eine vermehrte Kollagenbildung sorgt für ein kräftigeres, stärkeres Bindegewebe und dadurch für eine verminderte Ausprägung von Cellulite. Vitamin C Serum oder kombinierte Mittel finden sich im Handel auch speziell für das Microneedling.

 

Wie oft und wie lange ist die Behandlung bei Cellulite nötig?

Die Häufigkeit der Behandlungen beziehungsweise die zeitlichen Abstände zwischen den Microneedling-Behandlungen von Cellulite sind von der Länge der Nadeln abhängig. Je länger die Nadeln, desto größer sollten die Abstände zwischen den Behandlungen ausfallen.

Bei einer Länge von einem Millimeter wird eine Behandlung alle zwei Wochen empfohlen. Bei 1,5 Millimeter langen Nadeln kann die Anwendung aller vier Wochen erfolgen. Beträgt die Nadellänge zwei Millimeter, sollten zwischen den Microneedling sogar acht Wochen liegen.
Diese Abstände werden empfohlen, damit die erforderliche Heilung stattfinden kann.

Wie hoch sind die Kosten für das Microneedling?

Die Kosten sind abhängig davon, für welche Option Sie sich entscheiden. Wird ein eigener Dermaroller plus Zubehör angeschafft, belaufen sich die Kosten für den Erwerb des Geräts und Zubehörs auf etwa 200 bis 300 Euro. Der Roller kann mehrfach verwendet werden, Folgekosten kommen nur durch die Anschaffung der Pflegeprodukte zustande. Sie sind also vom tatsächlichen Bedarf und Verbrauch abhängig.

Wird hingegen eine professionelle Behandlung in Anspruch genommen, werden auf Dauer höhere Kosten fällig. Abhängig von Anbieter und der Größe des zu behandelnden Bereiches muss mit circa 50 bis 80 Euro pro Behandlung gerechnet werden. Bereits bei wenigen professionellen Microneedlings liegen die Kosten also schnell höher als bei der Anschaffung eines eigenen Rollers.
Dennoch sollte das erste Microneedling gegen Cellulite unter professioneller Anleitung erfolgen.

Was ist beim Microneedling zu beachten?

Das Microneedling sollte nicht durchgeführt werden, wenn die folgenden Probleme oder Beschwerden bestehen:

-chronische Gefäßerkrankungen
-Entzündungen
-Herz-Kreislauf-Störungen
-schlechte Wundheilung

Zudem sollte vor der ersten Anwendung oder bei anderen Bedenken ein Arzt befragt werden, um Risiken auszuschließen.

 

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Foto: © AKuptsova - pixabay.com
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