Online-Umfrage bei Reizdarmpatienten: 73 Prozent setzen pflanzliche Mittel in der Reizdarmtherapie ein
Zum Leidwesen der Betroffenen muss die chronische Darmerkrankung Reizdarm oft ein Leben lang behandelt werden. Viele Patienten wünschen sich daher Therapien, die sie gut verträglich langfristig einsetzen können. Eine aktuelle Online-Umfrage unter mehr als 500 Reizdarm(RDS)-Patienten hat nun ergeben, dass pflanzliche Mittel dabei einen hohen Stellenwert einnehmen.
Fast drei Viertel der Befragten setzen Pflanzenmedizin ein, davon 31 Prozent als alleinige Behandlung und 41 Prozent in Kombination mit anderen Therapien. Die „phytoaffinen“ RDS-Patienten behandeln mit den pflanzlichen Mitteln vorwiegend Blähungen, Durchfall, Krämpfe/Schmerzen und Verstopfung. Kamille, Pfefferminze und Flohsamen bilden dabei die „Top-3“ der angewendeten Arzneipflanzen. Eine schnelle Linderung der Beschwerden bei wenig bis keinen Nebenwirkungen sind die beiden Hauptkriterien der Pflanzenwahl.
Fast 60 Prozent kennen Darmarznei Myrrhe
Neben den weitläufig bekannten Medizinalpflanzen wie Kamille wird zur unterstützenden Behandlung von Magen-Darm-Störungen mit Durchfall, Blähungen und Krämpfen auch die „mystische“ Myrrhe eingesetzt – besonders als Apotheken-Arzneimittel, fertig kombiniert mit anderen Arzneipflanzen. Der Einsatz der Myrrhe in der Darmtherapie ist 55 Prozent der Befragten bekannt. Sie sehen ihre Anwendung vorwiegend bei Reizdarm, chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa und zur gezielten Behandlung von Entzündungen, Krämpfen/Schmerzen und Durchfall. Etwa 20 Prozent der RDS-Patienten haben bereits Myrrhe-Arzneimittel eingesetzt. Pflanzliche Kombinationsarzneimittel mit Myrrhe können bei einer Vielzahl von Darmproblemen wie Durchfall, Magen-Darm-Infekten oder Bauchkrämpfen verwendet werden. Die Bestandteile wirken entzündungshemmend, krampflösend, entblähend und ziehen die Schleimhaut zusammen.
Darmbeschwerden: Myrrhe mit Probiotika kombinieren
Um die Darmflora zu regenerieren, werden heute bei vielen Verdauungskrankheiten oft auch Probiotika (mit lebensfähigen Mikroorganismen) eingesetzt, um Beschwerden wie Stuhlunregelmäßigkeiten, Bauchkrämpfe oder Blähungen zu lindern. Aktuelle Studien zeigen, dass sich die zugeführten Bakterien nur dann bestmöglich ansiedeln können, wenn eine funktionierende, also dichte Darmbarriere vorliegt. Um den Effekt der Probiotika zu optimieren, ist es daher sinnvoll, gleichzeitig die Darmbarriere zum Beispiel mit pflanzlichen Arzneimitteln mit Myrrhe zu stabilisieren.