Vorsicht! Überdosierung! Arzneimittel im Alter richtig einnehmen

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Je älter sie werden, desto mehr Arzneimittel müssen die meisten Menschen einnehmen. Nicht selten kommt es dann zu gefährlichen Überdosierungen. Dr. Ronald Meurer, Apotheker und DAK-Experte, erklärt, wie es zu Überdosierungen kommt und wie man sie vermeiden kann. Warum kann es gerade bei älteren Menschen zu einer Überdosierung von Arzneimitteln kommen?

Medikamente wirken bei älteren Menschen anders als bei jüngeren, daher kann es bei Senioren schnell zu Überdosierungen kommen. Die Wirkstoffe werden langsamer als in jungen Jahren aufgenommen und bleiben länger im Körper. Dies liegt zum einen an den Organen, die nicht mehr so schnell arbeiten. Der geringere Wassergehalt infolge zu geringer Flüssigkeitszufuhr sorgt zudem für ein dichteres Gewebe, in das die Wirkstoffe schwerer eindringen können.

Außerdem werden die Medikamente an jüngeren Menschen getestet, und danach richtet sich die empfohlene Dosis auf dem Beipackzettel. Diese Praxis bei den Zulassungsstudien für Medikamente hat ihren Grund: Die Probanden sollen „gesunde Kranke“ sein, also nur an der Krankheit leiden, gegen die das Medikament helfen soll. Anderenfalls könnte das Testergebnis verzerrt werden.

Bei welchen Medikamenten kann eine Herabsetzung der Dosierung sinnvoll sein und warum?

Wirkstoffe, welche im Alter problematisch sein können, sind in der sogenannten Priscus-Liste zusammengefasst. Diese Liste umfasst 83 Wirkstoffe sowie geeignete Maßnahmen zur Vermeidung von Komplikationen und therapeutische Alternativen. Sie könnte Ärzten und Apothekern eine wertvolle Unterstützung bieten. Verstärkt werden diese Risiken, weil Senioren oft an mehreren Erkrankungen gleichzeitig leiden und entsprechend viele Medikamente benötigen. Dabei können sich die unterschiedlichen Arzneimittel in ihrer Wirksamkeit verstärken und somit mehrere Nebenwirkungen auslösen und intensivieren.

Woran können Patienten merken, dass die Dosierung ihrer Medikamente zu hoch ist?

Oft wird eine Überdosierung gar nicht wahrgenommen, da die Patienten dauerhaft unter den Nebenwirkungen leiden und sie sich daran gewöhnt haben. Aber auch der umgekehrte Fall, dass das jeweilige Medikament nicht mehr richtig wirkt, kann häufig auftreten. Hierbei sollte in keinem Fall die Dosis eigenständig erhöht werden. Es ist daher ratsam, eine Liste aller Medikamente, inklusive der, die rezeptfrei in der Apotheke erworben werden können, dem behandelnden Arzt vorzulegen. Der Arzt sollte dann überprüfen, ob die Medikamente überhaupt noch nötig sind, ob die Dosis in Ordnung ist und ob sich die Arzneien miteinander vertragen.

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Foto: TransparenterSchrank © DAK Gesundheit
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