Etwa vier Millionen Patienten in Deutschland leiden unter der chronischen Hautkrankheit Rosacea. Denn jede einzelne Pustel im Gesicht ist sichtbar und erinnert sie täglich an die Krankheit. Darum sind sie regelmäßig beim Hautarzt und bekommen wirksame Medikamente, die Rötungen, Papeln oder Pusteln im Gesicht lindern, so dass die Betroffene dann häufig fast erscheinungsfrei sind. Das ist zwar ein Erfolg, dennoch wünschen sich viele Patienten, dass die Symptome komplett verschwinden.
Heute weiß man, dass Rosacea mit modernen Medikamenten in vielen Fällen bis zum völligen Verschwinden der Symptome behandelt werden kann. Die Haut ist dann „CLEAR“ („erscheinungsfrei“). Darum sollten Patienten gemeinsam mit ihrem Hautarzt das Behandlungsziel CLEAR mit seinen langfristigen Vorteilen erreichen.
Emotionale Bürde Rosacea
Rosacea ist für jedermann sichtbar, und Betroffene werden häufig mit unangebrachten Reaktionen ihrer Umwelt konfrontiert. Diese Vorurteile können zu einer starken emotionalen Belastung führen.1 Betroffene leiden an Angst und Scham, was nicht selten dazu führt, dass sie soziale Verpflichtungen oder öffentliche Kontakte meiden.2 Auch im Beruf haben es Rosacea-Patienten oft schwer, denn manche Arbeitgeber würden Personen ohne sichtbare Symptome bevorzugt einstellen.3
CLEAR: das neue Therapieziel bei Rosacea
Einschränkungen der Lebensqualität können vermieden werden, wenn Patienten CLEAR sind.4 In der Rosacea-Therapie bezeichnet CLEAR oder „erscheinungsfrei“ den Zustand von vollständig symptomfreier Haut. Patienten weisen dann keinerlei Papeln und Pusteln oder Rötungen mehr auf. Diesen Zustand sollten Patienten gemeinsam mit ihren Hautärzten anstreben, denn im Zustand CLEAR erleben Betroffene eine enorme Verbesserung ihrer Lebensqualität und neue Schübe treten seltener und später auf.4
IGA-Score misst Stärke der Rosacea-Symptome
Der Erfolg einer Rosacea-Behandlung wird mit dem fünfstufigen sog. Investigator Global Assessment (IGA) Score beurteilt.4 Bei IGA 1 („fast erscheinungsfrei“) wird eine Rosacea-Therapie schon als erfolgreich eingestuft.4 Dennoch haben diese Patienten noch wenige Symptome, so dass für viele „fast erscheinungsfrei“ als Therapieziel nicht genug ist.1 Erst bei IGA 0 sind Patienten CLEAR („erscheinungsfrei“), d. h. komplett ohne Symptome. Wer CLEAR ist, fühlt sich deutlich wohler in seiner Haut und kann beruflich und privat wieder ein normales Leben führen.
Mehr Lebensqualität, weniger Schübe
In der CLEAR-Studie4 wurde untersucht, ob es hinsichtlich der Lebensqualität und der Zeit bis zu einem neuem Schub Unterschiede zwischen erscheinungsfreien und „fast erscheinungsfreien“ Rosacea-Patienten gibt. Das Ergebnis: Sowohl die Zeit bis zum Auftreten eines erneuten Schubs als auch die Lebensqualität werden deutlich verbessert, wenn Patienten anstelle von nur „fast erscheinungsfrei“ (IGA 1)das Therapieziel CLEAR (IGA 0) erreichen.4 Deutlich mehr CLEAR-Patienten bestätigten eine maßgebliche Verbesserung ihrer Lebensqualität als „fast erscheinungsfreie“ Patienten (59 % „CLEAR“ – vs. 44 % „fast-CLEAR“-Patienten) am Ende der Behandlung.4 Die Dauer bis zum erneuten Auftreten von Papeln und Pusteln war bei CLEAR-Patienten im Durchschnitt um mehr als fünf Monate länger als bei „fast erscheinungsfreien“ Patienten.4
Mit modernen Medikamenten häufiger CLEAR
Um den Hautzustand CLEAR zu erreichen, empfiehlt es sich, neuere Medikamente zu verwenden. Denn auch die Auswahl des Medikaments ist entscheidend für den Therapieerfolg: Patienten, die moderne Medikamente verwenden, werden häufiger und schneller CLEAR, als diejenigen, die Arzneimittel anwenden, die schon seit vielen Jahren auf dem Markt sind.4 Haben Betroffene auch nach mehreren Monaten das Gefühl, dass der Behandlungserfolg nicht zufriedenstellend ist, sollte der Hautarzt angesprochen werden. Vor allem sollte auch in diesem Fall die Therapie nicht ohne Rücksprache mit dem Hautarzt beendet werden.
Der CLEAR-Behandlungsansatz bei „Aktiv gegen Rosacea“
Weitere Informationen rund um die vollständige Erscheinungsfreiheit sowie ein Interview zum Thema mit dem Hautarzt und Rosacea-Experten Prof. Dr. Thomas Dirschka aus Wuppertal finden Sie auf der Website von „Aktiv gegen Rosacea“ (www.rosacea-info.de/behandlung). Hier erhalten Patienten hilfreiche Tipps und Ratschläge dazu, wie sie mit Hilfe des CLEAR-Behandlungsansatzes ihre Rosacea besser in den Griff bekommen können.
Mit dem Smartphone die Auslöser dokumentieren
Die Rosacea-Erkrankung und ihre Auslöser sind so individuell wie Sie selbst. Wichtig ist daher, dass Sie z. B. Ihre individuellen Auslöser kennen und möglichst vermeiden. Hautärzte empfehlen, dass Betroffene ein Rosacea-Tagebuch führen. Notieren Sie darin täglich, was Sie gegessen, getrunken und getan haben – auch im Urlaub. Schreiben Sie auch alles zur Hautpflege und medikamentösen Therapie auf: Wie und wann erfolgte die Anwendung? Wurden die Symptome gelindert? Diese Dokumentation hilft Ihnen im alltäglichen Umgang mit der Krankheit und ist eine ideale Basis für die Gespräche mit dem Hautarzt.
Für Smartphone-Benutzer gibt es die kostenlose und praktische App „Rosacea-Tagebuch“ im iOS App Store und bei Google Play. Damit können Rosacea-Patienten ihr Rosacea-Tagebuch immer und überall führen, ganz ohne Stift und Papier.
Weitere Informationen zu der App gibt es unter www.rosacea-info.de/rosacea-app
Literatur:
- Huynh TT. Am Health Drug Benefi ts. 2013; 6(6):348-354.
- Baldwin HE. Dermatologist. April 2012. Suppl.
- Daten liegen vor. Galderma Umfrage „Face Values: Global Perceptions“ 2013
- Webster G. et al. J Dermatolog Treat. 2017; 28(5):469-474.