Adipositas Grad 2 – Was ist das?

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Adipositas Grad 2 beschreibt eine Stufe des Übergewichts, die durch die Weltgesundheitsorganisation festgelegt wurde. Wer darunter leidet, weist ein erhöhtes Risiko für verschiedene Beschwerden und Folgeerkrankungen auf. Daher sollte dem Übergewicht vorgebeugt oder es gezielt abgebaut werden.

Was ist Adipositas Grad 2?

Die Weltgesundheitsorganisation (World Health Organisation – WHO) teilt Übergewicht in insgesamt vier Stufen, abhängig von dem jeweiligen Body Mass Index-Wert (BMI) ein. Bei diesen Stufen handelt es sich um:

-Präadipositas
-Adipositas Grad 1
-Adipositas Grad 2
-Adipositas Grad 3

Bei der Präadipositas handelt es sich um Werte zwischen 25 und 29,9. Der Adipositas Grad 1 besteht bei BMI-Werten von 30 bis 34,9. Bei Werten von 35 bis 39,9 wird von dem Adipositas Grad 2 gesprochen. Bei der letzten Stufe handelt es sich um Adipositas Grad 3, die als Werte über 40 definiert wird.

Berechnung des BMI

Der Body Mass Index kann mit einer einfachen Formel berechnet werden. Dabei wird das Körpergewicht in Kilogramm durch die Körpergröße in Metern und im Quadrat geteilt. Die folgende Beispielrechnung zeigt, wie es funktioniert:

Eine Person wiegt 110 Kilogramm und ist 1,7 Meter groß.

110 kg : (1,7 m x 1,7 m) = 110 kg : 2,89 m²

110 kg : 2,89 m² = 38,06 k/m²

Durch den BMI-Wert von 38,06 hat diese Person also Adipositas des Grades 2.

Welche gesundheitlichen Risiken bestehen durch Adipositas Grad 2?

Die Deutsche Adipositas-Gesellschaft (DAG) gibt das Risiko für Folgeerkrankungen beziehungsweise mit Übergewicht einhergehenden Erkrankungen mit „hoch“ an. Mögliche Bereiche und Organe, die durch das Gewicht in Mitleidenschaft gezogen werden können, sind unter anderem:

-Bluthochdruck und Beschwerden des Herz-Kreislauf-Systems
-Stoffwechselstörungen
-Diabetes
-Beschwerden der Gelenke und des Bewegungsapparats
-hormonelle Störungen
-Kurzatmigkeit durch Druck auf die Lunge

Gelenkschmerzen, übermäßig starkes Schwitzen und bereits bei geringen Anstrengungen kurzatmig zu werden sind daher typische Beschwerden, wenn Adipositas Grad 2 besteht. Die Gefahr für Diabetes und einen erhöhten Blutdruck sowie Herzrasen steigen ebenfalls an und können sich bereits bei alltäglichen Aufgaben und Tätigkeiten bemerkbar machen.

Wie wird Adipositas Grad 2 behandelt?

Adipositas Grad 2 wird durch die Reduktion des Gewichts behandelt. Falls das Übergewicht durch eine Erkrankung begünstigt wird oder vorhanden ist, muss diese natürlich ebenfalls behandelt werden. Grundlegend besteht die Lösung für Adipositas Grad 2 jedoch darin, gezielt das Übergewicht abzubauen. Hierzu müssen Ernährung und sportliche Betätigung beachtet und angepasst werden.

Gewichtsreduktion durch Ernährung

Die Hauptrolle bei der Gewichtsreduktion spielt die Ernährung und die Menge der Kalorien, die aufgenommen wird. Um Übergewicht abzubauen, müssen weniger Kalorien aufgenommen werden als verbraucht werden. Der Kalorienbedarf beziehungsweise Grundumsatz lassen sich vergleichsweise einfach berechnen. Hierfür finden sich auch spezielle Grundumsatz-Rechner, bei denen lediglich Geschlecht, Alter, Gewicht, Größe und gegebenenfalls auch körperliche Tätigkeit in den Kalorienbedarf einkalkuliert werden.

Die bereits bei der Berechnung des BMI verwendete Beispiel-Person kann wieder der Verdeutlichung dienen. Für eine Frau mit einer Größe von 1,7 Metern, einem Körpergewicht von 110 Kilogramm, einem Alter von 40 Jahre liegt der Grundumsatz bei etwa 1.800 Kilokalorien. Das bedeutet, dass ohne jedwede Tätigkeit und allein in Ruhe 1.800 Kilokalorien verbraucht werden. Kommt hierzu noch eine sitzende berufliche Tätigkeit, beispielsweise durch Büroarbeit, können nochmals circa 1.000 Kilokalorien verbraucht werden.

Der tägliche Bedarf zum Erhalt des Gewichts liegt also bei etwa 2.800 und 3.000 Kilokalorien. Soll das Übergewicht reduziert werden, muss die tägliche Kalorienzufuhr unter dem Bedarf liegen. Dies sollte allerdings schrittweise und als Ernährungsumstellung und nicht als vorrübergehende Diät erfolgen. Bei einem Bedarf von 2.800 kcal kann also zunächst auf 2.300 kcal täglich reduziert werden. Das lässt sich vergleichsweise einfach erreichen, indem vermehrt ballaststoffreiche, wasserreiche Gemüsesorten gegessen werden. Hierdurch stellt sich schneller ein Sättigungsgefühl ein, das Verdauungssystem wird positiv beeinflusst und die Größe der Mahlzeiten muss nicht verringert werden, obwohl die Kalorienmenge deutlich reduziert ist.

Wenn sich das Gewicht und damit der Energiebedarf verändern, sollte die Kalorienmenge wiederum angepasst werden.

 

Muskeln auf- und Fett abbauen

Sport kann bei der Gewichtsreduktion helfen, indem zum einen der Energiebedarf erhöht und zum anderen Muskelmasse aufbaut. Je mehr Muskelmasse vorhanden ist, umso höher ist auch der Grundumsatz.

Bei Adipositas Grad 2 muss jedoch darauf geachtet werden, dass gelenkschonende Sportarten, wie beispielsweise Schwimmen, Rudern, Yoga oder Trainieren auf einem Crosstrainer gewählt werden. Denn der Bewegungsapparat ist durch das Übergewicht ohnehin bereits belastet, und könnte daher bei stärkeren Belastungen schnell Schaden nehmen.

 

Wie kann Adipositas Grad 2 vorgebeugt werden?

Eine Vorbeugung von Übergewicht ist vor allem durch die richtige Ernährung, eine angepasste Kalorienzufuhr und sportliche Betätigung möglich. Wer bemerkt, dass er trotz eines ausgewogenen Speiseplans und einer passenden Kalorienanzahl verstärkt zunimmt, sollte sich zudem ärztlich untersuchen lassen.

Denn verschiedene Krankheiten, beispielsweise des Stoffwechsels oder Erkrankungen der Schilddrüse, können sich ebenfalls auf das Gewicht auswirken. Eine gesunde Lebensweise reicht dann nicht allein aus. Stattdessen muss auch die Ursache der Gewichtszunahme behandelt werden, um Übergewicht zu vermeiden.

 

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Beitragsbild: © mojzagrebinfo / Pixabay
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