Vor genau zehn Jahren gab der Chef der ägyptischen Alterstumsbehörde Zahi Hawass in einer Pressekonferenz in Kairo bekannt, dass die bis dahin als verschollen geltende Mumie der Pharaonin Hatschepsut, die von 1479-1458 v. Chr. regierte, identifiziert und näher untersucht werden konnte.
Nur ein versiegelter Kanopenkasten mit den Eingeweiden von Hatschepsut war bisher im Ägyptischen Museum in Kairo bekannt gewesen. Die Hatschepsut-Mumie wurde einschliesslich computertomographischer Techniken untersucht. Ein in Hatschepsuts Kanopenkasten entdeckter Backenzahn hatte sich der weiblichen Mumie zuordnen lassen. Zahi Hawass berichtet, dass „die Dame dick war, etwa 50 Jahre alt, einen Diabetes hatte und an Krebs gestorben war“.
Die Pharaonin Hatschepsut, die mächtigste Frau Ägyptens, litt danach an Diabetes. Sie wäre somit das erste Staatsoberhaupt in der Geschichte, von dem die Zuckerkrankheit bekannt geworden ist. Beispiele von zuckerkranken deutschen Spitzenpolitikern der Gegenwart gibt es, wie der Presse immer wieder zu entnehmen ist, zuhauf.
Diabetespatienten können somit, wie diese Befunde eindrücklich zeigen, hohe und höchste Ämter ausüben. Es gilt der alte Spruch: „Zuckerkranke sind bedingt gesund“, wobei die Bedingung ist, gewisse Regeln im Alltag einzuhalten, einschließlich einer notwendig werdenden Medikamentenzufuhr.
(Prof. Dr. Helmut Schatz, Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie)