Der neue Alltag mit Maske

0

Welche Modelle sind geeignet und worauf sollten Träger achten?

Im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 gilt seit einigen Wochen in ganz Deutschland die Pflicht zum Tragen von Schutzmasken im öffentlichen Nahverkehr und beim Einkauf. Neben industriell gefertigten Masken können auch selbstgenähte Stoffmasken verwendet oder Nase und Mund mithilfe von Tüchern und Schals bedeckt werden. Welche Masken geeignet sind und worauf bei der Verwendung geachtet werden sollte, erklärt die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V. (DGP).

Bei den zur Verfügung stehenden Masken ist zwischen zwei Arten zu unterscheiden: Die sogenannten FFP2- und FFP3-Masken schützen die Masken-tragende Person vor der Inhalation schädlicher Aerosole. Sie werden vor allem in medizinischen Einrichtungen zum umfassenden Schutz vor Viren und Bakterien aller Art genutzt. Einfache Mund-Nasen-Masken filtern die Ausatemluft und schützen so in erster Linie andere vor einer Ansteckung und weniger den Träger selbst.

Unterschiedliche Filterleistung

Sowohl chirurgische als auch nicht-medizinische, aus Stoffen hergestellte Masken, haben einen Fremdschutzeffekt. „Zwar kann ein Mund-Nasen-Schutz die Ansteckung anderer nicht vollständig verhindern, er verringert jedoch die Gefahr, indem er infektiöse Tröpfchen beim Husten oder Niesen abfängt“, so ein Experte. Auch selbstgefertigte Masken aus verschiedenen Tuchgeweben sind in der Lage, einen Anteil der Bakterien und Viren zu filtern. „Die Filterleistung verschiedener Stoffe variiert dabei jedoch erheblich.“ So haben normierte chirurgische Masken die beste Filterleistung und einen geringen Luftwiderstand. Andere Stoffe, so zum Beispiel Staubsaugerbeutel oder Geschirrhandtücher, haben zwar eine nur etwas geringere Filterleistung, dafür aber einen deutlich höheren Luftwiderstand. Letzteres führt zu einer erhöhten Atemanstrengung und kann vor allem bei älteren und vorerkrankten Patienten problematisch sein. Bei der Materialauswahl sollte deshalb darauf geachtet werden, dass längeres Atmen durch die anliegende Maske möglich ist.

Schwellendosis verringern!

Ein Selbstschutzeffekt sei bei Mund-Nasen-Masken wahrscheinlich, in klinischen Studien jedoch noch nicht belegt. Viren haben in der Regel eine Schwellendosis, die erforderlich ist, um eine Infektion auszulösen. Infektion und Schwere der COVID-19-Erkrankung hängen sehr wahrscheinlich mit der inhalierten Virendosis zusammen. Jede Verringerung dieser Dosis – zum Beispiel durch das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes – ist somit von Vorteil. Bei Stoffmasken ist jedoch zu beachten, die Masken regelmäßig zu wechseln und sie nach jedem Tragen zu reinigen. Denn sonst könnten die durch Feuchtigkeit bedingten besseren Lebensbedingungen für Viren das Infektionsrisiko für den Träger erhöhen.

Die DGP betont in ihrer aktuellen Stellungnahme, dass Mund-Nasen-Masken nur als zusätzlicher Schutz gelten und andere Maßnahmen nicht ersetzen. „Verhalten Sie sich stets so, als ob Sie keine Maske tragen: Verzichten Sie nicht auf den Mindestabstand von 1,5 Metern zu anderen Menschen und husten sowie niesen Sie in die Armbeuge“, erklären die Experten. „Vermeiden Sie außerdem Berührungen im Gesicht und an der Maske und waschen Sie sich nach dem Absetzen der Maske sofort die Hände.“ Masken aus Stoff sollten zudem nach dem Tragen gewaschen werden; medizinische Masken sind Einmalartikel und nach den Tragen zu entsorgen.

(Extrakt aus einer Veröffentlichung der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e. V., DGP)

Bewerten Sie diesen Beitrag!
[Total: 0 Average: 0]
Bildnachweise:
330554648 © AdobeStock


Teile diesen Artikel:

Comments are closed.