Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO steigt die Zahl der Masernfälle weltweit drastisch an. Betroffen sind auch beliebte Reiseregionen. So registrierte die WHO im östlichen Mittelmeerraum von Januar bis März 2019 doppelt so viele Masernerkrankungen wie noch im Vorjahreszeitraum.
Masernimpfung vor der Reise
Neben dem östlichen Mittelmeerraum beobachtete die WHO vor allem auch in den USA, Israel, Thailand und Tunesien, dass Masernerkrankungen massiv zunehmen. Eigentlich sollten sich reisende Kinder und Erwachsene keine Gedanken um eine Ansteckung mit Masern in anderen Ländern machen müssen. Die Impfempfehlungen hierzulande sehen vor, dass Kinder die erste Impfung gegen Masern im Alter von elf bis 14 Monaten erhalten. Die zweite Impfung soll im Alter von 15 bis 23 Monaten folgen. Ohne diese zweite Impfung bleibt der Impfschutz unvollständig. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts sind hierzulande jedoch nur knapp 93 Prozent der Kinder vollständig geimpft. Vor einer Reise sollten Eltern daher unbedingt in den Impfpass sehen und fehlende Impfungen nachholen lassen.
Erwachsene ausreichend geschützt?
Mitunter zieht sich die fehlende Immunisierung gegen Masern bis ins Erwachsenenalter. Statistiken zeigen: Gut die Hälfte der bis Mai 2019 erfassten Masernerkrankungen traf Patienten ab 20 Jahre. Erwachsene können und sollten die Impfung nachholen – die Gefahr für Komplikationen wie etwa einer Gehirnentzündung liegt im Erwachsenenalter höher als im Kindesalter. Bei Erwachsenen reicht eine einzige Impfdosis. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt diese für alle Menschen in Deutschland, die nach 1970 geboren sind und nicht oder nur einmal gegen Masern geimpft sind. Lässt sich nicht genau klären, wann und ob überhaupt eine Masernimpfung erfolgte, sollte sicherheitshalber ebenfalls eine Impfung erfolgen.