Vielleicht sind Sie auch schon einmal über den Begriff „Shiatsu Massage“ gestolpert, konnten sich jedoch keinen Reim darauf machen? Erfahren Sie im nachfolgenden Artikel, was es mit der Shiatsu Massage genau auf sich hat- möglicherweise wird somit Ihre Neugierde geweckt, diese Massage selbst auszuprobieren.
Was versteht man unter der Shiatsu Massage?
Zunächst soll der Begriff „Shiatsu“ erklärt werden. Shiatsu ist japanisch und bedeutet übersetzt so viel wie „Fingerdruck„. Gemeint ist im Speziellen eine weiter entwickelte Form der manuellen Therapie, die in Japan vorangetrieben und erweitert wurde. Ihre eigentlichen Ursprünge hat die Shiatsu Therapie in der chinesischen Massagekunst, vor allem in der Massageform „Tuina„. Hinzu kamen ebenfalls japanische Massageformen des „Anma„, dessen Grundlagen mit die Shiatsu Massage miteinfließen. So ist die Shiatsu Massage nur bloß eine starre Form der Massage, sondern setzt sich aus verschiedenen Grundlagen und Formen zusammen. Im westlichen Raum wurde sie vor allem im späten 20. Jahrhundert bekannt.
In welchen Bereichen soll die Shiatsu Massage hilfreich sein?
Die fernöstliche Heilkunst, unter die auch die Shiatsu Massage fällt, arbeitet mit dem Grundgedanken unterschiedlicher Energien, vor allem der Energie „Chi“. Dieses Chi fließt auf unterschiedlichen Bahnen, die auch als Meridiane bezeichnet werden, durch die Körper. Körper, Seele und Geist werden vom Chi beeinflusst und bestimmt. Gerät es aus dem Gleichgewicht, kann dies zu Verspannungen oder Schmerzen führen. Eine Shiatsu Massage soll Ihnen helfen, das Energiegleichgewicht wiederherzustellen und die Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Ob nun Kopfschmerzen, Verspannungen, Stress oder einfach zur Entspannung- die Shiatsu Massage kann eine erste Hilfe sein, sich auch einmal komplett „fallen zu lassen“. Konkret kann eine Shiatsu-Massage bei Verdauungsproblemen, Spannungsschmerzen, Migräne, Schlafproblemen, Konzentrationsproblemen, Nervosität, aber auch bei Müdigkeit helfen. Bei Erkrankungen der Atemwege und bei Erkältungen, kann eine Behandlung ebenfalls positive Kräfte freisetzen. Auch bei Menstruationsbeschwerden (Krämpfe, Schmerzen), kann die Massage sehr gut für Sie sein und Sie entsprechend entspannen.
Wie eine Shiatsu-Behandlung abläuft
Damit Sie sich ungefähr eine Vorstellung machen können, was genau Sie bei der Shiatsu Massage erwartet. Zunächst wird Ihnen der Masseur in einem Vorgespräch einige Fragen stellen, zum Beispiel welche Beschwerden Sie haben, wo diese auftreten und wie lange diese Sie schon belasten. Nur so kann sich der Masseur ein entsprechendes Bild von Ihnen machen. Die Massage selbst findet auf dem Boden, genauer gesagt auf einer weichen Matte statt, so dass der Masseur gut an Ihren gesamten Körper gelangt, der in der Shiatsu Massage miteinbezogen wird. Für die Massage müssen Sie sich nicht entkleiden, tragen Sie stattdessen bequeme, lockere Kleidung, die nicht einengt, in der Sie aber auch nicht frieren. Der Masseur wird Ihren Körper nun entlang der Meridianlinien abtasten und im Anschluss mit den Handflächen, den Daumen, der Ellenbogen oder sogar mit den Knien sanft lockern, dehnen und ausstreichen. Darüber hinaus wird Ihr Körper sanft durchbewegt, ebenso wie all Ihre Gelenke. Eine Sitzung dauert etwa 50-60 Minuten. Der Behandler wird sich entsprechend Zeit für Sie nehmen und achtsam mit Ihrem Körper umgehen. Je nach Behandlungsbild, Ihren Beschwerden und/oder Schmerzen, werden Sie mehrere Sitzungen mit Ihrem Behandler benötigen, um eine Verbesserung zu erzielen.
Wie Sie einen guten Shiatsu Masseur ausfindig machen
Bestimmt wurde nun Ihr Interesse geweckt, ebenso eine Shiatsu Massage auszuprobieren. Doch wie finden Sie nun einen geeigneten Shiatsu Masseur? Falls Sie unter Beschwerden wie Bluthochdruck, Krampfadern, Tumoren oder Epilepsie leiden, sollten Sie im Vorfeld mit Ihrem Arzt besprechen, ob eine Shiatsu Massage für Sie geeignet ist. Ansonsten kann die Massage auch bei Schwangeren oder älteren Menschen durchgeführt werden. Da die traditionelle chinesische Medizin (TCM) sehr komplex ist, muss jeder Shiatsu Therapeut über eine spezielle Ausbildung verfügen. Die Ausbildung wird an diversen Schulen in Deutschland angeboten und endet mit dem Zertifikat „anerkannter Shiatsu-Praktiker„. Wenn Sie unsicher sind, können Sie auch auf den Seiten der Gesellschaft für Shiatsu in Deutschland (GSD) vorbeischauen. Schauen Sie auf der Internetseite des potentiellen Therapeuten nach diesem Zertifikat oder fragen Sie ruhig persönlich im Studio nach.
Kosten und Übernahme der Krankenkassen
Zunächst ist es üblicherweise nicht vorgesehen, dass die (gesetzlichen) Krankenkassen die Kosten für eine oder mehrere Shiatsu-Behandlungen übernehmen. Die Kosten von 40-90 Euro pro Sitzung müssen in der Regel von Ihnen getragen werden. Allerdings könnten Sie sich bei Ihrer Krankenkasse erkundigen, ob zumindest ein Teil der Kosten erstattet werden kann. Voraussetzung ist hier, dass ein Arzt die Behandlung verschreibt und diese bei einem anerkannten Shiatsu-Praktiker stattfindet. Dies kann zum Beispiel ein Heilpraktiker sein, der die Zusatzausbildung (siehe oben) absolviert hat. So bietet die Krankenkasse AOK Rheinland/Hamburg eine Bezuschussung der Shiatsu-Kosten von bis zu 200 Euro pro Kalenderjahr an. Hier sollten Sie vor allem die Originalbelege / Quittungen bei der Krankenkasse einreichen und sich nicht scheuen, zumindest einen Antrag auf Kostenerstattung zu stellen.